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Haßfurt
Schockanruf in Knetzgau mitten in der Nacht: Warum die Polizei jetzt ganz besonders vor dem Enkeltrick warnt
Offenbar haben sich die Betrügerinnen und Betrüger jetzt eine andere Tageszeit ausgesucht. Wie sich besonders ältere Menschen vor ihnen schützen können.
Zwei Uhr nachts. Wenn jetzt das Telefon klingelt, könnte es ein Betrüger sein, der mit einem Schockanruf ältere Menschen um ihr Geld bringen will. 
Foto: Karl-Josef Hildenbrand, dpa | Zwei Uhr nachts. Wenn jetzt das Telefon klingelt, könnte es ein Betrüger sein, der mit einem Schockanruf ältere Menschen um ihr Geld bringen will. 
Martin Sage
 |  aktualisiert: 09.02.2024 06:54 Uhr

Die Polizeiinspektion Haßfurt wendet sich aufgrund eines Vorfalls in Knetzgau mit einer Warnung an die Bevölkerung: Betrügerinnen und Betrüger scheinen in der letzten Zeit ihre Taktik zu ändern, wenn es um den Enkeltrick und Schockanrufe geht. Denn bei den Seniorinnen und Senioren, die bevorzugt das Ziel dieser Betrugsmasche sind, klingelt das Telefon dabei immer öfter mitten in der Nacht.

Egal ob Anrufe am Tage oder in der Nacht: Den Täterinnen und Tätern geht es immer darum, die meist älteren Leute dazu zu bringen, ihnen Bargeld, Schmuck oder andere Wertgegenstände auszuhändigen. Wie die Kriminellen dabei vorgehen, beschreibt die Haßfurter Polizei wie folgt: 

Enkeltochter oder Enkelsohn, die angeblich einen schweren Unfall hatten

"Dabei melden sich unbekannte Anrufer, Männer oder Frauen, geben sich zum Beispiel als Enkel des Angerufenen aus und täuschen mit weinerlicher Stimme vor, dass sie in einen schweren Unfall verwickelt seien und nun Geld bräuchten, um nicht eingesperrt zu werden. Da die Angerufenen wegen der Konfrontation mit diesem schockierenden Ereignis und der geforderten Hilfeleistung des vermeintlichen Enkels unter Druck gesetzt werden, sind manche Menschen bereit, ihr Erspartes leichtfertig einem fremden Geldabholer anzuvertrauen."

Potenzielle Opfer sollen keine Zeit zum Nachdenken haben

Die Polizei geht davon aus, dass die Kriminellen hier bewusst ihre Aktivitäten in die Nacht verlagern: 
Wer aus dem Schlaf gerissen wird, lässt sich noch leichter überrumpeln. Und in der Nacht kann kaum jemand zur Bank gehen und - bevor er größere Bargeldbeträge abhebt - währenddessen über den Anruf nachdenken. Inzwischen sind die Kreditinstitute auch für solche Fälle sensibilisiert, und immer wieder bewahren Bankangestellte Kundinnen und Kunden davor, viel Geld zu verlieren.

 Wie die Polizei mitteilt, hatten die Verbrecher bei dem Betrugsversuch in Knetzgau kein Glück. Dem in tiefer Nacht angerufenen Mann sei das Phänomen des Schockanrufs bekannt gewesen, so dass er den Trick durchschaut und die Polizei informiert habe.

Das sind die Tipps der Polizei Haßfurt bei Schockanrufen

Kritisch nachfragen: Seien Sie hellhörig bei sogenannten Schockanrufen und fragen Sie nach
Die Polizei ruft nicht an: Informationen an Angehörige zu schweren Unfällen mit Toten oder schwerverletzten Personen überbringt die Polizei nicht telefonisch
Die Wohnungstür bleibt zu: Lassen Sie grundsätzlich keine Unbekannten in Ihre Wohnung
Ausweis zeigen lassen: Fordern Sie von angeblichen Amtspersonen, zum Beispiel Polizisten, den   Dienstausweis
Im Zweifelsfall Behörde anrufen: Rufen Sie bei Zweifel bei der Behörde an, von der die angebliche Amtsperson kommt. Suchen Sie die Telefonnummer der Behörde selbst heraus
Die Polizei holt nie Geld ab: Die Polizei wird niemals Geldbeträge bei Ihnen abholen, erst recht nicht, um sie angeblich aufzubewahren
Kein Wort über Geld: Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis
Am besten einfach auflegen: Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Legen Sie einfach auf
Bloß kein Geld aushändigen: Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen
Weitere Tipps und Informationen finden Sie auf www.polizei-beratung.de
Quelle: Polizeiinspektion Haßfurt
 
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