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Knetzgau
Meinung: Knetzgaus Bürgermeister und der Gemeinderat brauchen dringend eine Paartherapie
Und zwar mit einem professionellen und unabhängigen Moderator. Anders ist die angeschlagene Beziehung wohl nicht mehr zu retten, glaubt der Autor.
Gibt es einen Paartherapeuten, der hier helfen kann? Die Beziehung zwischen Knetzgaus Rathauschef Stefan Paulus und seinem Gemeinderat ist arg angschlagen.
Foto: Martin Sage | Gibt es einen Paartherapeuten, der hier helfen kann? Die Beziehung zwischen Knetzgaus Rathauschef Stefan Paulus und seinem Gemeinderat ist arg angschlagen.
Martin Sage
 |  aktualisiert: 30.09.2024 02:35 Uhr

Einer gegen alle, alle gegen einen? Ist es das, was die Beziehung zwischen Knetzgaus Bürgermeister Stefan Paulus und seinem Gemeinderat wirklich zutreffend beschreibt? Und wer hat Schuld daran? So schwer das von außen zu beurteilen ist, so unübersehbar ist die Kluft, die sich zwischen den beiden Seiten immer mehr auftut.

Abgelehnter Haushalt, Dienstaufsichtsbeschwerde, geplatzte Gemeinderatssitzung: Zwischen Rathauschef und Gemeinderäten muss keine Kuschelatmosphäre herrschen, aber in Knetzgau stellt sich allmählich die Frage, ob die beiden Seiten bis zum Ende der Wahlperiode noch zu einer fruchtbaren Zusammenarbeit kommen. Zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger nämlich.

Wird er buchstäblich zum einsamen Streiter? Knetzgaus Bürgermeister Stefan Paulus.
Foto: Lukas Reinhardt (Archivfoto) | Wird er buchstäblich zum einsamen Streiter? Knetzgaus Bürgermeister Stefan Paulus.

Manches mag die Situation bisher vergiftet haben, was nicht an die Öffentlichkeit dringt. Aber den nächsten Schritt in die falsche Richtung hat nun zweifelsfrei Bürgermeister Paulus selbst gemacht, in dem er am Montag die dann kläglich gescheiterte Ratssitzung durchgeboxt hat. Gegen den Willen des Gremiums zu einer Uhrzeit, zu der viele Räte nicht konnten oder wollten. Was aufs Gleiche herauskommt. Denn im Vorfeld war abzusehen, dass der Rat beim für die Bürgerinnen und Bürger so wichtigen Thema Grundsteuer nicht beschlussfähig sein würde. Was hätte dagegen gesprochen, mit der Entscheidung über den Hebesatz noch ein paar Wochen zu warten, sprich einen einvernehmlichen Termin zu finden?

So aber hat Paulus seinen Gemeinderat quasi links liegen lassen und ist dabei selber auf die Nase gefallen. Das schadet allen Seiten und trägt zur weiteren Eskalation bei. Eigentlich müsste es dem Bürgermeister zu denken geben, dass die Kritik mittlerweile aus allen Färbungen des Gemeinderats kommt – auch aus der eigenen politischen Ecke. Lokalpolitische Weggefährtinnen und Gefährten sehen ihn gegenüber seinen Anfangsjahren stark verändert und beschreiben ihn inzwischen als "bockig", "uneinsichtig", als einen, der glaubt, "niemanden mehr zu brauchen". Alles nur böse Behauptungen und wenn ja, zu welchem Zweck?

Eines ist jedenfalls klar: Um die Ehe zu retten, zumindest als Zweckgemeinschaft, reicht keine Aussprache unter vier bis 42 Augen mehr. Der Bürgermeister und sein Gemeinderat brauchen eine Moderatorin, einen Moderator. Einen Profi, der dabei hilft, gemeinsam auf die Spur zu kommen, damit es wenigstens bis zur Kommunalwahl 2026 wieder vorwärtsgeht. Eine Therapeutin, die die Vergangenheit abschließen lässt und Knetzgaus Blick wieder nach vorne richtet.

 
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