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Terroir-f-Punkt: Magischer Blick aus dem Weinberg auf Maria Limbach
Was ist das "Projekt terroir f"?  Und warum will das Abt-Degen-Weintal jetzt doch den 20.  magischen Ort des Frankenweins - mit Blick auf die Wallfahrtskirche Maria Limbach?
So wird er sich dem Betrachter bieten, der Blick aus den Weinbergen um Ziegelanger und Steinbach auf die Wallfahrtskirche Maria Limbach auf der gegenüberliegenden Mainseite.
Foto: Wolfgang Sandler | So wird er sich dem Betrachter bieten, der Blick aus den Weinbergen um Ziegelanger und Steinbach auf die Wallfahrtskirche Maria Limbach auf der gegenüberliegenden Mainseite.
Wolfgang Sandler
 |  aktualisiert: 30.09.2021 02:44 Uhr

Was sind magische Orte des Frankenweins? Und wo gibt es sie? Was darf sich Otto Normalweingenießer darunter vorstellen? Immerhin gibt es davon in Unterfranken bereits 19, von Sommerhausen über Volkach bis Würzburg. Der Landkreis Haßberge war bislang in dieser illustren Runde noch nicht vertreten. Wozu sollte hier auch ein "magischer Aussichtspunkt" notwendig sein, schließlich gibt es doch in exponierter Lage das Zeiler Käppele mit seinem weiten Blick ins Main- und Weintal. Mehr Magie geht doch gar nicht. So erklärt es zumindest Thomas Stadelmann in seiner Doppelfunktion als Zeiler Bürgermeister und Vorsitzender des Abt-Degen-Weintals.

Was ist geplant?

Dieses Abt-Degen-Weintal habe sich, obwohl eine der kleinsten Weinbauregionen in Franken, "schon weit über die Landkreisgrenzen hinaus einen Namen gemacht und ist zu einem nicht unerheblichen Werbeträger für unsere Region geworden", so Thomas Stadelmann. Aber diese sogenannten "terroir f"-Standorte seien ein wesentliches Aushängeschild für den Frankenwein. Vor über zehn Jahren habe Hermann Kolesch, ehemals Präsident der Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshöchheim, diese Standorte initiiert und gefördert. Kolesch sei es auch gewesen, so Stadelmann, der die Vorstandschaft des Abt-Degen-Weintals und Landrat Schneider immer wieder davon zu überzeugen versucht habe, in der noch fehlenden Weinbauregion auch einen solchen "Magischen Ort" zu bauen. Eben den zwanzigsten und letzten "terroir f".

"Es sind Orte, die man im Gedächtnis behält. Orte, an denen einem der Ausblick den Atem raubt."
Thomas Stadelmann, Weintal-Vorsitzender

"Diese sogenannten magischen Orte des Frankenweins sind Orte, die auf ganz besondere Weise die Vielschichtigkeit einer Region ausstrahlen. Es sind Orte, die man im Gedächtnis behält. Orte, an denen einem der Ausblick den Atem raubt. Orte, die einen in der Landschaft lesen lassen wie in einem offenen Buch. Orte, an denen man das Gefühl hat, seit langem mit dieser Landschaft befreundet zu sein", zitiert Stadelmann die Definition dieser Frankenwein-Magie.

Wem bringt's etwas?

Und nun soll auch das Abt-Degen-Weintal einen solchen speziellen Ort bekommen beziehungsweise gleich zwei gegenüberliegend. Stadelmann erläutert den Prozess der Projektentwicklung. "Da sich hier zunächst keine optimale Lösung fand, wurde vor einigen Jahren von Sander Seite angeregt, vor der Wallfahrtskirche Maria Limbach einen Hinweis auf den Weinbau zu geben", zumal von Sand aus die Sander Weinberge nicht zu sehen seien. In Maria Limbach machten viele Wallfahrer oder Touristen mit Fahrrad, Auto oder Bus Station, die laut Stadelmann eine interessante Zielgruppe darstellten. "Neben Präsentationen könnte auch eine Vermarktung von Weinen in der Pilgerhalle neben der Wallfahrtskirche stattfinden." Das wäre der magische Punkt Nummer eins.

Das Abt-Degen-Weintal beteiligt sich am Projekt 'terroir f' mit einem Info-Point zwischen Ziegelanger und Steinbach mit Blick auf Maria Limbach. So könnte nach der Planung des Architekturbüros der Info-Point aussehen.
Foto: Repro Architekturbüro  arc.grün | Das Abt-Degen-Weintal beteiligt sich am Projekt "terroir f" mit einem Info-Point zwischen Ziegelanger und Steinbach mit Blick auf Maria Limbach. So könnte nach der Planung des Architekturbüros der Info-Point aussehen.

Nach Rücksprache mit dem Weinbauverband habe Hermann Kolesch aber deutlich gemacht, dass Info-Points, die über den Weinbau gefördert werden, in einer Weinlage stehen müssten. Da Maria Limbach auch von den Weinbergen auf der gegenüberliegenden Mainseite ein markantes Bauwerk in der Landschaft darstelle, wurde die Idee entwickelt, an zwei Standorten einen Info- und Aussichtspunkt zu errichten. Diese Idee griff das Abt-Degen-Weintal auf und beauftragte das Architekturbüro arc.grün aus Kitzingen mit der Planung.

"Das Projekt wird nur umgesetzt, wenn die Winzer mitziehen."
Thomas Stadelmann, Bürgermeister

Nachdem das Architekturbüro auf der nördlichen Mainseite verschiedene Standorte untersucht hatte, stellte sich eine Fläche auf der Gemarkung Ebelsbach-Steinbach als geeignet heraus, so Stadelmann. "Der Standort in den Weinbergen zwischen Ziegelanger und Steinbach ist gerade deshalb sehr gut, da in diesem Bereich die historischen Fischgrätmuster dem Weinberg eine gewisse Besonderheit verleihen." Das wäre dann terroir f Teil zwei.

Was wird es kosten?

Die Gesamtkosten für die Standorte Steinbach und Limbach liegen nach einer Kostenschätzung bei rund 365 000 Euro. Nach Abzug der Förderung verbleiben etwa 190 000 Euro, die aus dem Weintal kommen müssen. Vorgesehen ist eine Finanzierung, die sich aus jeweils 10 000 Euro von jeder der acht Mitgliedsgemeinden zusammensetzt sowie 40 000 Euro aus dem Säckel des Landkreises. Die verbleibenden rund 70 000 Euro sollen durch Sponsorengelder - vorwiegend von beteiligten Winzern und Gastronomen, Banken, heimischer Industrie - finanziert werden. Inzwischen haben laut Stadelmann schon die Weintal-Kommunen Königsberg, Zeil und Oberhaid ihren Obolus zugesagt. "Das Projekt wird nur umgesetzt", so Stadelmann, "wenn die Winzer mitziehen, da daraus ein Imagegewinn für alle resultieren wird." Zahlreiche Winzer hätten inzwischen schon ihre Bereitschaft signalisiert.

Das Abt-Degen-Weintal

Das Abt-Degen-Weintal ist ein Zusammenschluss von Winzern, Gastronomen, Brauereien, Bürgermeistern, Hoteliers sowie Gastgebern, Förderern, Enthusiasten und hat sich das Ziel gesetzt, die Attraktivität der Region im südlichen Landkreis Haßberge mit Leidenschaft einer breiteren Öffentlichkeit zu vermitteln. Folgende Weinorte - aus acht Kommunen - sind beteiligt: Ebelsbach, Eltmann, Gleisenau, Haßfurt, Knetzgau, Königsberg, Oberhaid, Oberschwappach, Prappach, Sand, Steinbach, Wohnau, Zeil, Zell, Ziegelanger.
Im Abt-Degen-Weintal gibt es die Großlage „Zeiler Kapellenberg“ mit den Lagen Oberschwappacher Sommertal, Sander Kronberg, Steinbacher Nonnenberg, Zeiler Eulengrund, Zeiler Pfarrerspflöck’n und Ziegelangerer Ölschnabel. Daneben finden sich mehrere Einzellagen, die nicht zu einer Großlage gehören - etwa das Krumer Himmelreich, der Prappacher Henneberg, der Sander Himmelsbühl, der Unfindener Kinnleitenberg, der Zeiler Mönchshang und der Zeller Schloßberg.
Quelle: Abt-Degen-Weintal
 
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