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Königsberg
Königsberg ernennt Otto Kirchner zum Ehrenbürger
Bürgermeister Claus Bittenbrünn überreichte Otto Kirchner (Mitte) die Ernennungsurkunde zum Ehrenbürger. Bei Ehefrau Dagmar Kirchner bedankte er sich mit einem Blumenstrauß.
Foto: Gerold Snater | Bürgermeister Claus Bittenbrünn überreichte Otto Kirchner (Mitte) die Ernennungsurkunde zum Ehrenbürger. Bei Ehefrau Dagmar Kirchner bedankte er sich mit einem Blumenstrauß.
Gerold Snater
 |  aktualisiert: 27.04.2023 12:02 Uhr

Seit Freitag hat Königsberg einen neuen Ehrenbürger: Otto Kirchner. Bei einer Feierstunde in der Rudolf-Mett-Halle wurde dem früheren geschäftsführender Gesellschafter der Fränkischen Rohrwerke in Königsberg die Ehrenbürgerwürde der Regiomontanusstadt verliehen. 

Viele Ehrengäste, Freunde und Verwandte waren gekommen, um mit ihrer Anwesenheit die Besonderheit dieser Feier zu unterstreichen. In seiner kurzen Begrüßungsansprache stellte Bürgermeister Claus Bittenbrünn fest, dass es sicherlich zu den ehrenvollsten Aufgaben eines Stadtoberhaupts gehöre, verdienten Bürgerinnen und Bürgern die höchste Auszeichnung verleihen zu dürfen, die eine Stadt zu vergeben habe. 

Dass sich Otto Kirchner um die Stadt Königsberg verdient gemacht hat, das wurde an diesem Abend von drei Rednern noch einmal klar herausgestellt. Den Anfang machte Landrat Wilhelm Schneider: "Ehre, wem Ehre gebührt." Er charakterisierte Kirchner als einen Mann, der mit Leib und Seele ein erfolgreiches Familienunternehmen geführt und zu einem international agierenden Unternehmen mit Produktions- und Vertriebsstätten in vielen Ländern mit insgesamt mehr als 5000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ausgebaut habe. Die Fränkischen Rohrwerke zählen zu den besonders innovativen mittelständischen Betrieben in Deutschland und zu den größten Arbeitgebern der Region.

Besonders hob Schneider heraus, dass sich  Kirchner als Präsident der IHK Würzburg-Schweinfurt maßgeblich für die Etablierung einer hochschulischen Einrichtung im Landkreis Haßberge im Bereich der Wellrohrextrusion eingesetzt habe. Hervorzuheben sei auch das für ihn selbstverständliche persönliche soziale und gesellschaftliche Engagement, das fest in der Firmenphilosophie der Fränkischen verankert sei.

Goldener Ehrenring der IHK

Als einen der langjährigsten Weggefährten im Spitzenehrenamt der IHK beschrieb IHK-Hauptgeschäftsführer Ralf Jahn den Königsberger Unternehmer. Durch seine Verlässlichkeit ("Ein Wort, das er gibt, das gilt!"), seine Zuverlässigkeit ("Er war immer da, wenn wir ihn gebraucht haben!") und seine Partnerschaftlichkeit verkörpere er den "ehrbaren Kaufmann".

Schlüsselübergabe 2015 von Otto Kirchner (links) an Bürgermeister Claus Bittenbrünn für das renovierte und modernisierte Hallenbad in Königsberg.
Foto: Gerold Snater | Schlüsselübergabe 2015 von Otto Kirchner (links) an Bürgermeister Claus Bittenbrünn für das renovierte und modernisierte Hallenbad in Königsberg.

Otto Kirchner ist seit 1987 Mitglied der IHK-Vollversammlung und seit 1991 bis heute Mitglied des Präsidiums. Von 2015 bis 2018 stand er als Präsident der IHK Würzburg-Schweinfurt vor. Im Jahr 2019 wurde er dafür mit dem Goldenen Ehrenring ausgezeichnet.

Verantwortung übernehmen

Bürgermeister Bittenbrünn stellte zu Beginn seiner Laudatio fest: "Wo kämen wir hin ohne Bürgerinnen und Bürger, die sich ehrenamtlich engagieren und es zu ihrer Aufgabe machen, etwas zum Wohlergehen ihrer Gemeinde zu tun." Heutzutage brauche es explizit Menschen, die sich in ihrem Alltag für das Gemeinwesen einsetzen und Verantwortung für ihr Umfeld übernehmen: "Sie sind es, die unsere Gemeinschaft, die unsere Gesellschaft funktionstüchtig machen und ihnen Wärme verleihen."

Ein Fass mit im Unfindener Kommunbrauhaus gebrautem Bier wurde von Otto Kirchner (links) und Bürgermeister Bittenbrünn während der Feier angezapft.
Foto: Gerold Snater | Ein Fass mit im Unfindener Kommunbrauhaus gebrautem Bier wurde von Otto Kirchner (links) und Bürgermeister Bittenbrünn während der Feier angezapft.

Zu diesen Menschen gehöre Kirchner seit nunmehr 30 Jahren voll und ganz – als Garant für viele Arbeitsplätze mit guten Verdienstmöglichkeiten und einen gewissen Wohlstand der Bürgerinnen und Bürger. Wobei er als engagierter Arbeitgeber einen großen Bezug zu seinem Heimatort Königsberg bewies, trotz der 22 Standorte, die das Unternehmen Fränkische nunmehr weltweit aufweist. 

Bittenbrünn vergaß auch nicht, die betrieblichen, oft auch privaten finanziellen Unterstützungen und Hilfen Kirchners bei Belangen der Stadt und ihrer Bürgerinnen und Bürger anzusprechen. Besonders würdigte der Stadtchef auch das persönliche Auftreten Kirchners in der Öffentlichkeit: "Fremd war dir immer, ein Snob zu sein. Du bist nicht abgehoben oder gar ein Poser, der alle halbe Jahr mit einem neuen Sportwagen durch Königsberg flaniert. Nein, Du bist gerne auf unseren Heimatfesten – ein Unternehmer zum Anfassen und Reden, ein Mitbürger, und das macht dich so sympathisch."

Nachdem Bittenbrünn Kirchners Ehefrau Dagmar mit lobenden Worten und einem Blumenstrauß bedacht hatte, erhoben sich alle Gäste von ihren Plätzen – zur Überreichung der Ehrenbürgerurkunde. Auf der Bühne überreichte er dann unter Beifall die Ehrenbürgerurkunde an Otto Kirchner. 

"Etwas zurück geben"

Otto Kirchner war bei seinen Dankesworten anzumerken, dass ihn die Verleihung nicht kalt lässt. Der Brief, in dem ihm die Stadt Königsberg die Verleihung der Ehrenbürgerwürde mitgeteilt habe, habe ihn sehr gerührt. Wobei er es doch immer als seine Aufgabe gesehen habe, etwas zurück zu geben, "wenn man so lange ohne Not lebt".

Zusammen mit viel Prominenz, darunter Innenminister Joachim Herrmann, erfolgte 2017 der erste Spatenstich für das neue Werk-West in Königsberg.
Foto: Gerold Snater | Zusammen mit viel Prominenz, darunter Innenminister Joachim Herrmann, erfolgte 2017 der erste Spatenstich für das neue Werk-West in Königsberg.

Dabei müsse er aber auch sagen, dass alle angesprochenen Leistungen im beruflichen Umfeld nicht allein von ihm gekommen seien, sondern in Zusammenarbeit mit allen Betriebsangehörigen und Führungskräften. Ihm habe die Arbeit dabei immer Spaß bereitet: Es war für ihn ein Vergnügen, so einen Betrieb zu führen. Eines seiner Anliegen war in diesem Zusammenhang auch, immer die Augenhöhe einzuhalten.

Hoher Besuch bei der Ernennung von Otto Kirchner zum Ehrenbürger der Stadt Königsberg: (von links) Regierungspräsident Eugen Ehmann, IHK Präsident Dr. Klaus D. Mapara, Otto und Dagmar Kirchner sowie Ralf Jahn, Hauptgeschäftsführer der IHK Würzburg-Schweinfurt.
Foto: Gerold Snater | Hoher Besuch bei der Ernennung von Otto Kirchner zum Ehrenbürger der Stadt Königsberg: (von links) Regierungspräsident Eugen Ehmann, IHK Präsident Dr. Klaus D.

Dankesworte richtete er auch an seine Frau Dagmar, die ihn in schwierigen Situationen immer stark zur Seite gestanden habe. Einen Fehler gestand er zum Schluss dann noch ein: "Meine Kinder habe ich manchmal vernachlässigt, dafür muss ich mich heute noch entschuldigen."

Aufgelockert wurde die Feier durch Liedvorträge von Sopranistin Anja Gutgesell, begleitet von Klaus Feldner am Klavier. 

Kirchner im Un-Ruhestand

Die Geschäftsleitung der Fränkischen Rohrwerke hat Otto Kirchner zum 1. August 2021 an seinen Sohn Juliusübergeben. Dadurch hat er etwas mehr Freizeit. Ganz zurückgezogen hat er sich aber nicht, antwortet er auf Frage dieser Redaktion: "Herr Kirchner, was haben Sie jetzt mit Ihrer ,Freizeit' vor?"
Otto Kirchner sagt dazu: "Ich bin ja noch in der Beteiligungs-Holding aktiv (als Verwaltungsratspräsident und geschäftsführender Direktor). Ich habe noch ein paar repräsentative Aufgaben und Ehrenämter (IHK, Arbeitgeberverband VBM, ZVEI), außerdem hat mir mein Sohn einige Projekte übertragen (ein Startup, das Energiemanagement in Richtung erneuerbare Energien, etc.). Es ist also derzeit eher noch die ,Unruhephase der Altersteilzeit'. Und die Freizeit ist noch nicht ganztags bei mir angekommen. Ich werde aber zukünftig öfter Golfspielen, zur Jagd gehen, mit dem Rennrad oder im Winter mit dem Mountainbike fahren, lesen und öfter auf Reisen gehen, wenn das nach der Pandemie wieder einfacher möglich ist."
(sn)
 
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Kommentare
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  • T. G.
    Herzlichen Glückwunsch 🥂🍾alles Gute 🍀und bleiben Sie gesund 💙

    Die Auszeichnung war längst überfällig.....!!!
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