Es wird ernst. Zuerst einmal nur angedeutet, aber ab 10. Februar auch für den Geldbeutel spürbar. Dem Wildwest-Parken in der neu gestalteten Hofheimer Hauptstraße soll dann der Riegel vorgeschoben werden. Oder besser: Die kommunale Verkehrsüberwachung wird dann wieder Knöllchen verteilen, denn unübersehbar ist: "Die Verkehrszeichen für die Parkflächen sind wieder angebracht, die rechtsfreie Zone ist vorüber", sagt Hofheims Bürgermeister Wolfgang Borst im Gespräch mit der Redaktion.
Damit sich auch gewohnheitsmäßige Kreuz-und-Quer-Parker schon einmal daran gewöhnen können, gibt es eine gut 14-tägige Gewöhnungsfrist. Statt eines richtigen Knöllchens hängt während dieser Frist ein "Gruß" von der Stadt Hofheim und der kommunalen Verkehrsüberwachung am Auto mit dem Titel: "Glück gehabt!" Und dem Hinweis, dass eigentlich ein Knöllchen fällig gewesen wäre. Bis Sonntag, 10. Februar, geht diese Schonfrist, so Bürgermeister Borst.
Danach kostet's, "auch wenn der Gehsteig noch so breit ist", wie es von der kommunalen Verkehrsüberwachung heißt. Um gleich beim Gehsteig zu bleiben: 20 Euro. Ist keine Parkscheibe im Fahrzeug kostet es zehn Euro in der ersten halben Stunde und in jeder weiteren halben Stunde nochmal je fünf Euro. Ist die Parkzeit überschritten, kostet es zehn Euro in der ersten halben Stunde und dann je weitere halbe Stunde jeweils fünf Euro.
Der Grund, warum wieder Parkdisziplin einkehren müsse: "Es kann nicht sein, dass wir die Innenstadt herrichten und dann wieder alles vollgeparkt wird", so Bürgermeister Borst. Quasi damit die Neugestaltung und das Gesamtkonzept, das dahinter stehe, konterkariert werde. Aber deshalb wird es für Parkplatzsuchende auch unweit der Hauptstraße Parkgelegenheit geben. Es sollen auf einem Areal am Lendershäuser Tor rund 35 neue Parkplätze entstehen.
Und dort haben auch Dauerparker die Möglichkeit, ihre Fahrzeuge kostenlos abzustellen. Inzwischen gibt es einen Entwurf (siehe Skizze), wie das Gelände gestaltet werden soll. Ein Haus auf dem Gelände hinter dem Vereinsheim der Kleintierzüchter wird abgerissen. Die Zufahrt wird über die Lendershäuser Straße erfolgen. Das Gelände erstreckt sich bis zu dem Bach, der in Richtung Lendershausen führt. Auf dem Parkgelände werden auch zwei Ladestationen für Elektro-Fahrzeuge eingerichtet. Dies hat sich angeboten, nachdem es ja einen Stromanschluss beim jetzt noch stehenden Haus gibt. Zudem ist auch eine Ladestation für E-Bikes vorgesehen. Allerdings sind die Planungen derzeit noch im Entwurfsstadium, so Borst.
Der Zeitplan sieht vor, dass in den nächsten rund sechs Wochen das Haus abgerissen werden soll. Zudem muss auf dem Areal auch geprüft werden, wie tragfähig der Untergrund ist. Borst rechnet, dass das Projekt rund 600000 Euro kosten wird. Die Förderung werde bei 80 Prozent liegen, denn es sei innerhalb des Innenstadt-Gesamtkonzepts als wichtiges städtebauliches Vorhaben eingestuft. Ziel sei es, so Borst weiter, dass das Park-Areal im Sommer schon genutzt werden könne. Allerdings hänge auch dies davon ab, wie Firmen für die Ausführung gefunden werden könnten.
Nachfragen gab es bei der Redaktion, was denn mit dem Parkplatz in der Hofheimer Bahnhofstraße, zwischen den Bahngleisen und dem Lagerhaus, passiere, ob der nicht auch hergerichtet werden könne. Auch der werde aufgewertet und auch dort würden E-Ladestationen gebaut, sobald ein entsprechend neues Förderprogramm aufgelegt werde.