Der Bund Naturschutz erhebt ernste Vorwürfe gegenüber dem Forstbetrieb Ebrach. "Uns treibt die Sorge um, dass in naher Zukunft die Staatsforsten beim Fällen der Bäume keine jahreszeitliche Pause mehr einlegen", so Andreas Kiraly in einer Verlautbarung an diese Redaktion. Ursache war der Hinweis von Waldbesuchern an die Ortsgruppe Eltmann-Steigerwald des BUND Naturschutz und den Verein Nationalpark Steigerwald, die Bayerischen Staatsforsten hätten in der Nähe von Fabrikschleichach Einschläge vorgenommen. Das Zentrum der Vorwürfe bildete der Verdacht, die Mitarbeiter des Forstbetriebs hätten im April Vogel- und Haarwildarten in der für sie so lebenswichtigen Brut- und Setzzeit massiv gestört.
Keine Rücksicht auf Brut- und Setzzeit
Der Nordsteigerwald sei Teil des europäischen Schutzgebietsnetzes "Natura 2000" und nahezu flächig als Fauna-Flora-Habitat (FFH)- und Vogelschutzgebiet ausgewiesen, heißt es weiter in der Mitteilung. Beim Rücken der Bäume (als Holzrücken bezeichnet man den Transport von gefällten Bäumen innerhalb des Waldes, die Red.) hinterließen die Forstmaschinen tiefe und breite Fahrspuren. Auf die beginnende Brut- und Setzzeit werde keinerlei Rücksicht mehr genommen, so die Vorwürfe. Auch Buchen mit über 80 Zentimeter Durchmesser in Brusthöhe seien geschlagen worden.
Beeinträchtigung der Artenvielfalt
"Einschläge zur Unzeit beeinträchtigen die Artenvielfalt. Die Bodenverdichtung durch die Maschinen verhindert den Wasserrückhalt in den Wäldern, weil das Wasser zu schnell abfließt", so Florian Tully vom Verein Nationalpark Steigerwald. Auf einer etwa zwei Hektar großen Fläche ragten nach Angaben des Vereinsvertreters seit kurzem die Stümpfe von etwa 20 Starkbuchen aus dem Boden. "Gezielt wurden hier die ältesten und dicksten Buchen gefällt und so die Entstehung eines alten Waldes mit dicken Bäumen und vielfältigen Kleinstlebensräumen wie Höhlen oder Rindentaschen verhindert", so Tully weiter. Ganz zu schweigen von den Verstößen gegen den Klimaschutz. Gerade große Lücken im Kronendach, wie sie nach dem Fällen von dicken Bäumen entstünden, seien kritisch zu betrachten: Sie seien regelrechte Einfallstore für Hitze und Trockenheit.
Dem widerspricht Barbara Ernwein, neue Leiterin des Steigerwald-Forstbetriebs der Bayerischen Staatsforsten, die am 1. Mai von Ulrich Mergner die Verantwortung für rund 17 000 Hektar Wald übernommen hat, entschieden. "Der reguläre Holzeinschlag im Bereich des Forstbetriebs Ebrach wird größtenteils von Oktober bis Ende März umgesetzt. Die restlichen sechs Monate werden keine Holzerntemaßnahmen durchgeführt", erläutert die Forstbetriebsleiterin auf Anfrage dieser Redaktion. "Der angesprochene naturverträglich durchgeführte Hieb" sei bereits am 16. März beendet worden. Danach habe weder eine weitere Holzernte noch eine Störung der Brut- und Setzzeiten stattgefunden. "Die Rückung des Holzes musste allerdings aufgrund der Niederschläge immer wieder pausieren und konnte so erst in der letzten Aprilwoche abgeschlossen werden", erklärt Barbara Ernwein den verspäteten Rücketermin, der wohl den Waldbesuchern aufgefallen war.
Pfleglicher Eingriff
"Die zahlreichen Vorwürfe gegen die Hiebsmaßnahmen sind aus meiner Sicht nicht nachvollziehbar", sagt Ernwein. Es habe sich bei der Holzernte "um einen pfleglichen motormanuellen Eingriff" gehandelt, "bei dem neben Holz für die heimischen Sägewerke auch knapp ein Drittel Holz – sogenanntes Totholz – als Lebensraum für zahlreiche Insekten im Wald verblieben ist". Eine Entnahme alter und besonders dicker Bäume habe nicht stattgefunden, auf der gesamten Fläche seien dauerhaft markierte und für den Artenschutz wichtige Biotopbäume zu finden.
Zukunftsfähiges Konzept
Da das angesprochene Waldgebiet auf ganzer Fläche verjüngt sei, bekomme durch die "einzelstammweise Nutzung auch die nachfolgende Waldgeneration die Möglichkeit, an Höhenstruktur zu gewinnen". Gerade die Vielzahl unterschiedlicher Baumhöhen und Durchmesser bringe stabile und vitale Waldbilder hervor. Eine Mischung von mindestens vier Baumarten auf der Fläche sei dabei das zukunftsfähige Konzept, um auch den nächsten Generationen einen gesunden und stabilen Wald zu hinterlassen, betont die Forstbetriebsleiterin.
Da fragt man sich natürlich, warum nicht einfach der Durchmesser mit einer Kluppe am liegenden Stamm überprüft wurde, denn das Holz war doch sicherlich nicht gleich nach 2 Tagen weggeräumt. Vermutlich konnte gar kein gefällter Stamm mit mehr als 80 cm gefunden werden.
Also alles wie immer: Der Forstbetrieb macht eine Hiebsmaßnahme, besorgte Bürger alarmieren den BUND, dieser stellt erschreckende Verstöße fest, und am Ende doch nur wieder heiße Luft.
Nun hat der Wald ja wohl mal ein paar Monate Ruhe, aber spätestens ab November können wir uns dann wieder auf das alljährliche Ritual freuen, wenn Forstbetrieb und Naturfreunde wieder ihre ewig gleichen Argumente austauschen.
Woher auch sollte der Sprecher des NP-Vereins sein Fachwissen beziehen?
Wohin sind wir gekommen, dass z.B. ein Steinmetz oder ein Zahnarzt einem Förster sagt wie er zu arbeiten hat, noch schlimmer sogar bewusst vorwirft ahnungslos die Umwelt zu zerstören!
Wer am Wurzelstock den Maßstab anlegt und dann dieses Maß als Brusthöhendurchmesser BHD verkaufen will, ist unsachlich und sein Verhalten zeigt ideologische Züge auf!
Wer wie der Sprecher von Lichteinfall spricht als sei es der Untergang des Waldes dem muss entgegengesetzt werden, dass nur mit Sonnenlicht die Naturverjüngen eine Chance hat.
Im übrigen kann bei einem Urwald auch nur etwas nachwachsen, wenn ein alter Baum umfällt und dem Licht eine Lücke ermöglicht.
Also, lieber Sprecher des NP-Vereins, wer überzeugen will sollte fachlich und sachlich bleiben.
Danke Herr Sandler, dass Sie Frau Ernwein die Möglichkeit gegeben haben zu den haltlosen Vorwürfen gleich eine Stellungnahme abzugeben.
Zusammenfassend kann man sagen.
Haltlose Vermutungen und Unterstellungen gegen sachliche und fachliche Erläuterungen!
Der Wähler wird dieses Schauspiel durchschauen und lässt sich nicht mehr vorgaukeln!
Die By. Staatsforsten machen ihre Arbeit gut und Nachhaltigkeit wie es Generation vor ihnen auch schon gemacht haben .
Leben mit und für den Steigerwald.