Klassik in der Provinz. Das kann ein Erfolgsmodell sein – und in Rügheim ist es das auch. Kultur e. V. als Veranstalter und der künstlerische Leiter Andreas Weimer haben von Anfang an den Nerv eines Publikums getroffen, das erkannt hat, dass sich Kultur nicht nur in Kulturstädten wie Bamberg abspielen muss. Die letzten Konzerte in Rügheim waren im Nu ausverkauft.
Ein Selbstläufer ist eine Konzertreihe aber nie, auch wenn sie unbedarften Musikliebhabern selbstverständlich erscheint. Man ahnt, welchen Engagements es bedarf, um einen Weltstar wie Tabea Zimmermann in den Schüttbau zu holen. Und welcher Professionalität: Was immer die Gründe für das Ausscheiden von Weimer sein mögen – es wird schwer, ihn zu ersetzen: Musiker seines Ranges mit solcher Leidenschaft für einen kleinen Konzertsaal auf dem Land scheinen rar. Die Sorge um das Fortbestehen der Meisterkonzerte, die ihrem Namen weiterhin genügen, ist berechtigt.