„Das staatliche Berufsschulzentrum Haßfurt darf mit Beginn des neuen Schuljahres 2017/18 das Schulprofil 'Inklusion' führen. Dies teilte der Abgeordnete Steffen Vogel mit, der dazu beim Staatssekretär Georg Eisenreich im Kultusministerium nachgefragt hatte.
Auf Einladung von Vogel war Georg Eisenreich bereits Anfang 2016 in der Heinrich-Thein-Schule in Haßfurt, wo er die Gelegenheit nutzte, sich über das breite Bildungsangebot der Schule zu informieren.
Einsatz gewürdigt
„Ich freue mich, dass die Berufsschule Haßfurt eine der ersten Berufsschulen ist, die die Verleihung des Profils 'Inklusion' erhält und, dass das Kultusministerium mit Georg Eisenreich damit den Einsatz der Schule, die sich seit Jahren in besonderer Weise der Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischen Förderbedarf annimmt, würdigt“, so der Stimmkreisabgeordnete.
Im Bereich der beruflichen Schulen erfolge die Verleihung des Profils „Inklusion“ erstmals zu diesem Schuljahr. Für Jugendliche mit besonderem Förderbedarf würden an den betreffenden Schulen gezielt Wege zu einer qualifizierten Berufsbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf oder in einem Ausbildungsberuf für Jugendliche mit Behinderungen eröffnet, berichtete Vogel weiter aus der Antwort des Kultusministeriums zu seiner Anfrage.
„Die Verleihung des Profils an die Heinrich-Thein-Schule erfolgte auch wegen der erfolgreichen Teilnahme der Schule an dem Schulversuch „Inklusive berufliche Bildung in Bayern“ der Stiftung Bildungspakt Bayern in Kooperation mit dem Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst.“
Sonderpädagogische Förderung
„Bei diesem Projekt, das von 2012-2016 lief, arbeiteten allgemeine Berufsschulen bzw. Berufsfachschulen eng mit Berufsschulen zur sonderpädagogischen Förderung zusammen um ein Konzept für die Umsetzung von Inklusion an beruflichen Schulen zu erarbeiten“, so Vogel.
Ziel sei es, für Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf (Förderschwerpunkt Lernen und/oder emotionale und soziale Entwicklung) Voraussetzungen zu schaffen, um ihnen in einem höheren Maß als bisher den Erwerb eines regulären Berufsabschluss zu ermöglichen.
Dazu seien nun nicht mehr nur an den Berufsschulen zur sonderpädagogischen Förderung, sondern auch an den allgemeinen Berufsschulen bzw. Berufsfachschulen die Bedingungen geschaffen worden. Durch gezielte individuelle Unterstützung aller Schüler sollen sowohl ein höheres fachliches als auch ein höheres allgemeines Kompetenzniveau (Personal- und Sozialkompetenz) erreicht und in der Folge die Rate der Ausbildungsabbrüche verringert werden, so Vogel weiter.