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Ebrach
BN startet Aktion für Baumpatenschaften im Steigerwald
Kartierung von Starkbuchen im Steigerwald.
Foto: G. Sperber | Kartierung von Starkbuchen im Steigerwald.
Bearbeitet von Michael Mahr
 |  aktualisiert: 30.04.2021 02:14 Uhr

Zum Tag des Baumes am 25. April startet der Bund Naturschutz in Bayern (BN) ein Baumpatenschaftsprojekt im Steigerwald. Natur- und Waldfreunde sowie Liebhaber dicker und alter Bäume können eine ideelle Baumpatenschaft für Starkbäume im "Hohen buchenen Wald" bei Ebrach erwerben, informiert der BN in einer Pressemitteilung. Ansprüche auf Besitz oder Eigentum an den Bäumen werden mit der Patenschaft nicht erworben. Darauf weist der BN ausdrücklich hin. Die Bäume bleiben im Eigentum des Freistaates Bayern.

"Nachdem es die Staatsregierung bis heute ablehnt, einen Teil der Staatswälder im Steigerwald durch einen Nationalpark zu schützen, rufen wir Waldfreunde auf, mit dem Erwerb einer Baumpatenschaft ein deutliches Zeichen für mehr Waldschutz im Steigerwald zu setzen", wird Martin Geilhufe, Landesbeauftragter des BN, zitiert. "Helfen sie uns, damit eines der am besten geeigneten Laubwaldgebiete endlich Nationalpark werden kann."

Das Projekt soll die Weichen für den dritten bayerischen Nationalpark im Steigerwald stellen, so Ralf Straußberger. Der Waldreferent des BN ist für das Projekt verantwortlich. Die Baumpatenschaft könne online erworben oder verschenkt werden unter https://www.bund-naturschutz.de/baumpate, so Ulla Reck vom Projektbüro.

Seit 2007 Einsatz für Nationalpark im Steigerwald

In einem früheren Projekt mit dem WWF hatte der BN 7600 starke Bäume im Steigerwald kartiert, für deren Schutz die Gelder aus den Baumpatenschaften verwendet werden sollen. Damit werde das Engagement des BN unterstützt, der mit Waldführungen, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Tagungen und Gesprächen mit Politikern für einen Nationalpark im Steigerwald wirbt. Damit Bürger die Wälder im Staatswald in der diskutierten Nationalparkkulisse besser kennenlernen können, will der BN eine eigene Internetseite einrichten.

Der Bund Naturschutz engagiert sich seit 2007 für einen Nationalpark im Steigerwald, seit sich damals Kommunalpolitiker aus der Region dafür einsetzten. Die bayerische Staatsregierung habe es bis heute abgelehnt, die großflächigen staatlichen Buchenwälder durch einen Nationalpark zu schützen, so der BN. Das zwischenzeitlich geschaffene Schutzgebiet "Hoher buchener Wald" bei Ebrach ließ sie vor Gericht nach einem Jahr wieder aufheben.

Ohne den Schutzstatus wurde ab November 2018 wieder mit Baumfällungen in dem Gebiet begonnen. Aufgrund der Proteste der Naturschutzverbände wurden die Einschläge jedoch wieder eingestellt. Der BN kritisiert immer wieder die gezielte Fällung dicker Buchen im Steigerwald. Ohne öffentlichen Druck und Unterstützung aus der Bevölkerung werde die Holznutzung auch im "Hohen Buchenen Wald" wieder eingeführt, drohten weitere Hiebsmaßnahmen, so der BN.

BN will Anstrengungen im Steigerwald intensivieren

2020 seien unter dem Druck des Volksbegehrens Artenvielfalt Naturwaldflächen neu geschützt worden, auch im Steigerwald. Leider handle es sich ganz überwiegend nur um sehr kleine Flächen, bedauert der BN. Im Steigerwald sei eine mittelgroße Fläche mit rund 850 Hektar geschützt, allerdings nicht der am besten geeignete "Hohe buchene Wald", sondern ein Gebiet ganz im Norden des Steigerwaldes.

Die bisher geschützten Flächen seien ungeeignet für eine Bewerbung um den Weltnaturerbetitel. Sie könnten ein großflächiges Naturwald-Schutzgebiet keinesfalls ersetzen. Die Chance, die wertvollen Buchenwälder endlich großflächig zu schützen, habe die Staatsregierung wieder ungenutzt verstreichen lassen, so der BN. Er will deshalb seine politischen Anstrengungen im Steigerwald intensivieren.

Patenschaftsprojekt des BN: https://www.bund-naturschutz.de/baumpate

 
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Kommentare
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  • plenterwald
    Hallo Redaktion,
    Ihr druckt aber auch jeden********Auf dem Bild wird an einer Eiche gemessen. Die Bildunterschrift lautet: "Kartierung von Starkbuchen!"
    Von rechtschaffenen Journalisten kann man erwarten, dass objektiv und sachlich richtig berichtet wird. Alles andere ist Parteinahme!
    Wie wäre es mal mit einem Bericht über die Erfolge der Staatsregierung bei der Strukturförderung im Steigerwald: Steigerwaldzentrum, Baumwipfelpfad, Methusalembäume, Artenschutz, Sägeindustrie, Holznutzung, ...
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  • DieWahrheit
    stellt folgende Frage!

    Kann der BN tatsächlich fremdes Eigentum zu einer Baumpatenschaft anbieten?

    Wahrscheinlich nicht, wo ist hier das Recht am Eigentum, Bilder ohne Bildrechte zu veröffentlichen ist Strafbar!
    Aber mit allen Mittel versucht man unlauter zu Geld zu kommen um ideologische Ziele durchzusetzen.

    Aber, und das hoffe ich wird die Finanzverwaltung prüfen, dafür noch Spendenquittungen auszustellen ist schon ein starkes Stück!

    Da ist man nicht mehr weit weg von den Maskenaffairen!

    Ich gehe davon aus, dass hier bestimmt Aufklärung erfolgt!
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  • RGPBR@aol.com
    Das ist doch alles nur eine Geldmacherei und für so einen Schwachsinn kann auch noch eine Spendenquittung ausgestellt werde. Das finde ich ganz schön anrüchig.
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  • steffenlink2@web.de
    Liebe Baumpaten, ihr seid herzlich eingeladen eure Paten-Bäume in Natura anzuschauen, willkommen im Steigerwald. Lasst bitte eure Ideologie zu Haus, und nehmt bitte euren Müll wieder mit.
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  • clemens_fries@yahoo.de
    ...Baumpatenschaften... Sachen gibt´s, unglaublich.
    Es wird wohl genug Städter geben die bei so einem Blödsinn mitmachen, sonst würde es ja nicht angeboten werden. Geld spielt dabei i.d.R. wohl keine Rolle.
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  • l.saubert@web.de
    Es existiert gar kein Waldgebiete "Hoher Buchener Wald" Das ist eine romantisch verklärte Erfindung waldferner "Baumträumer". Mal sehen, wie viele Münchener, Nürnberger, Bamberger ... zur Gewissensberuhigung darauf hereinfallen.
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