Wie die Polizei Ebern auf Nachfrage dieser Redaktion bestätigt, ist es am Dienstagnachmittag auf dem Sportflugplatz bei Sendelbach zu einem Unfall mit einem Gyrocopter (Tragschrauber) gekommen. Wie Michael Will, Pressesprecher des BRK, berichtet, rollte das Luftfahrzeug nach einer Landung am Ende der Landebahn weiter und kippte in einen Bach.
Pilot blieb unverletzt
Der 64-jährige Pilot blieb dabei unverletzt. Am Gyrocopter entstand allerdings ein erheblicher Schaden, den die Polizei auf rund 5000 Euro schätzt. Laut Pressemitteilung des BRK handelt es sich bei dem Piloten um ein Mitglied des Flugsportclubs Ebern, des Vereins, der den 1967 gebauten Flugplatz betreibt.
Demnach war er mit dem Gyrocopter gegen 15 Uhr gestartet und in südliche Richtung geflogen. Doch bereits kurz nach dem Start habe er einen technischen Defekt am Fluggerät bemerkt, weshalb er beschlossen habe, umzukehren und gleich wieder zu landen. Bei dieser Landung sei es ihm aus bislang ungeklärter Ursache nicht geglückt, den Tragschrauber rechtzeitig abzubremsen, wodurch die Maschine über das Ende der Landebahn hinausfuhr und in die Baunach stürzte.
Pilotenkanzel ließ sich nicht öffnen
Dort kippte der Gyrokopter auf die rechte Seite. Zunächst konnte sich der Pilot nicht selbst befreien, da sich die Kanzel nicht öffnen ließ. Wie BRK-Pressesprecher Will berichtet, eilten ihm einige Vereinskameraden zu Hilfe, die den Unfall mit angesehen hatten. Einer von ihnen sprang in das knietiefe Wasser, um das Fluggerät mit Muskelkraft anzuheben, was jedoch nicht funktionierte. "Schließlich holte der umsichtige Helfer einen größeren Aufsitzrasenmäher aus der nahen Unterstellhalle, fuhr zum Havaristen, sicherte das Gerät mit einem Stahlseil und konnte es anschließend soweit anheben, dass sich die Pilotenkanzel öffnen ließ", heißt es in der Pressemitteilung des BRK. Daraufhin habe sich der 64-Jährige selbst befreien können.
Großeinsatz mehrerer Feuerwehren
Trotz des recht glimpflichen Verlaufs hatte der Unfall einen Großeinsatz ausgelöst. Nach Angaben des BRK hatte die Integrierte Leitstelle (ILS) Schweinfurt nach dem Notruf die Feuerwehren aus Rentweinsdorf, Sendelbach, Ebern, Gerach und Reckendorf mit insgesamt 60 Einsatzkräften alarmiert, ebenso einen BRK-Rettungswagen aus Ebern, den Notarzt aus Ebern sowie den Einsatzleiter Rettungsdienst, Ralph Schönfelder. Ebenso befand sich der Fachberater des Technischen Hilfswerkes (THW) Haßfurt, Sebastian Böhm, am Einsatzort.
Die Untersuchung vor Ort ergab, dass der Pilot nicht verletzt war, so dass er nicht in ein Krankenhaus gebracht werden musste. Nach Angaben des BRK organisierte er nach dem anfänglichen Schrecken die Bergung seines Fluggeräts selbst aktiv mit.