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Trossenfurt mit Hummelmarter
Hummelmarter: Ein Dorf bekommt eine neue Mitte
Im Steigerwald-Dorf entsteht ein kleiner Dorfplatz. In dessen Mittelpunkt wird dann die Josefskapelle gerückt. Dafür weichen die Bushaltestelle und ein Feuerwehrgerätehaus.
Der Platz wartet auf seine Umgestaltung. Wo jetzt das provisorische Buswartehäuschen auf der Löschwasserzisterne steht, entsteht die neue Grünfläche. Das Kriegerdenkmal bekommt einen neuen Platz und vor der Zisterne werden Brunnen, Bank und Baum Gemütlichkeit bringen.
Foto: Sabine Weinbeer | Der Platz wartet auf seine Umgestaltung. Wo jetzt das provisorische Buswartehäuschen auf der Löschwasserzisterne steht, entsteht die neue Grünfläche.
Sabine Weinbeer
 |  aktualisiert: 29.03.2021 10:33 Uhr

 Wenn im Juli die Arbeiten zur Umgestaltung des Kirchenumfeldes im Rahmen der Dorferneuerung beginnen, dann endet auch gewissermaßen das "Schattendasein" der Josefskapelle, des Kirchleins, das sich die Hummelmarterer 1836 erbaut haben. Weil Feuerwehrgerätehaus und Buswartehäuschen "umziehen", ist die Kapelle künftig nicht mehr verdeckt, Kapelle und Kriegerdenkmal kommen neu zur Geltung und der kleine Ort bekommt einen kleinen Dorfplatz.

Neun Jahre dauerten die Vorüberlegungen und Planungen in der Teilnehmergemeinschaft. Jetzt steht die Planung: An anderer Stelle im Ort wurde bereits ein leer stehendes Gehöft abgebrochen. Hier sollen die Bushaltestelle und später auch ein Feuerwehrgerätehaus mit einem kleinen Versammlungsraum neu entstehen. Das alte Gerätehaus vor der Kapelle ist bereits abgebrochen, derzeit steht dort ein provisorisches Buswartehäuschen.

So soll sich das Kirchenumfeld in Hummelmarter im Advent 2020 präsentieren. Die Umbauarbeiten für die Platzgestaltung auf zwei Ebenen im Rahmen der Flurbereinigung beginnen in der kommenden Woche.
Foto: Grafik Ing. Büro Alka) | So soll sich das Kirchenumfeld in Hummelmarter im Advent 2020 präsentieren. Die Umbauarbeiten für die Platzgestaltung auf zwei Ebenen im Rahmen der Flurbereinigung beginnen in der kommenden Woche.

Gerne hätten die Hummelmarterer und auch der Gemeinderat einen ebenerdigen Platz gestaltet, doch der Abbruch der Löschwasserzisterne hätte enormen Aufwand bedeutet. So bleibt die Zisterne, in sie wird künftig Dachwasser eingeleitet, das den Brunnen, der den Platz zieren soll, speisen wird. Sechs Stufen werden auf die Grünfläche hinaufführen, in Richtung Straße wird ein Baum gepflanzt.

Brunnen aus Naturstein

Das Mahnmal für die Opfer der Kriege wird saniert und erhält seitlich an der Scheunenwand einen neuen Standort, eingerahmt von Pflanzen, die sich an Rankspalieren entwickeln sollen. Auf Straßenniveau wird der Platz auch eine Bodenhülse erhalten. Hier wird künftig der Christbaum seinen Platz haben. Einen Pumpbrunnen aus Naturstein haben sich die Hummelmarterer ausgesucht, eine Bank daneben wird den Platz abrunden. Die Löschwasserzisterne wird mit einer Natursteinmauer umgeben, der Platz wird mit dem gleichen Pflaster belegt, wie es in Kirchaich im Kirchweg liegt.

Die Kosten sind mit rund 165 000 Euro geschätzt, das Amt für Ländliche Entwicklung steuert 113 470 Euro bei. Die Arbeiten sollen in dieser Woche beginnen und Ende Oktober abgeschlossen sein.

So sah der Platz bisher aus. Das Feuerwehrhäuschen wurde abgebrochen und auch das Buswartehäuschen wird umziehen.
Foto: Sabine Weinbeer | So sah der Platz bisher aus. Das Feuerwehrhäuschen wurde abgebrochen und auch das Buswartehäuschen wird umziehen.

Keine Zuschüsse gibt es für die Sandsteinsanierung der Kirchenfassade. Das nimmt die örtliche Kirchengemeinde in die Hand. Hummelmarter ist stolz auf seine Kapelle, in der einmal pro Monat ein Montags-Gottesdienst stattfindet und zu der im Mai der Bittgang aus Trossenfurt und Fatschenbrunn führt. Ein großer Freiluftgottesdienst findet dann mit den Gästen aus der Nachbarschaft statt.

Hier wurde ein leer stehendes Anwesen abgebrochen – genügend Platz für die neue Bushaltestelle und ein kleines Feuerwehr- und Gemeinschaftshaus.
Foto: Sabine Weinbeer | Hier wurde ein leer stehendes Anwesen abgebrochen – genügend Platz für die neue Bushaltestelle und ein kleines Feuerwehr- und Gemeinschaftshaus.

Pfarrer Johann Kasper beantragte den Bau im März 1835 bei der Diözese Würzburg. Den Kirchenunterlagen zufolge wurde der Bau auch noch im gleichen Jahr abgeschlossen. 1888/89 ermöglichten großzügige Spenden aus dem Ort die Vergrößerung des Langhauses. Die Kirchenchronik der Pfarrei Schleichach vermutet, dass die Hummelmarterer damals vom Kapellenneubau in Fatschenbrunn angespornt wurden. Für die Gläubigen beider Orte war der Weg zur Pfarrkirche Oberschleichach beziehungsweise zur Kuratiekirche in Trossenfurt weit und beschwerlich, deshalb wurden eigene Kapellen erreichtet. Am 25. Juli 1890 fand die Wiederweihe in Hummelmarter statt.

Immer wieder haben Ortsbürger für die Innenausstattung gestiftet. So wurde das alte Altarbild, das jetzt an der linken Seitenwand hängt, durch einen geschnitzten Josef ersetzt. Auch der kleine, aber sehr außergewöhnliche Kreuzweg ist geschnitzt.

Nicht nur die Hummelmarterer sind überzeugt: die Josefskapelle verdient es, auf dem neu gestalteten Platz eine wesentliche Rolle zu spielen. Und die Ortsbevölkerung freut sich schon auf eine schöne Einweihungsfeier.

Blick in die Josefskapelle, in der normalerweise immer am ersten Montag des Monats eine Messe gefeiert wird.
Foto: Sabine Weinbeer | Blick in die Josefskapelle, in der normalerweise immer am ersten Montag des Monats eine Messe gefeiert wird.
 
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