In vielen Orten im Landkreis Haßberge ragen seit Sonntagabend Maibäume in den Himmel. So zum Beispiel auch in Obertheres, wo der "Club der 12 Geheimen" seit Anfang der 1980er-Jahre dieses Event regelmäßig ausrichtet. Bei schönstem Sonnenschein kamen viele Besucherinnen und Besucher auf den Kirchplatz und feierten den Übergang in den Wonnemonat Mai.
Wo andernorts mit technischem Gerät gearbeitet wird, ist in Obertheres noch pure Muskelkraft gefragt. Die Mitglieder des Junggesellenclubs, der in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen feiert, wurden tatkräftig unterstützt von Ehemaligen, die aus dem Club ausgeschieden sind. Es gibt nämlich die Regel: "Wer heiratet, fliegt raus!"
Mit langen Stangen hoben die Männer die stolze Birke, die eine stattliche Höhe aufweist, empor und verankerten den Maibaum schließlich sicher. Die zahlreichen Zuschauerinnen und Zuschauer applaudierten.
Ableger der ehemaligen Bigband der Hofheimer Realschule spielte
Vorsitzender Michael Stark freute sich, – passend zum Jubiläumsjahr – ein besonderes musikalisches Highlight präsentieren zu können. Die Band "Pfeffer, Salz und Sahne", hervorgegangen aus der ehemaligen Bigband der Realschule Hofheim, unterhielt die Gäste mit ihrem breiten Repertoire der besten Oldie-Klassiker.
Das erste Mal überhaupt spielten die Musikerinnen und Musiker passend zum historischen Brauch des Maibaumaufstellens auch einige volkstümliche Stücke, wie zum Beispiel das Frankenlied oder den Böhmischen Traum. "Wir haben nur eine Viertelstunde geübt", sagte der musikalische Leiter und Musiklehrer Wolfram Hirsch. Umso größer war der Beifall für diese gelungene Premiere.
Der "Club der 12 Geheimen" und auch "Pfeffer, Salz und Sahne" sind für ihr soziales Engagement bekannt. Aus diesem Grund verzichtete die Band auch auf eine Gage und bat stattdessen um freiwillige Spenden, die in großem Umfang geleistet wurden. Zu Gute kommt der Erlös der Sammelaktion der Interessengemeinschaft zur Förderung der Kinder der Würzburger Intensivstation, kurz KIWI.
Ausschließlich durch Spendengelder konnte der seit 1990 bestehende Verein eine Vielzahl von Projekten und konkreten Maßnahmen anstoßen, unterstützen und finanzieren. So können zum Beispiel bei Bedarf Eltern, insbesondere Mütter, kostenlos in einem Zimmer der zwei kliniknahen Wohnungen übernachten und leben, um ihrem auf der Intensivstation behandelten Kind möglichst nahe zu sein.