
Die weibliche Storchenmama aus dem Nest in Heubach wurde am Mittwoch Opfer des Straßenverkehrs. Erstmals hat heuer ein Storchenpaar in Heubach, nahe am "Haus der Bäuerin", auf einem Baum ihren Horst gebaut und dort zwei Junge ausgebrütet.
Das Klappern der Störche in Heubach wird verstummen, denn Storchenpaare begrüßen sich gegenseitig mit dem charakteristischen Klappern. Nun fehlt "Elsa" – so wurde der weibliche Storch genannt, im Nest. Simon Fischer aus Ebern liegen Störche besonders am Herzen. Aus rein privatem Interesse, betont er. So weiß er, dass der verunglückte Storch aus Polen stammt und bisher fünfmal im Bereich Ebern brütete. "Dreimal war er bei uns im Nest bei der Firma Uniwell in Eyrichshof, einmal am Losberg in Ebern und nun einmal in Heubach", sagt Fischer.
Es sei der erste Storch gewesen, der seine Brutstätte – nach den Störchen in Pfarrweisach – im hiesigen Teil des Baunachgrundes gefunden hat. Besonders traurig findet es der Storchenfreund, dass nun die Storchenmutter von Heubach tragisch ums Leben kam. "Es ist kein schöner Anblick, wenn man so ein schönes Tier tot am Straßenrand sieht", sagt Simon. Derzeit würden sich viele Störche in den Baunachwiesen aufhalten, weil sie nach dem ergiebigen Regen dort einen gedeckten Tisch fänden.
Zwei Jungtiere bleiben ohne Mutter zurück
"Da gibt es auch unter den Störchen Futterneid und mitunter jagen sich die Tiere", sagt Fischer. Das sei wohl auch der Fall gewesen, infolge dessen es zur Kollision zwischen dem Storch und einem Auto gekommen ist. Wie die Polizei in Ebern auf Anfrage mitteilte, wurde das Auto von einer jungen Frau gefahren, die von dem tieffliegenden Storch, der gegen die Frontscheibe ihres Fahrzeugs prallte, überrascht wurde.
Ein Problem sieht Simon Fischer nun in der Aufzucht der beiden jungen Störche in Heubach. "Ob das Vater Storch alleine schafft ist abzuwarten, auch wenn das Angebot an Futter derzeit reichlich ist. Das Elternpaar wechselt sich bei der Futtersuche ab und nun ist Vater Adebar hier alleine auf sich gestellt", sinniert der Storchenfreund. Die beiden jungen Heubacher Störche wären etwa drei Wochen alt. Eventuell sei auch daran zu denken die Jungstörche aus dem Nest zu holen und in eine Aufzuchtstation zu bringen.
Eventuell soll der getötete Storch präpariert werden, sagt Fischer. Auch Harald Amon vom Bund Naturschutz in Ebern sei hier mit involviert. Simon Fischer weist darauf hin, dass es für Störche tödlich sein kann, wenn an den Wiesen nur die Randstreifen entlang der Straßen gemäht werden. Denn die Futtersuche konzentriert sich dort und es kann durch Futterneid zu unbedachten Flugmanövern der Tiere kommen, die, wie im vorliegendem Fall, tödliche Folgen haben können.