"Ceterum censeo Carthaginem esse delendam" ist lateinisch und heißt: "Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Karthago zerstört werden muss." Dem römischen Staatsmann Cato dem Älteren (234–149 vor Christus) wird nachgesagt, dass er damit jede seiner Reden zu beginnen pflegte. Frei nach Cato wäre jetzt zum Jahreswechsel der richtige Zeitpunkt für einen aus vollem Herzen gerufenen Wunsch "coronam esse delendam" (Corona muss zerstört werden) für 2021. Nach dem Motto: Nichts wie weg mit und von dem Seuchenjahr. Wobei wir uns darüber im Klaren sein müssen, dass bei aller Euphorie über den Start der Impfungen selbige noch rund ein Jahr dauern werden, bis die sogenannte Herdenimmunität erreicht sein wird.
Apropos Herde - derzeit wird über ein Gesetz nachgedacht, das die Teilung der Gesellschaft in Nicht- und Schon-Geimpfte unterbinden soll. Von staatlicher Seite aus darf ohnehin nicht unterschieden werden, aber privatwirtschaftlich wäre es durchaus vorstellbar, dass zum Beispiel ein Gastwirt in seinem Restaurant nur geimpfte Gäste haben möchte, sogar damit werben und Erfolg haben könnte. Uneingedenk der Tatsache, dass es neben Leuten, die ihrer sozialen Verantwortung nicht nachkommen wollen, auch Bürger gibt, die eben aufgrund der begrenzten Ressourcen erst ein bisschen später drankommen, und wieder andere, die gar nicht geimpft werden dürfen.
Aber Corona mal beiseite. Was wird 2021 bringen? Im September eine Bundestagswahl. Die beherrschende Frage dazu in Bayern und im Landkreis: Wird Söder Kanzlerkandidat der Union und welche Rolle wird Dorothee Bär spielen? Könnte es sein, dass ihr Weg nach München führt, um dort Söder zu beerben, falls dieser Kanzler werden sollte? In einem Interview mit dieser Zeitung wich sie dieser Frage vor einigen Monaten geschickt aus, indem sie erklärte, eine Frau könne gar nicht Bayerische Ministerpräsidentin werden, da nur jeder Bayer dafür in Frage komme, der das 40. Lebensjahr vollendet hat...
Und was war da noch, bevor uns das Virus zu knechten begann? Ach ja, diese Klimaerwärmung. Die wird mit Sicherheit wieder auftauchen - auch im Bewusstsein. Weltweit und auch im Landkreis Haßberge spürbar. Das Wetter der letzten Monate lässt darauf schließen, dass im nächsten Sommer in den Höhenlagen von Haßbergen und Steigerwald das Trinkwasser knapp werden dürfte. Es hat viel zu wenig geregnet, um die Grundwasserpegel wieder aufzufüllen. Es bleiben gerade noch Januar und Februar, das wird beim besten Willen nicht reichen.
Was wird 2021 noch bringen? Der Haßfurter Flugplatz hat einen neuen Kapitän mit zum Teil ehrgeizigen Zielen. Es war sogar schon von elektrisch angetriebenen Flugzeugen die Rede. Für diese technische Revolution, von der vor allem viele nicht fliegende Bürger profitieren würden, ist es aber nächstes Jahr noch deutlich zu früh. Apropos elektro - wird es gelingen, die Infrastruktur für Elektrofahrzeuge entscheidend zu verbessern, um der neuen Technologie zum Durchbruch zu verhelfen? Deutschland ist immer noch ein Autoland, auch wenn die Elektrifizierung etwas verpennt wurde, und im Landkreis Haßberge gibt es wichtige Zulieferbetriebe...
Aber auch im Hinblick darauf kann das oberste Ziel für das neue Jahr nur lauten: Coronam esse delendam!