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THERES
Nach Facebook-Foto: Steffen Vogel greift Medien an
Screenshot der Facebook-Seite von Steffen Vogel.
| Screenshot der Facebook-Seite von Steffen Vogel.
Michael Czygan
 |  aktualisiert: 16.12.2021 11:26 Uhr

Mit heftiger Kritik an den Medien reagiert der CSU-Landtagsabgeordnete Steffen Vogel auf die Diskussion, inwieweit es klug war, ein Foto seines ausgefüllten Stimmzettels bei der Bürgermeisterwahl in Theres (Lkr. Haßberge) auf Facebook zu veröffentlichen. Der 42-Jährige, der auch CSU-Kreisvorsitzender in den Haßbergen ist, postete das Foto am Dienstag demonstrativ erneut.

Er sei überrascht, schrieb Vogel dazu, wie es die Medien geschafft hätten, „aus einer Mücke ein 'Elefäntchen“, ja einen echten Skandal ,Stimmzettelgate' zu machen“. Die Berichterstattung zeige ihm, dass er froh sein könne in Bayern und Unterfranken zu leben, „weil wir sonst keine anderen Probleme haben“. Da ihn der liebe Gott „nicht als rückgratloses Lebewesen“ in die Welt gesetzt habe, bekenne er sich dazu, seinen Freund Matthias Schneider zum Bürgermeister gewählt zu haben. „Und ich würde ihn wieder wählen“, setzte er trotzig dazu.

Erneut lange Diskussion bei Facebook

Wie berichtet, hatte Vogel seinen Stimmzettel (mit dem Kreuz bei CSU-Bewerber Schneider) in der Wahlkabine fotografiert und dann, noch während die Wahllokale in Theres geöffnet waren, auf seiner Facebook-Seite veröffentlicht. Als Kritik laut wurde, entfernte er das Bild zwei Stunden später wieder. Das bayerische Innenministerium teilte mittlerweile mit, dass „rein rechtlich“ nichts gegen Vogels Veröffentlichung einzuwenden sei.

Unter dem neuerlichem Facebook-Eintrag des Abgeordneten entwickelte sich am Dienstag erneut eine lange Diskussion. Die allermeisten Nutzer unterstützten den CSU-Politiker in seiner Kritik an den Medien, unter anderem war von „Stimmungsmache“ und „Lügenpresse“ die Rede. „Steffen, ich bin verdammt froh, dass Du unser Landtagsabgeordneter bist“, lautete eine von vielen Sympathiekundgebungen, „Du hast alles richtig gemacht“ eine andere.

Minister de Maiziere prüft Fotografierverbot

Auf den Umstand, dass Bundesinnenminister Thomas de Maiziere (CDU) derzeit prüfen lässt, bei der Bundestagswahl das Fotografieren und Filmen in Wahlkabinen prinzipiell zu verbieten, um das Wahlgeheimnis zu schützen, gingen die Vogel-Fans nicht ein. Auch der Abgeordnete selbst äußerte sich in einer Stellungnahme dazu nicht. Stattdessen warf er der Redaktion vor, sie wolle statt der Wahrheit lieber die „eigene Meinung“ veröffentlichen.

Am Dienstagabend meldete sich schließlich auch Theres' Bürgermeister Matthias Schneider auf Facebook zu Wort. Er dankte Steffen Vogel für die Unterstützung, bekannte aber auch, dass er am Sonntagmorgen beim Frühstück „mächtig erschrocken“ sei, als er den ausgefüllten Stimmzettel gesehen habe. So etwas komme schließlich „noch nicht“ alle Tage vor.

 
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  • N. R.
    Warum jammert Herr Vogel hier über Kritik an seiner Wahlentscheidung?

    Das war doch gar nicht der Kern der Kritik, sondern eine etwaige Verletzung des Wahlgeheimnisses und der Verdacht, unzulässig Stimmung für seine favorisierte Partei gemacht zu haben.

    Warum hat er seinen Post so schnell wieder entfernt? Und heute wieder so vorlaut?

    Hoffentlich wandelt sich Herr Vogel bald endlich mal vom Juppheißa-Stimmungspolitik-Clown zum reifen Volksvertreter, der seinen Standpunkt mit Bedacht wählt und nicht hopplahopp wieder davon abrückt, wenn sich mal ein laues Lüftchen regt.
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  • A. B.
    Ist sie wirklich so "grauenhaft" diese Angelegenheit??? Es stimmt, das Wahlgeheimnis ist zu wahren - für den, der wählt, und vor denen, die dies ebenso tun wollen. Dieses Wahlgeheimnis wurde nicht verletzt, denn was ist - wie geschehen - wenn ein Wählender auf sein Wahlgeheimnisrecht verzichtet, seinen Wahlzettel fotographiert und diesen im Internet für 2 Stunden veröffentlicht? Das Justizministerium hat zu Recht festgestellt, dass rechtlich kein Verstoß vorliegt. Also Gutbürger kommt herab vom Baum und fangt wieder an normal zu denken.
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  • A. H.
    Schade, dass ich nur ein mal liken kann; das ist doch alles pseudo...., was da überwiegend abgelassen wurde.
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  • A. H.
    Wenn ich mir das alles so anschaue, was da von sich gegeben wird, kann ich nur sagen:
    AUFGEBAUSCHTE UND AUFGESETZTE ERREGUNGSDEBATTE, weil es einen - je nach Parteien-Präferenz - "richtigen" (bzw. im anderen Fall "falschen") erwischt hat
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  • J. W.
    Wäre besser gewesen Werbung für die Wahl, als Wahlwerbung zu machen. Bei dieser Wahlbeteiligung.
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  • R. W.
    Facebook ist halt mal so was ähnliches wie ein virtueller Stammtisch. Man setzt sich heutzutage nicht mehr im Wirtshaus zusammen und sagt was man denkt, man macht sowas halt heute vom Wohnzimmer aus.
    Das ist der Trend der neuen Zeit. Mit persönlich passt das auch nicht, ich bevorzuge nach wie vor das persönliche Gespräch, aber diese neuen Kommunikationsformen sind halt mal die Geister, die ich rief.
    So gesehen wird wirklich viel Wirbel um ein kleines Späßchen gemacht. Ob der Vogel nun im Wirtshaus sitzt und groß herumposaunt wen er gewählt hat, oder ob er es auf Facebook postet, ist halt der modernen Zeit geschuldet und somit wurscht!
    Auch Infratest und andere Meinungsforschungsinstitute gehen noch während der Wahl Wähler befragen, wen sie gewählt haben, um Punkt 18 Uhr in eben jenen Medien, die nun Wahlgeheimnisse verletzt wissen wollen, schon einen Trend präsentieren zu können.
    Also, Ball flach halten, die moderne Zeit hätte schon viel früher gestoppt gehört! Jetzt ist es zu spät!
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  • P. R.
    Kann mich dem Vorkommentatoren bzgl. Sinn des Wahlgeheimnises nur anschließen.
    Wem Gott ein Amt gibt, den gibt er auch Verstand?
    War schon immer ein frommer Wunsch.
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    Danke
    dem Visionär der Main Post, der vorausschauend, wie von rechtschaffenden Journalisten nicht anders zu erwarten, sich für die Rettung unserer Demokratie einsetzen, bevor an einem Wahltag um 15 Uhr tausende WählerInnen zusammenrotten und ihre ausgefüllten Wahlzettel veröffentlichen, um das Wahlverhalten derer, die noch abstimmen müssen, zu beeinflussen.
    Wirklich erbärmlich peinlich, wie der Schreiberling seine "aus einer Mücke einen Elefant machen"- Story rechtfertigt, eigentlich unrechtfertigt.
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  • H. H.
    Der arme missverstandene Mann... - @ MP: hat er Ihnen auch den AB vollgewulfft?
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  • U. S.
    Er sei überrascht, schrieb Vogel dazu, wie es die Medien geschafft hätten, „aus einer Mücke ein 'Elefäntchen“, ja einen echten Skandal ,Stimmzettelgate' zu machen“.

    Ist doch an der Tagesordnung! Je nach Partei in positiven oder aber negativen Sinne. Böse Stimmen sagen dazu Beeinflussung des Lesers oder, anders ausgedrückt, die Medien sagen dem unbedarften Geiste was er denken soll.
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  • G. B.
    Einer der wichtigsten Grundsätze bei den Wahlen in Deutschland besagt, dass die Stimmabgabe "geheim" zu erfolgen hat. Daher ja auch die Wahlkabinen und die ausgelegten Stifte. Eine Kennzeichnung des Wahlzettels, die geeignet ist, Rückschlüsse auf den Namen des Wählers zu machen ist unzulässig und macht den Stimmzettel ungültig. Da genügt oft schon ein "Grüß Gott" oder zwei kleine Striche in einer bestimmten Ecke auf dem Zettel - ein Foto ebenso.

    Die Wahlhelfer müssten also bei der Auszählung Herrn Vogels Stimmzettel für ungültig erklären. Somit hat Herr Vogel seinem Kandidaten eigentlich einen Bärendienst erwiesen. Nachdem ihm das kleine Einmaleins der Wahlgrundsätze als Politiker bekannt sein müsste, frage ich mich: Warum macht er dann so was?
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  • L. W.
    Es heißt doch nicht umsonst in freier und geheimer Wahl wird abgestimmt. Irgendwie beherrscht dieser Abgeordnete die Grundregeln unserer Demokratie nicht oder er missachtet sie bewusst, was noch schlimmer wäre.
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  • G. L.
    Auf eigenen Wunsch hin gelöscht.
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  • P. K.
    Die Trumpel sind immer und überall.
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