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Eltmann
Passgenaue Fußballschuhe in Einzelanfertigung: Firma Imotana verlegt ihren Firmensitz nach Eltmann
Das junge Unternehmen hat Kundschaft vom Lokalsport bis zur Bundesliga. Mitgründer Benjamin Dorsch stammt aus dem Landkreis Haßberge und ist hier auch als Fußballer bekannt.
Benjamin Dorsch aus Ebelsbach hofft, mit seiner Firma "Imotana" eine Nische im Amateurfußball-Bereich besetzen zu können.
Foto: Matthias Lewin (Archivbild) | Benjamin Dorsch aus Ebelsbach hofft, mit seiner Firma "Imotana" eine Nische im Amateurfußball-Bereich besetzen zu können.
Günther Geiling
 |  aktualisiert: 14.05.2024 02:46 Uhr

Passgenaue Fußballschuhe, maßgefertigt für den Fuß des Spielers oder der Spielerin: Darauf hat sich die Firma "Imotana" spezialisiert. Auch auf den Sportplätzen im Landkreis Haßberge halten diese Schuhe mittlerweile Einzug: Beim Lokalderby der Kreisliga 2 am Wochenende zwischen SG Eltmann und Rapid Ebelsbach hatte mehr als die Hälfte der Eltmanner Spieler ihre "individuellen Fußballstiefel" an. Offenbar mit Erfolg, immerhin gelang ihnen ein 0:4-Sieg.

Dazu passt auch, dass die Firma Imotana ihren Firmensitz seit Kurzem in Eltmann hat. Gegründet wurde das Unternehmen im Oktober 2020 von vier Geschäftspartnern, bisheriger Firmensitz war Rimpar im Landkreis Würzburg. Grund für den Umzug in den Landkreis Haßberge: Benjamin Dorsch, Geschäftsführer und einer der Firmengründer, stammt aus Augsfeld und ist gerade in Fußballer-Kreisen nicht nur als Hersteller von Schuhen, sondern auch selbst als Spieler bekannt. Längere Zeit war er Bezirksliga-Torhüter beim FC Augsfeld.

Erfahrung als Kunststofftechniker bei den Fränkischen Rohrwerken

Hinter der Gründung von Imotana stand das Ziel, jeden einzelnen Schuh perfekt an den jeweiligen Fuß anzupassen. Mit diesen Fußballschuhen als Einzelanfertigung bedient das Unternehmen eine Nische, die die großen Anbieter übrig gelassen haben.

Für die Umsetzung kam Benjamin Dorsch sein vorheriger beruflicher Werdegang zugute: Er hatte bei Unicor in Haßfurt den Beruf des Kunststoffformers erlernt und sich dann bei den Fränkischen Rohrwerken in Königsberg zum Kunststofftechniker weitergebildet. In dieser Funktion war er in China tätig, bevor er wieder in die Heimat zurückkehrte. Dabei reifte auch die Idee für die individuellen Fußballschuhe.

Einsatz in der Bundesliga und bei der Europameisterschaft

Allerdings fiel die Firmengründung genau in die Corona-Pandemie – keine leichte Zeit also für den Start eines Unternehmens. Dennoch: Gerade einmal ein Jahr nach dem ersten Prototyp kamen die Schuhe bereits in der Bundesliga zum Einsatz. "Heute sieht man unseren Imotana-Fußballschuh schon in der 1. und 2. Bundesliga", berichtet Dorsch. "Und bei der kommenden Fußball-Europameisterschaft werden ihn ebenfalls einige Spieler tragen." Dabei nennt er den Bundesligaspieler Fabian Holland vom SV Darmstadt, Marius Müller von Schalke o4, Robin Krause von Eintracht Braunschweig oder auch die ehemalige Nationalspielerin Sandra Starke vom Bundesligisten RB Leipzig.

Fabian Holland (links) vom SV Darmstadt ist einer der Bundesligaspieler, die Schuhe von Imotana verwenden.
Foto: Uwe Anspach, dpa | Fabian Holland (links) vom SV Darmstadt ist einer der Bundesligaspieler, die Schuhe von Imotana verwenden.

Auch in der näheren Umgebung haben sich schon zahlreiche Spieler mit diesem individuellen Schuh angefreundet. Bei der SG Eltmann soll es mehr als die Hälfte der 1. Mannschaft sein. Darunter Spielertrainer Matthias Strätz, der mit 33 Toren die Torschützenliste anführt. Und Dominik Preissner, der bisher 19 Treffen erzielt und am Sonntag seine SG mit zwei Toren an die Tabellenspitze geschossen hat. 

Firmensitz in Eltmann: Bürgermeister betont Rolle als Sportstadt

Bald ist eine Ausweitung des Geschäfts ins Ausland geplant: Ab Juli soll es eine Niederlassung von Imotana in Australien geben, die von einem Deutschen geleitet wird, der dort seit fünf Jahren Fußball spielt.

Dass sich Benjamin Dorschs Büro und damit der Hauptsitz der Firma nun in der Schottenstraße in Eltmann befindet, bedeutet auch Arbeitsplätze für Angestellte aus der Region. Bürgermeister Michael Ziegler (CSU) sagt, er freue sich über die Verlagerung, denn die Firma passe gut in die Stadt: "Eltmann ist ohne Zweifel eine Sportstadt und hat viele Sportler in vielfältigen Sportarten in ihren Reihen, angefangen von der Bundesliga bis hin zu kleinsten Vereinen sowie auch einigen Fußballvereinen." Daher wünsche er dem jungen Unternehmen viel Erfolg für die Zukunft und hoffe, dass der Name "Imotana" mit dem Namen der Stadt Eltmann verbunden bleibe.

Der Fußballschuh-Hersteller Imotana hat seinen Firmensitz nach Eltmann verlegt. Geschäftsführer Benjamin Dorsch (links) stellt Bürgermeister Michael Ziegler seine Produkte vor.
Foto: Günther Geiling | Der Fußballschuh-Hersteller Imotana hat seinen Firmensitz nach Eltmann verlegt. Geschäftsführer Benjamin Dorsch (links) stellt Bürgermeister Michael Ziegler seine Produkte vor.

Die Schuhe mit ihrem farbigen Design setzten auf eine besondere "Grit-Technik", mit der auch eine bessere Ballkontrolle erreicht werden soll. Noch wichtiger sei aber die passgenaue Fertigung für den Fuß, betont Dorsch. "Als wir vor drei Jahren damit angefangen haben, war das eine revolutionäre Idee." Damit sei auch ein besonderer Nachhaltigkeitsgedanken verbunden. "Da jeder Schuh perfekt auf den Fuß angepasst wird, liegt die Retourenquote bei nur sechs Prozent, während man im normalen Online-Handel bei 40 bis 50 Prozent liegt."

Bestellung über eine Smartphone-App

Die Bestellung erfolgt mit dem Smartphone über eine Gratis-App. Mit dieser können Kundinnen und Kunden ihre Füße scanne. Nach diesem Scan werde dann der persönliche "Perfect Fit" berechnet, der für die perfekte Passform bei der Fertigung sorge, erklärt Dorsch. Sechs bis acht Wochen dauere es dann, bis der Schuh vom Eltmanner Firmensitz aus verschickt werden kann. Die Preise liegen laut Firmenhomepage grob zwischen 160 und 200 Euro je Paar.

"Man braucht ja auch ein gutes Gefühl, um einen genauen Pass zu spielen oder den Freistoß dahin zu bekommen, wohin er soll", meint der ehemalige Fußballer Dorsch. Ein wichtiger Bestandteil sei dabei auch das superleichte "Honeycomb"-Einlegesohle aus luftfahrterprobtem Polyamid, mit der der Schuh auf ein Gewicht von nur rund 200 Gramm komme.

 
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