Bei der Burgpreppacher Bürgermeisterwahl im Januar war Michael Krug (Gemeinwohl) mit nur zwei Stimmen Unterschied seiner Mitbewerberin Marion Fleischmann-Hilton (GLB) unterlegen. Umso klarer entschied er während der Gemeinderatssitzung am Donnerstagabend im Bürgerhaus nun die Wahl zum Dritten Bürgermeister der Marktgemeinde für sich. Diesen Posten hatte zuvor die neue Bürgermeisterin Marion Fleischmann-Hilton inne. Von 13 Stimmen entfielen neun auf Krug, der die Wahl dankend annahm.
Kurze Diskussion um den Posten des Zweiten Bürgermeisters
Helmut Schwappach, der Vorsitzende der Gemeinwohl-Fraktion, hatte Krug zuvor als Kandidaten vorgeschlagen und angemerkt, dass diesem – aufgrund des knappen Wahlergebnisses – eigentlich der Posten des Zweiten Bürgermeisters zustünde. Reinhold Klein (GLB), amtierender Zweiter Bürgermeister, konterte, dass die Wahl des Zweiten Bürgermeisters nicht auf der Tagesordnung stehe.
Für Bürgermeisterin Marion Fleischmann-Hilton rückte indes Hannes Herold (GLB) als neuer Gemeinderat ins Gremium nach. Herold hatte bei der zurückliegenden Kommunalwahl die meisten Stimmen unter den potenziellen Nachrückern erhalten. Er übernimmt auch Fleischmann-Hiltons Sitz in den jeweiligen Ausschüssen.
Eine vorläufige Niederlage musste der neue Dritte Bürgermeister Krug dann doch noch einstecken: Er plant die Umnutzung einer Scheune und einer Hoffläche für sein Bauunternehmen in Leuzendorf. Doch da zu dem Grundstück derzeit keine rechtlich gesicherte Zufahrtsmöglichkeit besteht, war die Meinung im Gremium mit sechs Pro- und sechs Contra-Stimmen gespalten. Das Vorhaben wurde daher ohne Beschluss an das Landratsamt weitergeleitet, das nun das letzte Wort hat.
Bis zum 30. Juni 2028 muss die Gemeinde laut Wärmeplanungsgesetz eine kommunale Wärmeplanung erstellen, wie in der Sitzung berichtet wurde. Die Kosten für die Erarbeitung eines Wärmeplanungskonzepts werden zu 90 Prozent gefördert. Der Eigenanteil der Gemeinde liegt bei rund 2000 Euro. Der Gemeinderat stimmte einstimmig für die Erstellung eines Konzepts.
Ein Windvorranggebiet soll bei Fitzendorf ausgewiesen werden
Westlich des Burgpreppacher Ortsteils Fitzendorf sollen 177 Hektar als Windvorranggebiet ausgewiesen werden, sodass künftig die Möglichkeit bestünde, dort Windräder aufzustellen. Der gesetzlich vorgeschriebene Abstand von 800 Metern werde dabei eingehalten, hieß es. Mit acht zu fünf Stimmen beauftragte das Gremium die Bürgermeisterin, diese Fläche dem "Regionalen Planungsverband Main-Rhön" zur Einplanung im aktuellen Fortschreibungsverfahren mitzuteilen.
VG-Leiter Andreas Dellert betonte, dass auch nach dem Gemeinderatsbeschluss Bürgerinnen und Bürger noch Einwände vorbringen könnten. Zweiter Bürgermeister Klein erklärte, dass die Windräder eine Einnahmequelle für die Gemeinde seien, die diese gut gebrauchen könne. "Die Windräder kommen so oder so", sagte er. Andere Stimmen aus dem Gremium monierten, dass Wälder gerodet und der Boden verdichtet und zerstört werde. Auch die Immobilienwerte in den anliegenden Orten würden sinken.
Mehrere Zuschüsse und Neues aus der Marktgemeinde
Weitere Beschlüsse des Gemeinderats: Sowohl der Jagdgenossenschaft Hohnhausen-Ibind als auch der Flurbereinigungsgenossenschaft Hohnhausen bewilligte das Gremium einen Zuschuss von 25 Prozent für Unterhaltungs- und Ausbesserungsarbeiten an Feldwegen und Gräben. Der Kindergartenträgerverein Burgpreppach erhält einen Zuschuss in Höhe von 4500 Euro für den Austausch des Fußbodenbelags im Regelgruppenraum Baumhaus. Die Gemeinde zahlt dem Verein Hofheimer Land einen einmaligen Zuschuss in Höhe von 6.875 Euro für den Ausgleich der Außenstände bei der Stadt Hofheim.
Als führenden Mitarbeiter im Bauhof stellte Bürgermeisterin Marion Fleischmann-Hilton in der Sitzung Tobias Höhn vor. Sie teilte außerdem mit, dass der jüdische Rundweg in Burgpreppach nun auch online begehbar sei und dass am See in der Burgpreppacher Ortsmitte eine neue Fahrradservicestation installiert worden sei.