Zugegeben, einen Schönheitspreis werden sie in nächster Zeit wohl nicht mehr gewinnen – die Hecken und Sträucher, die an einem Flurweg nordwestlich von Rabelsdorf stehen. Das Gehölz entlang des Weges ist deutlich gekürzt – teilweise sogar auf Stock gesetzt worden – und sieht ziemlich ramponiert aus.
Erst vor kurzem erregte ein ähnlicher Fall in Zeil den Ärger der Bevölkerung. Dort wurden ebenfalls Gehölzarbeiten durchgeführt. Anwohnerinnen und Anwohner sprachen sogar von einem "Trümmerfeld." Die Stadt hatte die Arbeiten zwar in Auftrag gegeben – statt der vereinbarten drei Meter kürzte die beauftragte Firma die Hecke aber fälschlicherweise um viereinhalb bis fünf Meter zurück. Ein Missverständnis, wie der Zeiler Bürgermeister Thomas Stadelmann danach erklärte. Was aber ist bei Rabelsdorf passiert?
Am 16. Dezember vergangenen Jahres seien entlang des Flurwegs Pflegemaßnahmen durchgeführt worden, übernommen habe das die Jagdgenossenschaft, informiert der Pfarrweisacher Bürgermeister Markus Oppelt (CSU) auf Nachfrage der Redaktion. Die Genossenschaft kümmere sich beispielsweise um den Rückschnitt der Hecken an Flur- und Feldwegen. Ein solcher Heckenschnitt werde alle paar Jahre praktiziert, so Oppelt.
Weiden und Haseln entlang des Flurwegs
Hierbei sei es nicht unüblich, dass das Gehölz – je nachdem, um welche Heckensorte oder Baumart es sich handele – auch auf Stock gesetzt werde. So auch in Teilen bei Rabelsdorf. Bei den Bäumen, die dort entlang des Flurwegs gekürzt worden sind, handele es sich um Weiden und Haseln, erklärt der Bürgermeister. Allerdings: "Es schaut wirklich etwas komisch aus", gibt er auf Nachfrage der Redaktion zu. "Eigentlich sollte so etwas sauber abgeschnitten werden."
Ähnlich schätzt das auch die untere Naturschutzbehörde ein, wie eine Nachfrage der Redaktion beim Landratsamt Haßberge ergeben hat. Zwar habe die Behörde im Fall Rabelsdorf keine Verstöße gegen das Naturschutzrecht feststellen können, ganz sauber sei dort aber nicht gearbeitet worden.
"Auch wenn naturschutzrechtlich kein Verbotstatbestand erfüllt wurde, entspricht die Art und Weise der durchgeführten Gehölzarbeiten bezüglich der eingesetzten Maschinen/Werkzeuge aus fachlicher Sicht nicht vollständig den Empfehlungen der Pflege von Hecken und Feldgehölzen", teilt Pressesprecher Andreas Rahn mit.
Das Gehölz soll nochmal abgekürzt werden
Der Bürgermeister verspricht derweil Besserung. Das Gehölz solle noch einmal ordentlich abgekürzt werden. Und: "Nach Rücksprache mit der Jagdgenossenschaft werden auch die abgefrästen Baumstümpfe nochmals nachgeschnitten", so Oppelt. Bis alles wieder so aussieht wie vorher, wird es aber wohl noch etwas dauern.
Wer macht dies? Es fehlen für diese Arbeiten Leute, Kosten wären hierbei nicht entscheidend.
Maschinen sind wie überall für schwere Arbeiten gefragt.
Wem dies stört kann sich sicher bei den Gemeinden für die Verschönerung melden.