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Ebelsbach/Berlin
Falls die Ampel in Berlin platzt: Spekulationen um "Notregierung" mit unterfränkischen CSU-Frauen Bär und Lindholz
Zwei CSU-Politikerinnen aus Unterfranken und eine Tauberfränkin der CDU sollen auf einer geheimen Liste stehen - für den Fall, dass die Koalition scheitert. Was ist dran? 
Bei einem Aus der Ampel in Berlin Ministerinnen? Die CSU-Abgeordneten Andrea Lindholz (links) und Dorothee Bär aus Unterfranken sind für eine Art Interims-Regierung im Gespräch.
Foto: Michael Kappeler, dpa/ Lukas Reinhardt | Bei einem Aus der Ampel in Berlin Ministerinnen? Die CSU-Abgeordneten Andrea Lindholz (links) und Dorothee Bär aus Unterfranken sind für eine Art Interims-Regierung im Gespräch.
Michael Czygan
 |  aktualisiert: 20.05.2024 09:22 Uhr

Vieles spricht dafür, dass die Berliner Ampel-Koalition allen Streitigkeiten zum Trotz bis zum regulären nächsten Wahltag im Herbst 2025 durchhält. Wenn aber nicht? Verschiedene Szenarien machen die Runde und eine dieser Überlegung soll sein: SPD-Bundeskanzler Olaf Scholz bleibt bis zur Neuwahl 2025 im Amt, ersetzt aber die Ministerinnen und Minister der Grünen und der FDP im Kabinett durch Vertreterinnen und Vertreter von CDU und CSU. Es kursieren bereits Namen.

Das Nachrichtenportal "t-online" hat die Gedankengänge öffentlich gemacht, mittlerweile berichten auch andere Medien wie der "Münchner Merkur" über eine Liste mit möglichen Unionsmitgliedern in einer Krisen- oder Notregierung aus SPD, CDU und CSU, die verbleibenden Monate bis zur nächsten Bundestagswahl überbrücken könnte.

Und diese "Schattenkabinettsliste" kommt überraschend unterfränkisch daher. 

Dorothee Bär war bereits zwei Regierungszeiten lang Staatssekretärin

Demnach könnte Dorothee Bär, die stellvertretende CDU/CSU-Fraktionsvorsitzende aus Ebelsbach (Lkr. Haßberge) Landwirtschaftsministerin werden. Die 45-Jährige war unter Bundeskanzlerin Angela Merkel von 2013 bis 2017 bereits Staatssekretärin im Verkehrsministerium sowie bis 2021  Staatsministerin für Digitales im Kanzleramt. Als CSU-Vize wurde Bär immer wieder als mögliche Ministerin gehandelt.

Als Justizministerin soll die Bundestagsabgeordnete Andrea Lindholz aus Goldbach (Lkr. Aschaffenburg) auf der Liste stehen. Die 53-Jährige ist ebenfalls stellvertretende CDU/CSU-Fraktionsvorsitzende, sie hat sich als Innenexpertin einen Namen gemacht.

Naben den beiden CSU-Frauen aus Unterfranken steht auch noch eine Tauberfränkin auf der spekulativen Kabinettsliste: Nina Warken, CDU-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Odenwald-Tauber, könnte Bildungsministerin werden. Die 44-Jährige aus Tauberbischofsheim ist seit 2023 auch Generalsekretärin der CDU Baden-Württemberg.

Gilt auch als ministrabel: die CDU-Bundesabgeordnete Nina Warken aus Tauberbischofsheim.
Foto: Tobias Koch | Gilt auch als ministrabel: die CDU-Bundesabgeordnete Nina Warken aus Tauberbischofsheim.

Weitere Kandidatinnen und Kandidaten für Ministerämter sind den Spekulationen zufolge unter anderem Jens Spahn (Wirtschaft und Klimaschutz), Alexander Dobrindt (Finanzen), Johann Wadephul (Äußeres), Julia Glöckner (Familie und Gesundheit) oder Andreas Jung (Umwelt). Friedrich Merz bliebe in diesem Szenerio CDU/CSU-Fraktionschef - und könnte sich so, ohne in die Kabinettsdisziplin eingebunden zu sein, als Unions-Kanzlerkandidat für den Herbst 2025 warmlaufen.

Andrea Lindholz: "Brauchen keine Personalspekulationen"

Was aber sagen die Kandidatinnen aus Unterfranken zu den Spekulationen um eine mögliche große Koalition mit Sozialdemokrat Olaf Scholz als Bundeskanzler - und die lockenden Ministerinnenämter? Dorothee Bär betont, sie glaube nicht an ein schnelles Aus für die Ampel. Der Machterhaltungswille von SPD, Grünen und FDP sei so stark, dass die Koalition wohl bis zum Ende der Legislaturperiode durchhalten würde. Sollte es früher zu einem Ende der Regierung kommen, sei die Union "auf alle Szenarien vorbereitet", so Bär. Mehr wolle sie nicht sagen.

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Wortkarg im Zusammenhang mit möglichen eigenen Ambitionen zeigt sich auch Andrea Lindholz. Kabinettsposten für die Union seien für sie "aktuell überhaupt kein Thema", versichert die Abgeordnete. CDU und CSU seien in der Opposition und kontrollierten die Regierung gemäß diesem Auftrag. Es gebe "genug zu tun" - beispielsweise in der Migrations- oder Wirtschaftspolitik. "Da brauchen wir alles andere als Personalspekulationen", sagt Lindholz. Sie werde sich daran nicht beteiligen.

Zwei CSU-Minister aus Unterfranken gab es in Bonn und Berlin 

In der Geschichte der Bundesrepublik gab es bislang zwei Minister aus Unterfranken: Der Würzburger CSU-Politiker Wolfgang Bötsch war von 1993 bis 1997 unter Helmut Kohl der letzte Bundespostminister. Sein Parteifreund Michael Glos aus Prichsenstadt (Lkr. Kitzingen) amtierte unter Angela Merkel von 2005 bis 2009 als Bundeswirtschaftsminister.

 
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  • Wilfried Kneuer
    Dublette
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  • Wilfried Kneuer
    MAIN-BILDzeitung ... 🤦‍♂️
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  • Margit Kempf
    Ich finde diesen Artikel so interessant und muß sagen, wow....was machen sich manche angeblich politisch motovierte Menschen für grandiose Gedanken! Frau Baer ist auf alle Szenarien vorbereitet, haben wir schon den 1.April oder was ? Alleine dass sich diese Dame da zu Wort meldet ist schon ein Lacher! Würde gerne wissen ,was manche Damen und Herren aus der politischen Szene so in ihrem Kopf herumtragen? Muss schon ganz schön antrengend sein, aber naja sie verdienen auch genug oder? Wäre schon mal interessant sich mit diesen Herrschaften zu unterhalten und auseinder zu setzen! Wie heißt es doch so treffend? ,, Schuster bleib bei deinen Leisten." Wäre für einige dieser hochdotierten Herrschaften mal ein kleiner Anschub darüber nachzudenken! Wird aber leider keine Wirkung zeigen!Man hätte vielleicht in der Vergangenheit auch mal solche Szenarien durchdenken sollen, dann wäre heute vielleicht manches anders!
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  • Hans-Martin Hoffmann
    Da weiß man echt nicht

    ob man lachen oder weinen soll.

    DAS sollen die "kompetentesten" Personen sein, die uns aus der schwerpunktmäßig von Schwarz-Gelb und diversen GroKos verursachten Zwangslage wieder rausbringen sollen?

    Glaubt (außer möglicherweise denselbigen selber) irgendjemand, dass das was werden kann??!! Na OK, vielleicht am Ende noch teurer für die "normalen Leute"...
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  • Dietmar Eberth
    Lächerlich

    Ist denn schon 1.April?
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  • Christine Pfriem
    Leider verstößt der Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • Johannes Metzger
    Bei diesem Personalangebot der CSU/CSU sollte jeder Wähler der Ampel beide Daumen drücken.
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  • Heiner Schmidt
    Ja, das wäre dann nicht nur eine "Notregierung" sondern eine "Not- und Elendregierung"
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  • Matthias Kemmer
    Tolle Formulierung!
    Da bekommt "Notregierung" eine überraschend neue Bedeutung. Sehr treffend!
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  • Ulrike Schneider
    Es ist schon bemerkenswert, wer es „richten“ soll… Protagonistinnen wie Julia Klöckner oder Dorothee Bär, die ihren Ämtern mit hochhackigen Pumps, rotlackierten Fingernägeln und hohlen Sprüchen alles andere als gerecht wurden und dieser Ampelregierung eine Menge Baustellen hinterließen. So sieht die politische Zukunft in unserem Land hoffentlich nicht aus!
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  • Reinhold Hellmann
    Ihre Meinung über "hohle Sprüche" geht ja noch, Ihre Auslassungen über Pumps und Fingernägel haben allerdings dieselbe Qualität wie häufig zu lesende Kommentare über das Äußere und die politische Performance von z.B. Ricarda Lang. So sollte die politische Diiskussionskultur in unserem Land eigentlich nicht aussehen
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  • Bernd Kleinwechter
    Gabs da nicht vor nicht allzu langer Zeit eine Gruppe Reichsbürger, die einen Umsturz geplant haben? Hatten die nicht auch so eine Liste zur Bildung einer Notregierung?...da hat doch bestimmt jemand die Idee geklaut um sie für sich gewinnbringend zu nutzen...nur halt leider bei den Falschen...
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  • Martin Deeg
    Sehr gelacht!!
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  • Ralf Eberhardt
    Das Positive daran: es führt zu der evidenzbasierten Erkenntnis (Lauterbach wird sich freuen), dass einige Menschen im Umfeld der Union sich Gedanken machen. Das spricht in diesem Sinne für ein aktives Umfeld in Sachen Kopf. Natürlich könnte man dieses Potential auch anders nutzen, z.B. für potentielle Problemlösungen im politischen Alltag. Aber immerhin wird es genutzt.
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  • Martin Deeg
    Naja, inwieweit man sich bei Selbstgesprächen tatsächlich "Gedanken" macht, die irgendeinen Wert haben, wäre noch zu klären....
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  • Jürgen Huller
    Sicher ist das mit dieser Liste nur ein Gerücht. Dennoch, an vielen Gerüchten ist etwas Wahres dran.

    Sollte es diese Liste in der Form geben, könnte man darauf schließen, dass Selbstreflexion nicht gerade die Stärke der CSU ist.

    Warum haben wir denn eine Ampelregierung? Weil die Wählerschaft vor zwei Jahren einfach die Schnauze voll von Groko, Union und Stillstand hatte. So gesehen hatte Rot Geld Grün nicht gewonnen, sondern Schwarz verloren.

    Wenn man nun also mit der mehr oder weniger gleichen Mannschaft erneut antreten wollte, welche sich vorher als unfähig erwiesen hatte und abgewählt wurde, warum sollte das diesmal funktionieren? Hält man die Wähler für so dumm? Großer Fehler.

    Schlimmer noch: offensichtlich hat man niemand anderen oder traut es niemand anderem zu. Die CSU ist eben die alte Vetternwirtschaft Partei. Wer einmal zum oberen Machtkreis gehört, der bekommt die Pöstchen immer wieder zu geschachert. Wo sonst sind die neuen Gesichter? Neue Ideen?
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  • Werner Küffner
    Diese Meldung überrascht mich nicht. Wird nicht an allen Ecken und Enden von der UNION an einem Regierungswechsel gearbeitet. Dies Leute sollten sich mal an demokratische Gepflogenheiten halten, die besagen, dass eine Regierung für 4 Jahre gewählt ist und nicht einfach so in die Wüste geschickt werden kann.
    Der unterfränkische BAYERNKURIER lässt grüßen.
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  • Johannes Metzger
    Man kann ja an der jetzigen Regierung viel kritisieren, das Niveau aber, dass das Chaostrio Bär, Scheuer, Dobrindt & Co immer wieder nach unten abgesenkt haben, wird kaum zu unterbieten sein.
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  • Jürgen Huller
    Wollte man die Ampel-Regierung nicht durch KOMPETENTE Leute ersetzen? Oder verwechsle ich da was?

    Ach halt! Sind ja alles "stellvertretende CDU/CSU-Fraktionsvorsitzende". Ganz wichtige Leute. Allerdings gibt es von der Sorte inflationäre 11 Stück.

    Man ist also 11-fach stellvertretend abgesichert. Sozusagen der Elferrat der CDU/CSU Fraktion. Helau!

    Wahrscheinlich braucht es auch so viele, damit ab und zu mal wenigstens einer im Plenarsaal anwesend ist. Haben ja alle wichtige Aufgaben, z.B. zum Präsenz-Zeigen wenn der Verein der lederhosentragenden Bierdeckelsammler in Üchtelbüxel sein Paarjahrfuffzigstes feiert und es Freibier gibt.

    Egal: die CSU muss erst mal die 5% Hürde nehmen, bevor sie sich hier Großmachtsträumen hingibt. Herr Aiwanger mit seinen FW sägt ja kräftig an der CSU Quote. Ob das dann reichen wird? Wir werden sehen.
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  • Hans Grein
    Man sollte meinen, Frau Bär hätte in ihren bisherigen Regierungsämtern ausreichend ihre Unfähigkeit bewiesen.
    Gleiches gilt für Dobrindt. Die beiden anderen Damen kenne ich nicht.
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