
Hauptsächlich ein Thema beherrschte die Bürgerversammlung in der Wanderstube in Sailershausenam Mittwochabend: das Schlitten- und Skifahren auf dem Hang am Gründleinsberg im Süden des Ortes. Denn es bestehen Sicherheitsbedenken vor allem gegen den bis vor zwei Jahren noch betriebenen Skilift Marke Eigenbau, aber auch gegen das Rodeln und Skifahren aufgrund des am unteren Ende gelegenen steilen Grabens (wir berichteten).
„Wenn ein Unfall passiert, sind wir alle dran“
Bürgermeister Günther Werner erläuterte den knapp 45 anwesenden Bürgern, dass die Haftungsrisiken für die Stadt Haßfurt und das Universitätsforstamt Sailershausen als Eigentümer der Flächen am Hang sowie für den Pächter dieser Flächen einfach zu groß sind. Auch wenn der Hang schon seit Jahrzehnten genutzt werde und lediglich ein Unfall, der nicht im Zusammenhang mit dem Lift gestanden habe, geschehen sei. „Wenn heute ein Unfall passiert und beispielsweise die Krankenkasse Schadensersatz fordert, sind wir alle dran“, betonte er.
Weiter teilte er mit, dass der mit einem Traktor betriebene „Skilift“ vom TÜV nicht abgenommen worden sei und auch keine Chance habe, genehmigt zu werden. Andererseits sei er schon im letzten Winter nicht mehr aufgestellt worden. Ein zweiter Knackpunkt sei der steile Graben unterhalb des Skihangs, da bei Eis am Hang das Bremsen oder Ausweichen stark erschwert sei. Man habe sich vor Ort ein Bild gemacht und das Gefahrenpotenzial erkannt.
Ferner nannte er die steigende Bekanntheit des Schlittenhangs durch die sozialen Medien, so dass nun auch viele Auswärtige kommen und sich mit den Gegebenheiten vor Ort nicht auskennen. „Daher habe ich ein Gutachten in Auftrag gegeben und kann zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Aussagen treffen“, so der Bürgermeister, der ein Haftungsrisiko für alle Beteiligten ausschließen möchte.
Dietmar Will von der Stadt Haßfurt teilte mit, dass sich bezüglich des Grabens eine Lösung abzeichne. Er dürfe zwar nicht verrohrt werden, doch könne er wahrscheinlich abgeflacht und gesichert werden.
Gemeinschaftliche Lösung gesucht
Die Bürger machten in einer intensiven Diskussion klar, dass sie auch weiterhin zumindest rodeln und skifahren möchten. Pächter Franz Jenatschke erklärte, dass er an einer Lösung für einen sicheren Betrieb interessiert sei, und auch Ortssprecher Adrian Ort betonte, es sollte eine gemeinschaftliche Lösung angestrebt werden. KAB-Vorsitzender Volker Ortloff teilte mit, dass die KAB bereit wäre, im Winter die Pacht zu übernehmen und quasi als Vertreter der Dorfgemeinschaft das Ski- und Schlittenfahren gewährleisten könnte.
Bürgermeister Günther Werner sprach auf Wunsch von Adrian Ort auch das Thema Breitbandversorgung an. So ist Sailershausen zum einen an das Glasfasernetz des Stadtwerks angeschlossen. Zum anderen würde die „Schnell-im-Netz GmbH“ als Betreiber dieses Netz auch der Telekom zur Verfügung stellen. „Doch leider ist die Telekom wie auch Vodafone nicht bereit, fremde Leitungen zu nutzen“, so Werner.
Bezüglich des Bildstocks am Seeweg wurde der Restaurator bereits mit den Arbeiten beauftragt. Allerdings müsse auch das Kreuz im Friedhof untersucht werden, da hier bereits Risse aufgetreten seien. Der Zaun am Friedhof, so Werner, werde auch noch erneuert, sobald der Bauhof wieder freie Kapazitäten habe. Eventuell könne der ehemalige Hochbehälter als Aussichtspunkt genutzt werden. Dort könnten eine Holzplattform errichtet und Hinweistafeln für den Rundblick angebracht werden. Da die Freiwillige Feuerwehr die Treppe am Feuerwehrhaus erneuert hat, dankte der Bürgermeister den Helfern. Er erklärte, dass auch noch geprüft werde, welche Arbeiten an der Fassade notwendig sind. Erfreulich sei, dass man mit Elvira Häußinger wieder eine Pächterin für die Wanderstube gefunden habe. Man werde, nachdem man Einiges in die Renovierung investiert habe, auch den Einbau eines Behinderten-WCs prüfen, da die Lebenshilfe Sylbach dort öfter zu Gast sei.
Feuerlöschteich soll erhalten werden
Den Feuerlöschteich möchte die Stadt Haßfurt erhalten. „Allerdings muss dort einiges gemacht werden“, so Günther Werner.
Nachdem nur noch ein unbebautes Baugrundstück vorhanden ist, wäre auch eine Innenverdichtung im Ort möglich. „Außerdem sind wir dran, weitere Bauplätze auszuweisen“, erklärte der Bürgermeister. Nähere Angaben könne er aber derzeit noch nicht machen.
Er erläuterte auch einige Vorhaben in der Stadt Haßfurt und gab an, dass das Ortsschild von Haßfurt an der Sailershäuser Straße nur ein kleines Stück weiter nach draußen versetzt werden könnte. „Wenn aber das Baugebiet ,Westlich der Sailershäuser Straße‘ erschlossen ist, wird es dort eine Tempobeschränkung auf 70 Stundenkilometer geben“, kündigte er an.
Hans Heinisch monierte, dass im Feldweg am alten Löschteich die Kanaldeckel bis zu zehn Zentimeter aus dem Boden ragten. Dies wird sich die Bauverwaltung ansehen.
Wucherpreise in der Tiefgarage
Hubert Wagenhäuser hielt die Gebühr von einem Euro für das Parken in der Tiefgarage in Haßfurt für zu hoch. „Das ist ein Wucherpreis, vor allem, wenn man nur mal kurz zur Sparkasse gehen möchte“, meinte er. Der Bürgermeister entgegnete, die Brötchentaste werde in Haßfurt eingeführt und dann könnten 30 Minuten kostenlos geparkt werden.
Klaus Bohnengel wiederum beklagte, dass aber viele Autofahrer schon jetzt in der zweiten Reihe parkten. „Das nervt und das sieht keine Politesse“, sagte er. Bürgermeister Günther Werner erwiderte, dass die Stadt daran denke, eine dritte Politesse einzustellen.
LED-Leuchten kommen bald
Der Bürgermeister teilte auch mit, dass ein Ausbau des Forstmeisterwegs und des Waldblicks als Ersterschließung gelten und dann die Anlieger 90 Prozent der Kosten tragen müssten. Zur Situation der Straßenbeleuchtung gab er an, dass nach und nach die bisherigen 43 Leuchten gegen LED-Leuchten ausgetauscht würden und dies keine Kosten für die Bürger verursachen werde.

