
Der Druck auf die Bayerische Staatsregierung, für den Hochwasserschutz mehr zu tun, wächst: So unterstützt auch das Stadtwerk Haßfurt einen Aktionsplan der Grünen im Landtag für eine bessere Flutvorsorge. Ebenfalls mit in dem Bündnis sind der Eigenheimerverband Bayern, der Bund Naturschutz und der Landesbund für Vogelschutz.
Stadtwerk-Chef Zösch: Personalmangel beim Wasserwirtschaftsamt bremst Flutvorsorge
Dass es durch den Klimawandel öfter zu Hochwasser kommt, sei nicht mehr zu vermeiden, sagte Norbert Zösch, Geschäftsführer vom Stadtwerk Haßfurt, bei einem gemeinsamen Pressetermin in München: "Wir müssen es deshalb in den Griff bekommen, dieses Wasser bestmöglich abzuleiten."
Ein Nadelöhr sei jedoch die Unterbesetzung der Wasserwirtschaftsämter: So blieben auch in Unterfranken für kleinere Gewässer Pläne für einen besseren Hochwasserschutz besonders gefährdeter Bereiche offen, "weil nicht genug Personal da ist", kritisiert Zösch. Das Stadtwerk Haßfurt warte zudem seit rund drei Jahren auf die Genehmigung eines Wasserschutzgebietes.

Es gebe einen breiten Konsens auch jenseits von Umweltverbänden, dass der Hochwasserschutz in Bayern besser werden müsse, erklärte Grünen-Fraktionschefin Katharina Schulze. Der von dem Bündnis getragene Forderungskatalog umfasst deshalb etwa die Verdoppelung der Mittel für technischen und natürlichen Hochwasserschutz auf 400 Millionen Euro jährlich, mehr Geld für Schutzmaßnahmen in kleinen Gemeinden, einen besseren Wasserrückhalt in der Fläche, aber auch Hilfen für Hausbesitzer, die ihr Eigenheim mit Hochwasserschwellen oder Abwasser-Rückhalteklappen besser schützen wollen.
"Wir werden alles dafür tun, damit die Söder-Regierung nach dem letzten Hochwasser nicht einfach zur Tagesordnung übergeht", beteuerte Schulze. Dafür sei jedoch die Unterstützung möglichst vieler gesellschaftlicher Gruppen nötig: "Einen besseren Hochwasserschutz schaffen wir nur gemeinsam in einem breiten Bündnis."