58 Schulen in Bayern haben seit dem neuen Schuljahr 2017/18 das Profil Inklusion. Daher hat Bildungsstaatssekretär Georg Eisenreich am Montag in München den Schulleitungen die Urkunde „Schule mit dem Schulprofil Inklusion“ ausgehändigt. Darunter waren acht unterfränkische Schulen beziehungsweise auch die Heinrich-Thein-Berufsschule Haßfurt.
Damit ist die Anzahl der Schulen, die dieses Profil ausgebildet haben, zum aktuellen Schuljahr weiter deutlich angestiegen, heißt es in einer Pressemitteilung des Bayerischen Kultusministeriums.
Eisenreich betonte bei der Veranstaltung: „Die 298 bayerischen Profilschulen unterstützen vorbildlich das gemeinsame Lernen und Leben von jungen Menschen mit und ohne sonderpädagogischen Förderbedarf.“ Der Staatssekretär hob dabei vor allem das große Engagement der Lehrkräfte hervor: „Mit ihrem Einsatz tragen sie dazu bei, dass das Miteinander an den Schulen gestärkt wird. Dafür danke ich den Lehrkräften an den Profilschulen sehr herzlich.“ Unter den 298 Profilschulen sind 52 Förderschulen.
Zum Schuljahr 2017/2018 wurden in Bayern wie bereits in den vergangenen sechs Schuljahren weitere 100 zusätzliche Planstellen für die Inklusion bereitgestellt, schreibt das Kultusministerium. Seit dem Schuljahr 2011/2012 sind damit insgesamt 700 Stellen zusätzlich für die Inklusion zur Verfügung gestellt worden.
Der Freistaat unterstützt die Lehrkräfte durch ein breites Fortbildungsangebot: Bayernweit werden zahlreiche Fortbildungen zum Thema Inklusion angeboten, die speziell auf die Bedürfnisse der Lehrkräfte zugeschnitten sind. Das Thema Inklusion ist auch verpflichtender Studien- und Prüfungsinhalt für Studierende aller Lehrämter, heißt es in der Pressemitteilung.
Der Freistaat Bayern stellt in Kooperation mit den Kommunen zudem ein flächendeckendes Beratungsangebot zur Verfügung. Im Schuljahr 2017/18 bieten an 75 Standorten Lehrkräfte von Grund-, Mittel- und Förderschulen schulartübergreifend Inklusionsberatung an den Staatlichen Schulämtern an.
Sie sind mit der Eingliederungshilfe und den kommunalen Schulaufwandsträgern im Dialog und helfen Eltern, ein möglichst passgenaues Schulangebot für ihr Kind zu finden. Bewährte Beratungsangebote bestehen darüber hinaus an den neun staatlichen Schulberatungsstellen und an vielen Förderschulen.
Die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention ist eine zentrale Herausforderung des bayerischen Schulwesens, schreibt das Kultusministerium. Eine inklusive Schulentwicklung ist die Aufgabe aller Schulen. Dabei stehen in Bayern die Schüler mit ihrem konkreten Förderbedarf im Mittelpunkt. Der Freistaat setzt daher bei der Umsetzung von Inklusion neben besonderen Profilschulen auf eine Vielfalt der Angebote inklusiven Unterrichts. Die Förderzentren spielen als Lernorte und Kompetenzzentren weiterhin eine wichtige Rolle.
Im vergangenen Schuljahr besuchten in Bayern rund 20 000 Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf den Unterricht an einer Regelschule.
Dazu kommen rund 2000 Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf an Förderschulen, die nach dem Partnerklassenkonzept oder in der offenen Klasse der Förderschule gemeinsam mit Schülern ohne sonderpädagogischen Förderbedarf unterrichtet werden.
Die unterfränkischen Inklusionsschulen sind: die Anton-Kliegl-Mittelschule Bad Kissingen, Heinrich-Thein-Berufsschule Haßfurt, Konrad-von-Querfurt-Mittelschule Karlstadt, Staatliche Berufsschule Main-Spessart in Karlstadt, Staatliche Berufsschule Kitzingen-Ochsenfurt, Staatliche Realschule Kitzingen, Adolph-Kolping-Schule, Berufsschule zur sonderpädagogischen Förderung, Schweinfurt, und die Don-Bosco-Schule, Berufsschule zur sonderpädagogischen Förderung in Würzburg der Caritas-Schulen gGmbH.