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Hofheim
Kommentar zum möglichen Aus für den Notarzt-Standort Hofheim: Bloß nicht allen Studien aus München glauben
Der Landkreis sollte jetzt in Hab-Acht-Stellung sein. Denn die Szenarien der Uni München scheinen fragwürdig, findet unser Autor.
Im Falle eines Falles zählen die Sekunden, bis die Notärztin oder der Notarzt kommt. Im Hofheimer Raum könnte sich, wenn es nach einer Studie geht, die Zeit bis zum Eintreffen bald deutlich erhöhen (Symbolbild).
Foto: Nadine Stretz | Im Falle eines Falles zählen die Sekunden, bis die Notärztin oder der Notarzt kommt. Im Hofheimer Raum könnte sich, wenn es nach einer Studie geht, die Zeit bis zum Eintreffen bald deutlich erhöhen (Symbolbild).
Martin Sage
 |  aktualisiert: 10.05.2023 09:41 Uhr

Ja, wenn München für die fernen ländlichen Regionen im Freistaat plant, dann ist durchaus Vorsicht angesagt: Das Institut für Notfallmedizin und Medizinmanagement des Klinikums der Universität München (LMU) ist in einer vom Bayerischen Innenministerium beauftragen Studie nun zum Schluss gekommen, dass es unter anderen den Notarzt-Standort Hofheim nicht mehr braucht.

Warum? Vereinfacht gesprochen glauben die Verantwortlichen in der Landeshauptstadt, dass Notärztinnen und Notärzte im Falle des Falles den Raum Hofheim auch von den umliegenden Standorten so schnell erreichen, wie es für die medizinische Versorgung von Kranken und Verletzten nötig ist. 

Und dann ist ja da auch noch die Telemedizin. Wenn die Sanitäterinnen und Sanitäter beim Einsatz in Hofheim und Umgebung nicht so recht wissen, was mit einem Patienten oder einer Patientin anzufangen ist, kein Problem: Dann kontaktieren sie halt die Telenotärztin oder den Telenotarzt. 

Was den Expertinnen und Experten in München offenbar entgangen ist: Anders als der Notarzt-Standort Hofheim selbst sind die nächstgelegenen Einrichtungen keinesfalls rund um die Uhr besetzt. Und von Telemedizin im gewünschten Bereich kann hier noch lange nicht die Rede sein, worauf Dr. Klaus Grein, Sprecher der Notarztgruppe Hofheim, aufmerksam macht.

Es drängt sich also der Verdacht auf, dass man sich in der Millionenstadt München nicht wirklich intensiv mit den Gegebenheiten im kleinen, weit nördlich des Weißwurstäquators gelegenen Hofheimer Raums befasst hat. Sondern halt einfach irgendwo den Rotstift ansetzen musste. Für den Landkreis Haßberge heißt das jetzt: Aufgepasst, bevor das Kind in den Brunnen fällt. Denn dem hilft dann auch kein Notarzt mehr, egal wie schnell er kommt.

 
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    Im Übrigen ist die gelante Eindampfung des Notarztstandortes Hofheim eine direkte Folge des von Landrat Schneider propagierten Endes des Krankenhauses Hofheim. Wenn jemand aus München in Haßfurt gefragt haben sollte, ob die Hofheim mit abdecken können, sagen die Haßfurter bestimmt nicht Nein!
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  • H. E.
    Sehr guter Kommentar. Studiert und wohnhaft in einer Großstadt. Das sagt eigentlich schon alles.
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  • G. W.
    Dumm und wahnhaft aufm Dorf ist auch nicht besser!
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  • S. D.
    Da gab es doch mal vor ca. 10 Jahren eine Wirtschaftsstudie in Bayern, von wem auch immer in Auftrag gegeben, die dann sehr schnell ausgeblendet wurde, nach der man in Bayern quasi nur noch die Schiene München, N, R,Wü fördern soll. Der Rest trüge wenig bei und die abgelegenen Orte solle man sich selbst überlassen. Heute gibt es auch im diesen Orten kaum Bauplätze und hohe Häuserpreise
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  • G. H.
    Wenn das wirklich so kommen sollte, dann ist es um unseren nördlichen Landkreis Haßberge mehr als nur schlecht bestellt, dann ist es ZAPPENDUSTER
    Schon jetzt wartet man unter Umständen in der Nacht seeehr lange auf den RTW....
    Bis dann erst ein Notarzt von Hassfurt kommt, kann es sein, daß der Patient bereits verstorben ist

    Vielleicht sollte der nördliche Landkreis gleich Petition verfassen.....
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Die Petition sollte aber lauten: Auflösung des Landkreises Haßberge, denn die Wurzel aller Benachteiligung unserer Regionen außerhalb des Maintals sitzt in Haßfurt, wo man sich auf Kosten des ganzen Kreises künstlich und rücksichtslos hochjuchzt!
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  • G. H.
    stimmt!
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