Zwei Stunden nach dem Großeinsatz bei einem Brand in einer Schreinerei in Oberschleichach musste die Integrierte Leitstelle (ILS) Schweinfurt am Dienstag erneut eine hohe Alarmstufe im Landkreis Haßberge auslösen. In Haßfurt war kurz vor 22 Uhr ein Zimmerbrand mit Personen in Gefahr in einem Mehrfamilienhaus in der Straße "Himmelreich" gemeldet worden.
Dichter Rauch drang aus einer Wohnung im Obergeschoss beim Eintreffen der Feuerwehren aus Haßfurt und Sylbach. "Alle fünf Personen, die sich im Haus befanden, waren bereits im Freien", zeigte sich Kommandant und Einsatzleiter Christian Meisch erleichtert. Eine mitunter aufwendige Personenrettung beziehungsweise Evakuierung war somit nicht nötig, so dass sich die Einsatzkräfte direkt um den Brand kümmern konnten.
Bei der Erkundung stellten die Atemschutzgeräteträger zwar dichten Rauch fest, jedoch kein offenes Feuer. Wie die Polizeiinspektion Haßfurt in einem Presseschreiben am Mittwoch mitteilte, sei der Auslöser vermutlich eine noch glimmende Zigarette im Mülleimer der Küche gewesen.
Wohnung derzeit nicht bewohnbar
Auch wenn die Feuerwehr das Haus mit einem Hochdrucklüfter belüftete, ist die Wohnung durch die Raucheinwirkung derzeit nicht bewohnbar. Vermutlich ist durch die Hitzeentwicklung in der Brandwohnung zusätzlich auch ein Wasserrohr geplatzt, so dass sich Wasser auf dem ganzen Boden ergoss. Durch den Wasserschaden wurde auch die darunterliegende Wohnung im Erdgeschoss in Mitleidenschaft gezogen.
Der Wohnungsinhaber, ein 46-jähriger Mann, erlitt bei dem Geschehen eine Rauchgasvergiftung und wurde durch den BRK-Rettungsdienst in ein Krankenhaus eingeliefert. Bei zwei Kleinkindern, die sich in einer anderen Wohnung aufhielten, bestätigte sich nach einer Untersuchung der Verdacht einer Intoxikation glücklicherweise nicht.
Insgesamt waren 30 Feuerwehrmänner und -frauen im Einsatz. Vorsorglich war auch die Drehleiter der Haßfurter Feuerwehr mitalarmiert worden, die jedoch schlussendlich nicht benötigt wurde. Kreisbrandinspektor Thomas Neeb und Kreisbrandmeister Peter Schüler machten sich vor Ort ebenfalls ein Bild der Lage. Nach rund zwei Stunden war der Einsatz beendet. Die Polizeiinspektion Haßfurt schätzt den Schaden auf etwa 10.000 Euro.
