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LIMBACH
Neuer Glanz an der Kirchturmspitze
Sabine Weinbeer
 |  aktualisiert: 29.03.2021 10:50 Uhr

Pünktlich zum Kirchenfest „Kreuzerhöhung“ wurde am Freitag das Turmkreuz als höchster Bauteil der Wallfahrtskirche Maria Limbach wieder an seinen Platz gebracht – frisch saniert und mit neu vergoldeter Turmkugel. Viele Limbacher zog es zur Wallfahrtskirche, nachdem Pfarrer Ottmar Pottler das sanierte Kreuz am Sonntag zuvor im Gottesdienst gesegnet hatte.

Noch vor zwei Wochen war sich Kirchenpfleger Thomas Pflaum nicht sicher, ob dieser symbolträchtige Termin gehalten werden könnte, denn das Kreuz sollte erst angebracht werden, wenn die Dachdecker mit ihrer Arbeit am Turm fertig sind. „Aber wir haben es dann doch geschafft“, freut sich Vorarbeiter Rainer Ott mit seinem Kollegen Dominik Rupprecht. Die beiden fühlten sich deutlich wohler als alle anderen Augenzeugen, als in 40 Metern Höhe die Schutzfolie von der vergoldeten Turmkugel abgenommen wurde.

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Das muss sehr vorsichtig erfolgen, denn obwohl die Kugel nun wieder allen Witterungseinflüssen ausgesetzt ist und diese auch problemlos überstehen wird – jede Berührung mit der Hand verursacht Flecken, die nicht wieder zu entfernen sind. Mit dabei sein wollten Architekt Georg Böswald von Brunn, sein Kollege Stephan Burkard sowie Ludwig und Thomas Pflaum, beide engagiert in der Kirchenverwaltung und die Schlosser, die die Sanierung des Kreuzes übernommen hatten. In der Kugel befindet sich eine neue Zeit-Kartusche mit historischen und aktuellen Unterlagen, die Renate Müller zusammengestellt hatte.

Deutschlands letzter Schiefer

Ludwig Pflaum kennt das Dach der Wallfahrtskirche wie kaum ein Zweiter – auch die kleine Schlupftür im Zwiebelturm, der den Dachdeckern oder Spenglern von Innen Zugang für kleinere Reparaturen bietet. Das Dach des Turmes ist nun neu mit Schiefer eingedeckt. „Vermutlich mit dem letzten Deutschen Schiefer“, erklärte Rainer Ott im Gespräch mit dieser Redaktion. Das Vorkommen an der Mosel sei erschöpft, künftig werde es wohl nur noch Schiefer aus Spanien geben. Mit der aufwendigen Form der Gauben war das Turmdach eine echte Herausforderung. „Aber genau diese Aufträge sind es, die unseren Beruf so spannend machen“, sagt Rainer Ott. Jetzt steht die Sanierung des Kirchenschiffdachs an – viel gleichmäßiger, aber eine riesige Fläche.

Wallfahrtspfarrer Ottmar Pottler und Pfarrer Bernhard Öchsner verzichteten dankend auf den Aufstieg, klärten aber unten am Boden anhand einer Ausstellung über die Geschichte Maria Limbachs auf und über den weiteren Fortgang der Sanierung. Außen wird diese wohl im nächsten Frühjahr abgeschlossen sein, während der Dachdeckerarbeiten wurde auch die Fassade bereits ausgebessert, der Anstrich wird erst erfolgen, wenn die Dacharbeiten abgeschlossen sind. „2019 soll dann ein Sabbatjahr werden – und ein Sammeljahr“, fügte Pfarrer Pottler an, denn die Kirchengemeinde werde eine beträchtliche Summe selbst aufbringen müssen, um Innen- und Außensanierung zu finanzieren. 2,2 Millionen Euro hat Böswald von Brunn vor fünf Jahren geschätzt.

Spenden erwünscht

Trotz großzügiger Förderung durch die Diözese Würzburg, die Denkmalpflege und die Stadt Eltmann wird für die Kirchengemeinde Limbach einiges übrig bleiben. „Deshalb haben wir mehrere Opferstöcke aufgestellt“, erzählte Pfarrer Pottler. „Denn die Limbacher hatten nie Geld, aber immer Stifter“, erinnerte er beispielsweise an Fürstbischof Seinsheim, der einst mit einer Stiftung von 40 000 Gulden den Bau des letzten Werkes von Balthasar Neumann ermöglichte. Seinsheim war überzeugt, dass das Wasser aus dem Limbacher Gnadenbrünnlein sein Hüftleiden geheilt hatte und bedankte sich so bei der Schutzfrau zu Limbach.

Gut drei Meter hoch ist das Turmkreuz der Wallfahrtskirche Maria Limbach.
Foto: Sabine Weinbeer | Gut drei Meter hoch ist das Turmkreuz der Wallfahrtskirche Maria Limbach.

2020 soll die Innenrenovierung folgen. Die Altäre werden wohl nur gereinigt, doch die Raumschale hat vor allem durch das undichte Dach allerhand Schaden genommen. „Wir müssen halt dann die Gottesdienste für die Wallfahrten am Freialtar feiern und können eine Zeit lang keine Trauungen annehmen“, meinte Pfarrer Pottler. Er dankte den beteiligen Handwerkern und Architekten, den Ehrenamtlichen und freiwilligen Helfern und forderte alle Anwesenden auf, diese Zeit der Kirchensanierung auch dazu zu nutzen „dass wir uns selbst innerlich erneuern“. Gemeinsam sangen alle Anwesenden als Dank für den gelungenen Abschnitt „Großer Gott, wir loben Dich“.

 
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