Weit über 100 Einsatzkräfte aus neun Freiwilligen Feuerwehren forderte am Montagnachmittag ein Großeinsatz im Maroldsweisacher Ortsteil Voccawind. Dort brannte das Maschinenhaus einer Biogasanlage lichterloh. Der Sachschaden ist groß: Die Polizei schätzt ihn auf etwa 100.000 Euro bis 150.000 Euro. Auf der B279 am Ortsausgang Richtung Ebern kam es durch den Brand zu einer teilweisen Straßensperrung. Denn dort befand sich der Bereitstellungsraum für die Einsatzfahrzeuge, an dem der Verkehr wechselweise einspurig vorbeigeleitet wurde.
Gegen 16.15 Uhr hatte ein benachbarter Landwirt das Feuer entdeckt und gemeldet. Laut Mitteilung schlugen zu diesem Zeitpunkt schon Flammen aus den Fenstern des Gebäudes. Die Integrierte Leitstelle (ILS) Schweinfurt alarmierte daraufhin die Feuerwehren aus Maroldsweisach, Ermershausen, Ditterswind, Hafenpreppach, Geroldswind, Pfarrweisach, Burgpreppach, Zeil und dem thüringischen Heldburg sowie die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UG ÖEL).
Zahlreiche Atemschutzgeräteträger bei Brand in Voccawind im Einsatz
Bereits wenige Minuten nach dem Alarm traf die Feuerwehr Ermershausen als Erste vor Ort ein und bestätigte die Lage. Das Maschinenhaus stand in Vollbrand und dichte Rauchwolken zogen gen Himmel. Mit einem Dutzend Atemschutzgeräteträgern gelang es jedoch nach relativ kurzer Zeit, dem Brand Herr zu werden.
"Insgesamt standen uns über 30 Atemschutzgeräteträger aus den verschiedenen Wehren zur Verfügung", sagte André Grüner, Kommandant der Feuerwehr Maroldsweisach, der als Einsatzleiter fungierte. Unterstützung kam auch vom Gerätewagen "Atemschutz" der Zeiler Feuerwehr und von dessen Mannschaft.
Während der Löscharbeiten musste das Brandgut ins Freie gebracht werden und zum Schluss das Maschinenhaus mit einer Wärmebildkamera nach eventuell noch versteckten Glutnestern abgesucht werden. Da der Einsatzort etwas abseits vom Dorf lag, mussten größere Strecken Schlauchleitungen verlegt werden. Insgesamt betrugen diese über 500 Meter zu zwei verschiedenen Hydranten, wie Grüner berichtete.
Tankzug mit Löschwasser und Drehleiter kamen nicht zum Einsatz
Ein Konzept der Marktgemeinde Maroldsweisach – wie es auch eines im benachbarten Pfarrweisach gibt – sieht vor, dass örtliche Landwirte für besondere Schadensereignisse Löschwasser in großen Tanks für die Feuerwehr bereithalten. Für den Notfall war deshalb auch ein Tankzug mit 28.000 Litern Wasser in Bereitschaft, den ein landwirtschaftlicher Betrieb zur Verfügung stellte. Schlussendlich reichten jedoch die Wassermengen aus, die aus den Hydranten gefördert wurden.
Ebenfalls vorsorglich war eine Drehleiter angefordert worden. Diese kam aus dem 14 Kilometer entfernten Heldburg im thüringischen Landkreis Hildburghausen, musste jedoch dann doch nicht eingesetzt werden.
Die Kreisbrandinspektion unterstützte den Einsatz mit ihren Führungskräften, von denen Kreisbrandrat Ralf Dressel, Kreisbrandinspektor Andreas Franz, Kreisbrandmeisterin Simone Halbig sowie die Kreisbrandmeister Johannes Hauck und Nico Sonnefeld in das Geschehen eingebunden waren.
Das Rote Kreuz war mit Wolfgang Brühl, dem Einsatzleiter Rettungsdienst, und einem Rettungswagen vor Ort, wobei sich die Tätigkeit in diesem Fall auf die sanitätsdienstliche Absicherung beschränkte.
Brandursache war vermutlich ein technischer Defekt
Nach gut drei Stunden war der Einsatz auch für die letzte Feuerwehr beendet. Wie es zu dem Brand kam, ist Gegenstand der polizeilichen Ermittlungen. Ein Beamter der Polizeiinspektion Ebern sagte vor Ort, dass die Ursache bislang unbekannt sei. Es wird aber vermutet, dass wohl ein technischer Defekt der Auslöser war.
Auch wenn der Sachschaden sich im sechsstelligen Bereich bewegt, er hätte noch weitaus höher ausfallen können: Das Herz der Biogasanlage, der Motor, war nämlich nicht von dem Feuer betroffen. Dafür sorgte eine Brandschutzmauer im Maschinenhaus, die den Brand auf den Schaltschrank und ähnliche elektrische Installationen im vorderen Bereich des Gebäudes beschränkte.