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Kommentar zum Zeiler Weinfest: Alle müssen zahlen, weil Einzelne sich nicht benehmen können
Erstmals müssen Gäste der Veranstaltung Eintritt bezahlen. So ärgerlich das sein mag: Es wäre falsch, deswegen auf die Stadt zu schimpfen, findet unser Autor.
Ausgelassen feiern die Besucherinnen und Besucher auf dem Zeiler Weinfest (Archivbild 2022). In den meisten Fällen läuft das friedlich ab, doch manche übertreiben es. Das hat jetzt Konsequenzen.
Foto: Christian Licha | Ausgelassen feiern die Besucherinnen und Besucher auf dem Zeiler Weinfest (Archivbild 2022). In den meisten Fällen läuft das friedlich ab, doch manche übertreiben es. Das hat jetzt Konsequenzen.
Peter Schmieder
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:55 Uhr

Es gibt mal wieder einen Grund für einen Aufschrei: In diesem Jahr müssen Besucherinnen und Besucher des Zeiler Weinfests erstmals Eintritt bezahlen. Während es am Sander Weinfest schon seit Jahren üblich ist, dass man ein paar Euro abdrücken muss, um auf das Festgelände zu kommen, ist das in Zeil eine Neuerung.

Wobei: Ob man in Zeil überhaupt bezahlen muss, hängt davon ab, an welchem Tag und zu welcher Uhrzeit man kommt. Am Sonntag ist der Besuch weiterhin kostenlos. Wer an den anderen Tagen vor einer bestimmten Uhrzeit kommt, kommt ebenfalls umsonst rein. Wer unter 16 Jahre alt ist, muss sowieso nichts bezahlen. Und: Der Eintritt kostet gerade einmal drei Euro für einen Festtag, fünf Euro für zwei Tage. Verglichen mit dem, was die Gäste für Essen und Getränke ausgeben, dürfte das kaum ins Gewicht fallen – für viele, die aus anderen Orten nach Zeil kommen, dürfte schon alleine die Anfahrt teurer sein.

Die Stadt spricht von einer "Sicherheitsabgabe"

Dennoch muss man sich die Frage stellen: Warum wird es plötzlich nötig, Eintritt bei einem Fest zu verlangen, auf das die Besucherinnen und Besucher früher kostenlos gekommen sind? Eine Antwort darauf steckt schon darin, dass die Stadt Zeil offiziell nicht von einem "Eintrittspreis" spricht, sondern von einer "Sicherheitsabgabe". Denn das Geld soll vor allem die Kontrollen finanzieren, die an den Zugängen zum Weinfest nötig werden.

Den Grund dafür hat Bürgermeister Thomas Stadelmann gegenüber der Redaktion durchaus nachvollziehbar erklärt: Immer häufiger sei es in den letzten Jahren vorgekommen, dass Festbesucherinnen und -besucher – vor allem Jugendliche, aber auch einige Erwachsene – sich nicht mit den Getränken zufrieden geben, die sie auf dem Fest kaufen können. Stattdessen brachten diese Leute ihre eigenen Flaschen mit.

Wenn harter Alkohol die Hemmungen fallen lässt

Das Hauptproblem dabei war nicht, dass den Veranstaltern des Festes dadurch die Einnahmen durch die Lappen gingen, sondern dass es sich bei dieser "Schmuggelware" vor allem um harten Alkohol handelte. Die Folgen sind offensichtlich: Wenn sich die Leute auf der Veranstaltung mit Schnapsflaschen die Kante geben, sinkt die Hemmschwelle, es kommt häufiger zu Prügeleien und anderen Ausschreitungen.

Wer sich also über die drei Euro ärgert, die er am Zugang zum Weinfest abdrücken muss, sollte dabei immer bedenken: Diese Kosten sind nicht die Schuld einer geldgierigen Zeiler Stadtverwaltung. Verantwortlich sind vielmehr die Leute, die es nicht schaffen, ein Fest zu besuchen, ohne dabei für Ärger zu sorgen.

 
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