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Kreis Haßberge
Kommentar: Mehr Photovoltaik auf den Dächern des Landkreises – die Gesetzesänderung war längst überfällig
Aktuell dürfen Landkreise nicht mehr Strom produzieren als sie selbst brauchen. Dass sich das bald ändern soll, ist eine gute Sache, findet unser Autor.
Auf den Dächern der kreiseigenen Gebäude gibt es bisher kaum Photovoltaik-Anlagen. Grund dafür ist die aktuelle Gesetzeslage, doch die könnte sich bald ändern.
Foto: Marijan Murat, dpa | Auf den Dächern der kreiseigenen Gebäude gibt es bisher kaum Photovoltaik-Anlagen. Grund dafür ist die aktuelle Gesetzeslage, doch die könnte sich bald ändern.
Peter Schmieder
 |  aktualisiert: 10.05.2023 09:41 Uhr

Der Landkreis Haßberge hätte auf den Dächern seiner kreiseigenen Gebäude noch eine ganze Menge Platz für Photovoltaik-Anlagen. Auch der Wille dazu ist im Landkreis da, aber loslegen dürfen die Verantwortlichen nicht – noch nicht. Denn per Gesetz ist es Landkreisen verboten, mehr Energie zu produzieren, als sie für ihren eigenen Bedarf benötigen. Der Grundgedanke dahinter ist eigentlich ein guter: Eine Kommune, die mit Steuergeldern arbeitet, soll keine Konkurrenz zur freien Wirtschaft aufbauen.

Kampf gegen eine der größten Bedrohungen der Welt

Dass Energieversorger sich wie jedes andere Unternehmen einem Konkurrenzkampf stellen müssen, in dem sie auch verlieren und pleite gehen können, ist klar. Doch der Rivale für ein privates Unternehmen sollte ein anderes privates Unternehmen sein, nicht der Staat. Soweit die Theorie hinter den aktuellen Gesetzen. Doch so sinnvoll diese Idee sein mag: Wenn es um erneuerbare Energie geht, sollte man solche Überlegungen über Bord werfen.

Denn es geht darum, den Klimawandel zu bekämpfen, der eine der größten Bedrohungen für unsere Erde darstellt. Jedes Windrad in einem Wald, jede Solarzelle auf einem Dach, jedes Kilowatt Strom, das nicht durch klimaschädliche Technik erzeugt wird, ist ein Schritt in die richtige Richtung – egal, wer daran Geld verdient.

Der Landkreis steht in den Startlöchern

Glücklicherweise hat das auch die Bayerische Regierung erkannt und plant eine entsprechende Gesetzesänderung, die es Landkreisen erlaubt, künftig mehr Öko-Strom zu produzieren, als sie selbst benötigen. Man kann sich fragen, warum diese Änderung erst jetzt kommt. Schließlich ist der Klimawandel als Problem schon lange bekannt, warum also hat man sich in München mit dieser offensichtlich sinnvollen Entscheidung so lange Zeit gelassen? 

Aber immerhin, die Gesetzesänderung ist geplant, wenn auch noch nicht beschlossen. Das ist gut. Und gut ist auch, wie der Landkreis Haßberge darauf reagiert. Statt lange abzuwarten, beginnt der Kreis schon einmal mit Planung und Machbarkeitsanalysen. So steht man schon in den Startlöchern, um sofort loslegen zu können, wenn das neue Gesetz kommt. In dieser Sache haben die Verantwortlichen im Landratsamt wirklich vorausschauend gedacht.

 
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    Wenn es um "erneuerbare Energien" geht, wird insbesondere der Verstand über Bord geworfen. Für jede neue PV-Analge muss ein konventionelles Kraftwerk im Hintergrund bereit stehen, um jederzeit einspringen zu können. Dieses Prinzip ist bereits über Bord geworfen worden, denn heute ist in der Zeitung zu lesen: In Süddeutschland muss man in diesem Winter 2022/23 mit kontrollierten Stromabschaltungen rechnen. Warum wohl? Weil die Sonne zu wenig stark scheint und die PV-Anlagen in diesen Momenten nur noch die alleinige Funktion ihrer hässlichen Deko übernehmen. Das nächste Mal darf die Main-Post den Kommentar gerne einem Physiker überlassen.
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