
Praktisch ganz Hummelmarter war am Sonntag auf den Beinen, um gemeinsam den Abschluss der Flurbereinigung und die Neugestaltung des Kirchplatzes im Rahmen der Dorferneuerung zu feiern. 30 Jahre lang haben die Hummelmarterer gemeinsam mit dem Amt für ländliche Entwicklung (ALE) daran gearbeitet, ihre Feldflur wie auch das Dorf fit für die Zukunft zu machen. Das Ergebnis könne sich sehen lassen, so der neue Chef des ALE, Jürgen Eisentraut.
Die ganzen 30 Jahre über war Brigitte Kuhn die Örtlich Beauftragte, Vorsitzender der Teilnehmergemeinschaft von Amts wegen war zunächst Manfred Stadler, dann bis zum Abschluss Martin Eichholz. Die Zusammenarbeit zwischen Gemeinde, Teilnehmergemeinschaft und Amt sei immer reibungslos gelaufen, bestätigten alle Redner und das sei in einem hohen Maß auch dem Fingerspitzengefühl von Brigitte Kuhn zu verdanken gewesen.
Lebensqualität in allen Dörfern der Gemeinde
2. Bürgermeister Hans Albert dankte allen, die sich in der Teilnehmergemeinschaft engagiert haben. Flurbereinigung und Dorferneuerung seien für Oberaurach ein Segen gewesen. Dem früheren Bürgermeister Siegmund Kerker sei es ein Anliegen gewesen, auch den kleinsten Gemeindeteil Hummelmarter in dieses Programm zu bringen und die Lebensqualität in allen Dörfern der Großgemeinde zu heben.
Amtsleiter Jürgen Eisentraut nahm den Leitspruch im Abschlussdenkmal auf: "Vom Gestern lernen, im Heute leben, in die Zukunft vertrauen", der auch für die Arbeit im Amt für ländliche Entwicklung stehe. Die bäuerlichen Familienbetriebe, die regionale Erzeugung von Lebensmitteln fördern, dabei das Wohnumfeld in den Dörfern aufwerten, das seien die Ziele von Flurbereinigung und Dorferneuerung.
Neue Tümpelkette und eine Obstbaumallee
Vor der Flurneuordnung gab es in Hummelmarter nur drei öffentliche Wege, viele Äcker und Wiesen konnten nur über den Acker des Nachbarn angefahren werden. Nun gibt es ein Drittel weniger Flurstücke, eine ganze Reihe neuer Wege in den unterschiedlichsten Befestigungsformen und eine neu geschaffene Tümpelkette im Wiesengrund als besonderes Amphibienschutzgebiet und Wasserrückhaltung in der Flur. Eine Obstbaumallee entstand entlang des Hauptweges, an dem kurz vor dem Ortsrand auch das Abschlussdenkmal des Steinbildhauers Michael Scholl steht.

Vorsitzender Eichholz dankte den Hummelmarterern für die angenehme Zusammenarbeit. Fast jede Familie sei im Laufe des Verfahrens einmal in der Vorstandschaft der Teilnehmergemeinschaft vertreten gewesen. Dabei habe man immer Kompromisse gefunden. Es sei nicht selbstverständlich, dass es bei der Neuverteilung nur drei Einsprüche gegeben habe.
Grundstückseigentümer sind gut gerüstet
Eichholz zeigte sich überzeugt, dass der Strukturwandel in der Landwirtschaft nicht aufhören werde. Doch die Grundstückseigentümer in Hummelmarter seien gut gerüstet und vor allem könnten sich die Landwirte sicher sein, dass der Freistaat sie auch weiterhin unterstützt.

Rund 600 000 Euro wurden in die Flurneuordnung investiert bei einer Förderung von 95 Prozent. In die Dorferneuerung flossen weitere 400 000 Euro, davon übernahm der Freistaat 65 Prozent. Hier wurden zunächst die Randbereiche der neuen Ortsstraße gestaltet und zuletzt der neue Kirchplatz.
Gut angelegtes Geld
Auch MdL Steffen Vogel gratulierte den Hummelmarterern zu ihrer Neugestaltung und betonte die Bedeutung des ländlichen Raumes. Wie vorher schon Jürgen Eisentraut stellte er fest, dass der ländliche Raum seine Qualitäten gerade durch die Corona-Pandemie deutlich gezeigt habe. Jeder Euro, der in den ländlichen Raum investiert werde, sei gut angelegtes Geld. Dem Amt für ländliche Entwicklung bescheinigte Vogel größtmögliche Bürgernähe und viel Gespür für die jeweils eigenen Bedürfnisse der einzelnen Dorfgemeinschaften.

Das Abschlussdenkmal wie auch den Kirchplatz segnete Pfarrer Bill Augustin Mikambu unter den Klängen der Trachtenkapelle Trossenfurt-Tretzendorf. Am Kirchplatz wurde die alte Unterstellhalle für die Hummelmarterer Feuerwehrspritze abgebrochen, wodurch die Sicht auf die kleine Kirche frei wurde. Auf dem Löschwasserbehälter, der für den Brandschutz erhalten werden musste, entstand eine begrünte Wiesenfläche, die sich am Sonntag bereits als Dorfplatz bewährte. Auf Straßenniveau steht jetzt ein Pump-Brunnen, der ebenfalls zum Verweilen einlädt.
Zahlen zur Flurneuordnung in Hummelmarter
