
Lange war die neue Partnerschaft in Vorbereitung, jetzt ist auch die dazugehörige Vereinbarung offiziell unterschrieben: Der Landkreis Haßberge und sein polnischer Partnerlandkreis Klobuck sichern damit zu, die Stadt Mostyska in der Westukraine zu unterstützen. Anfang März hatte der Kreisausschuss dem Vorhaben zugestimmt. Jetzt sind Landrat Wilhelm Schneider (CSU) und andere Vertreterinnen und Vertreter des Landkreises Haßberge nach Polen gereist, um dort die Urkunden zu unterzeichnen.
In einer Pressemitteilung des Landratsamtes ist von einem "bedeutenden Schritt für die europäische Zusammenarbeit und Solidarität" die Rede. Ziel dieser Partnerschaft sei, "die vom Krieg in der Ukraine betroffenen Menschen nachhaltig zu unterstützen, den zivilgesellschaftlichen Austausch zu fördern und konkrete Hilfsprojekte auf den Weg zu bringen". Den Landrat zitiert die Pressemitteilung mit den Worten: "Gerade in diesen Zeiten ist es wichtig, dass wir ein Zeichen der Solidarität setzen und durch gemeinsame Projekte die Demokratie fördern."
Zwischenmenschliche Beziehungen sollen eine wichtige Rolle spielen
Zur Delegation aus dem Haßbergkreis gehörten neben Wilhelm Schneider auch dessen Frau Larissa, stellvertretender Landrat Michael Ziegler (CSU) sowie der Partnerschaftsbeauftragte Stephan Kolck. Mit dabei war zudem Magdalena Ullrich als Dolmetscherin. Im Mittelpunkt des Treffens stand laut Pressemitteilung die feierliche Unterzeichnung der Solidaritätspartnerschaft zwischen dem Landkreis Haßberge und der Stadt Mostyska, darüber hinaus wurde eine schriftliche Vereinbarung über eine trilaterale Zusammenarbeit unterzeichnet, die die Landkreise Haßberge und Klobuck mit der Stadt Mostyska verbindet.

Das Hauptaugenmerk der trilateralen Partnerschaft liege zunächst auf einer "gezielten und bedarfsorientierten Unterstützung in Form von Hilfslieferungen" für die Stadt Mostyska. Bürgermeisterin Miroslava Pelts (Mostyska), Landrat Dariusz Pilśniak (Klobuck) und Landrat Wilhelm Schneider seien sich einig gewesen, dass die Entwicklung zwischenmenschlicher Beziehungen und der Austausch auf kommunaler Ebene eine wichtige Rolle spielten, "um die Nachhaltigkeit und Stärke der Zusammenarbeit zu gewährleisten".
Durch den Krieg in der Ukraine enger zusammengeschweißt
In seiner Rede bei der Unterzeichnung der Urkunde habe Landrat Schneider betont, dass die Unterstützung für die Ukraine ohne die polnischen Partner deutlich schwieriger zu realisieren gewesen wäre. "Der Krieg in der Ukraine hat uns noch mehr zusammengeschweißt." Sein polnischer Amtskollege habe sich dankbar dafür gezeigt, dass die Zusammenarbeit intensiviert werde, und wünsche sich, dass die Partnerschaft zwischen den drei Ländern für immer bestehen bleibe.

Die ukrainische Bürgermeisterin Miroslava Pelts wird zitiert mit den Worten: "Es ist unglaublich, welch große Hilfe und Unterstützung wir bisher schon von unseren deutschen und polnischen Freunden erfahren haben." Ihre Stadt wolle die Partnerschaft würdigen, indem in Mostyska zwei Straßen nach den Landkreisen Haßberge und Klobuck benannt werden, heißt es in der Pressemitteilung.
Ein Fahrzeug soll beim Wiederaufbau helfen
Ein weiterer Höhepunkt des Besuchs sei die Übergabe eines Iveco-Fahrzeugs mit Anhänger sowie einer Arbeitsbühne an Bürgermeisterin Pelts gewesen. Die Ausstattung solle künftig in der kommunalen Infrastrukturpflege sowie bei Instandhaltungs- und Wiederaufbaumaßnahmen in Mostyska eingesetzt werden. Finanziert wurde das Fahrzeug laut Pressemitteilung über ein Förderprogramm des Bundes.
Darüber hinaus habe der Landkreis Haßberge den Besuch in Polen mit zwei weiteren Anlässen für eine Reise nach Klobuck verbunden. So wurde die Delegation begleitet von fünf Schülerinnen und einem Schüler sowie zwei Lehrerinnen der Haßfurter Berufsschule, die im Rahmen eines Austauschprojekts nach Polen kamen. Außerdem fand in dieser Zeit eine Feier zum bevorstehenden 60. Geburtstag des polnischen Landrats Dariusz Pilśniak statt.