
Momentan fließt eine Menge Wasser den "Mee" hinunter. Vor über drei Jahren war an dieser Stelle unter einem recht ähnlichen Motto die Rede davon, dass die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung die gesamte Mainpromenade der Kreisstadt dazu ausersehen hat, hier einen Ruheplatz für Schubverbände zu installieren. Schubverbände bestehen in der Regel aus einem Schubschiff - wie der Name sagt - und einem oder mehreren Leichtern. Insgesamt derzeit etwa knapp 200 Meter lang. Das ist schon eine Hausnummer, wenn man bedenkt, dass ein "normales" Gütertransportschiff auf dem Main rund 30 bis 50 Meter Länge aufweist. Und solche Verbände sollen an der Süd- und Sonnenseite von Haßfurt anlegen und liegen bleiben, solange der Kapitän - ähnlich einem Brummifahrer - seine Ruhezeiten abfeiern muss, oder wenn Eis oder Hochwasser eine Weiterfahrt unmöglich machen.
Haßfurt plant an diesem Sahnestückchen seiner Naherholungsgebiete künftig einiges. Von Gastronomie über Spazierwege, Radwege, Ruhezonen oder gar konzertante Angebote ist vieles möglich. Aber ohne die ruhenden Verbände im Vordergrund wäre die Atmosphäre sicher etwas heimeliger.
In dem Zusammenhang war an dieser Stelle - vielleicht etwas übersensibel - wiederholt von einem "Schiffsfriedhof" die Rede. Dies wiederum stieß der Bundesbehörde sauer auf. So ein Begriff sei völliger Unsinn. Es handele sich ja bei den hier Rast suchenden Wasserfahrzeugen nicht um irgendwelche rostigen Seelenverkäufer, sondern um moderne Transportmittel. Dabei spiele es auch keine Rolle, dass ein solcher Platz ein paar Kilometer weiter unter- oder oberhalb der Haßfurter Uferpromenade möglich gewesen wäre. Wenn die Behörde mit Hammer und Zirkel einen Platz ausgerechnet hat, muss er eben ausgerechnet auch dorthin. Und es ist für alle Betroffenen besser, dazu gute Miene zu machen, um nicht noch eine Mine - wie zum Beispiel die Streichung des Anlegeplatzes für Ausflugsdampfer im Hafen - loszutreten.
Also gut, der Schreiber dieser Zeilen träufelt sich Asche aufs Haupt. Es wird nicht wieder vorkommen. Der "Schiffsfriedhof" ist hiermit gestorben. Angesichts der Tatsache, dass hier das Filetstück der Haßfurter Naherholung am Main nicht sonderlich attraktiv von der Bundesbehörde filetiert wird, dass vertäute Schubfrachter den Blick von Mainspaziergängern fesseln und dass das Wendebecken des Hafens entwendet wird, um das Ablegen der Leichter zu erleichtern, werden wir diesen Liegeplatz künftig nur noch "Strandgrab" nennen. Damit könnte man doch leben, oder...?
Wer vermisst eigentlich das Wendebecken?
Ich nehme an, das den meisten Spaziergängern Schiffe auf dem Main gefallen haben und die müssen auch mal irgendwo schlafen. Wo, da kann man darüber reden. Aber bitte keine so eine pauschale Verunglimpfung dieses Berufstandes.
es ist schon erschreckend, die vielen Falschinformationen in diesen Artikel.
1. Die Länge der Verbände ist auf 190m begrenzt.
2. Die durchschnittliche Länge der auf dem Main fahrenden Schiffe ist heute zwischen 80 und 135 m
3.Es ist nicht möglich einfach ein paar Kilometer ober oder unterhalb von Hassfurt einen Liegeplatz zu errichten.
ausserdem:. die Aussicht von dem geplanten Stadtstrand ist wohl super. auf einen kaum beutzden Hafen, vor sich eine steile Mauer, gegenüber Schleusenbetriebsgebäude, hinter sich Walldorfschule und eine Straße muss auch noch neu gebaut werden: super
In der Nähe von der VHS wäre das weit besser gewesen.
ich war 45 Jahre in der binnenschiffahrt tätig.
W.N.