
Glaubt man dem Nachrichtenportal t-online, dann schmieden CDU und CSU bereits Pläne, wie es nach einem möglichen Zerbrechen der Ampelkoalition weitergehen könnte. Angeblich haben sie bereits eine Liste aufgestellt, mit welchen Personen aus ihren Reihen sie welche Ministerien besetzen würden. Auch eine CSU-Politikerin aus dem Landkreis Haßberge steht darauf: Dorothee Bär aus Ebelsbach soll laut t-online als Landwirtschaftsministerin vorgesehen sein.
Dobrindt, Klöckner, Spahn - Parteigrößen, die schon viel Kritik ertragen mussten
Man kann sich zu der Liste sicher viele Fragen stellen – und viele davon wurden auch bereits formuliert. Allen voran, was die Unionsparteien oder zumindest einzelne ihrer Mitglieder damit bezwecken, wenn sie eine solche Liste aufstellen und dann auch noch öffentlichkeitswirksam durchsickern lassen, wer darauf steht.
Satirikerinnen und Satiriker haben sich in den letzten Tagen vor allem an den Namen abgearbeitet, die auf der Liste stehen. Alexander Dobrindt, Julia Klöckner, Jens Spahn – sie alle mussten in der Vergangenheit schon viel Spott ertragen, und so stellen Kritikerinnen und Kritiker auch jetzt mit einigem Sarkasmus die Frage: Sollen ausgerechnet das die kompetentesten Leute sein, die die Union zu bieten hat?
Reicht eine ländlich geprägte Heimat als Qualifikation?
Eine Frage, die bei all dem aber untergeht: Was soll die Mitglieder des "Schattenkabinetts" eigentlich genau für ihre jeweiligen Ressorts qualifizieren? Ist wirklich jede Politikerin und jeder Politiker für jedes Ministerium geeignet? Oder kann es sein, dass jemand beispielsweise aufgrund von persönlichen Interessen und Vorkenntnissen ein toller Bildungsminister wäre, aber einen lausigen Umweltminister abgibt?
Solche Fragen kann man sich auch im Zusammenhang mit Dorothee Bär stellen. Warum gerade Landwirtschaft? Klar, Bärs Heimat und Wahlkreis sind ländlich geprägt. Das trifft allerdings auch auf viele andere CSU-Abgeordnete zu, die in der Vergangenheit durch eine größere Affinität zur Landwirtschaft aufgefallen sind.
Sicher ist es ein nicht zu erreichendes Idealbild, man könne alle Ministerien mit Fachleuten besetzen. So toll es klingt, einen Anwalt als Justizminister, eine Ärztin als Gesundheitsministerin, einen Soldaten als Verteidigungsminister oder eine Bäuerin als Landwirtschaftsministerin zu haben: Die Idee würde schon daran scheitern, dass nicht jede Partei mit Abgeordneten aus jeder beliebigen Berufsgruppe aufwarten kann.
Sonderfall Landwirtschaft: Ein Ressort mit großen Herausforderungen
Doch das Landwirtschaftsministerium ist aktuell ein Sonderfall. In Zeiten, in denen Bäuerinnen und Bauern protestieren, stehen hier große Herausforderungen an, für die es eher Fachleute braucht als Parteigrößen, für die noch ein Pöstchen gefunden werden muss. Dorothee Bär hat keine erkennbare Verbindung zur Landwirtschaft oder zu landwirtschaftlichen Themen – übrigens genauso wenig wie Cem Özdemir von den Grünen, den sie beerben würde, sollte es tatsächlich zum Machtwechsel kommen. Damit würde die Union die Chance verspielen, es tatsächlich besser zu machen als der politische Gegner, dem sie so gerne mangelnde Fachkenntnis vorwirft.
So gesehen wäre eine Frau Bär die Idealbesetzung.
Man KÖNNTE das schon, nur WOLLEN tut man es nicht. Dem steht das Pöstchengeschacher entgegen. Das gab es schon immer, in der CDU/CSU halt besonders unangenehm auffallend.
Wo kämen wir denn da hin, wenn doch so viele "verdiente" Parteimitglieder mit Pöstchen versorgt werden müssen...
Politikwissenschaft studiert,
Jagdschein gemacht,
kann auf Instagram Bildchen posten.
Was wollen Sie denn noch?
mit Hubschraubern (bzw. Lufttaxis) könnte Frau Bär sich etwa genausogut auskennen wie der seinerzeitige Herr Minister von und zu:
- mit viel Lärm von oben einschweben
- eine Menge Staub aufwirbeln
- alles durcheinanderbringen
- und am Schluss nach angerichtetem Chaos wieder nach oben entschweben und den Zurückgebliebenen das Aufräumen überlassen.
Auch aus Ostfriesland könnte man bestimmt kompetente Personen die Menge anwerben, wenn man sich unter den Gewinner/innen des Ostfriesischen Dreikampfes (Lesen, Schreiben, Teebeutelweitwurf) umschaut.
OK, vermutlich verlange ich zuviel.
(Wär schön wenn ich jetzt unbeschwert sagen könnte) - sarcastic mode: off
Verkehrsministerium! Mit Dobrint!
Digitales! Digitalkindergarten eingeweiht!
Lufttaxis!
Familienpolitik!
Ich finde die Frau ist für das Landwirtschaftsministerium qualifiziert!
Und offenbar möchte sich auch die CSU in diese Tradition einreihen.
Die CSU ist für diese "Tradition" in den letzten beiden Jahrzehnten verantwortlich. Die letzten Landwirtschaftsminister:
Julia Glöckner (CSU)
Christian Schmidt (CSU)
Hans-Peter Friedrich (CSU)
Ilse Aigner (CSU)
Horst Seehofer (CSU)
Und der bayerische Unionenableger ist nunmal außerhalb Bayerns unwählbar (nmE. in Bayern allerdings auch nicht; Schattenkabinett und derlei Grämpf...)
Aber toll Herr Gerner, sie haben die Dramatik in Herrn Eberths Kommentar auf den Punkt gebracht, wen interessieren da noch die inhaltlichen Aussagen!
Die Pfalz war mal BAIRISCH (bis 1946)
Und die typisch bewandeten Fans der Bier- und Leberkäsefraktion leben doch so gerne in der Vergangenheit!
Lederhose: Jawoll !
Laptop: Wos is ?
und ein Radiomoderator als Ministerpräsident...
Soll ich weitermachen?
Es geht noch schlimmer.
Aber ums mal abzukürzen:
Ein Mensch aus Deutschland wurde als Landwirtschaftsminister verteidigt und der Vizekanzler hat auch schriftstellerische Qualitäten.
Immer dieser Unfug mit der Qualifikation.
Ich wohne in einer Gemeinde,
da hat man sogar einen Versicherungsvertreter zum Bürgermeister gemacht.
So ein Buchstabe macht ja öfters den Sinn der kompletten Aussage zur Nichte.
Wer wählt bekommt Quittung 😂.
Solange maulen und rumnölen, bis eine reguläre Regierung die Schnauze voll hat ist jedenfalls kein legitimes Mittel einer Demokratie.
In Regierungsverantwortung zeigte sich dann doch, dass dies nicht genügt und recht schnell war die Zeit der Regierung wieder zu Ende.
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Und wie Demokratie funktioniert, hat wohl welche Partei am besten verstanden ?
Der Faktenlage nach am ehesten die, die in der Sonntagsfrage sowohl im Bund, bei der Europawahl, als auch in den meisten Bundesländern (außer Hamburg, Saarland und neue BL) mit weitem Abstand führt.
Denn in der Demokratie ist das Volk der Souverän.
Nicht Ihre Meinung.