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Landkreis Haßberge
Kommentar: Wer klopfet an? Maria und Josef würden im Haßbergkreis wohl eine Herberge finden
Trotz aller Krisen geht es den Menschen bei uns so gut, dass sie positiv in die Zukunft blicken und christliche Nächstenliebe leben können, findet unser Autor.
Laut der biblischen Erzählung haben sie schließlich eine Herberge gefunden, Maria und Josef und ihr Sohn Jesus.
Foto: Martin Sage | Laut der biblischen Erzählung haben sie schließlich eine Herberge gefunden, Maria und Josef und ihr Sohn Jesus.
Martin Sage
 |  aktualisiert: 10.05.2023 09:40 Uhr

Wenn Maria und Josef wie in der Bibel beschrieben eine Herberge suchten, aber nicht vor über 2000 Jahren und auch nicht in Bethlehem, sondern heute und im Landkreis Haßberge: Würde ihnen die Tür geöffnet? Ja, davon ist auszugehen, sie würden ihr Quartier bekommen; und auch ein besseres als mit Ochs und Esel im Stall.

Die Menschen zwischen Haßbergen und Steigerwald sind durchaus mit Herz und Hand dabei, wenn es gilt, Männern, Frauen und Kindern in Not, auf der Flucht und in der Vertreibung eine (vorübergehenden) Bleibe einzurichten. Und auch für die politische Führung des Landkreises und seiner Kommunen ist es nach der großen ersten Flüchtlingswelle 2015 immer die Devise gewesen: "Wir helfen, wo immer wir können." Nicht erst seit der umstrittenen Weihnachtsansprache des Bautzener Landrats wissen wir, dass eine Region auch ganz andere Signale aussenden kann. 

Die biblische Herbergssuche ist nichts anderes als die auf alle Zeiten und Orte übertragbare Probe aufs Exempel, wie es denn um die (christliche) Nächstenliebe bestellt ist. Da macht es zunächst auch keinen grundlegenden Unterschied, ob ein Ehemann und seine schwangere Frau eine Schlafstätte brauchen, oder wie jetzt in Altenstein 20 junge Männer aus Syrien und Afghanistan, denen in ihrer Heimat der sichere Tod gedroht hätte.

Weihnachten 2022: Da ist es sicher auch manchem Menschen im Landkreis Haßberge etwas mulmig. Ist noch genug Geld auf dem Girokonto für die Heizkosten, genug im Portemonnaie für Brot und Wurst? Die Krisen in der Welt, insbesondere der Krieg in der Ukraine, beunruhigen auch bei uns die Gemüter, weil wir die Folgen unmittelbar spüren.

Aber vielleicht ist es auch gut, dass wir die Folgen spüren. Und gerade jetzt an den Festtagen die Chance ergreifen, die sich in der Krise bieten: Die Chance nämlich wieder zu lernen, dass es alles andere als selbstverständlich ist, in Frieden zu leben, bloß, weil man selbst nichts Böses im Schilde führt. Und dass der stets mit allen erdenklichen Köstlichkeiten gedeckte Tisch ebenso wenig eine Garantie auf Ewigkeit ist wie in unseren vier Wänden rund um die Uhr die angenehme Kühlung im Sommer und die wohlige Wärme im Winter.

Am besten aber, wir erkennen trotz oder gerade wegen der kleinen und großen Krisen im Lande Folgendes: Wenn wir nur die Augen öffnen, dann sehen wir doch, dass es nicht allen, aber der Mehrheit von uns immer noch verdammt gut geht. Je mehr wir uns in der Welt umsehen, desto stärkere Glücksgefühle müssten uns eigentlich darüber beschleichen, wo und wie wir leben dürfen.

Dann relativieren sich all die gegenwärtigen Übel vielleicht. Und wir schauen nicht nur wieder etwas positiver in die Zukunft. Sondern wir erkennen, ganz im Sinne des Festes der Nächstenliebe, dass wir immer noch und weiterhin viel Spielraum haben, Maria und Josef und allen anderen, die in Not sind, unter die Arme zu greifen. Frohe Weihnachten!

 
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  • D. M.
    Euch allen frohe Weihnachten
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