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Kreis Haßberge
Kommentar: Jeder Schritt in Richtung Klimaschutz ist wichtig und sinnvoll
Auch im Landkreis Haßberge sind die Auswirkungen der Klimaveränderung spürbar. Die Menschheit muss endlich dagegen handeln, findet unser Autor.
Der Landkreis Haßberge befindet sich auf einem guten Weg: Wind- und Solarparks sollen im Kampf gegen den Klimawandel helfen. Doch es gibt noch einiges zu tun.
Foto: Christian Licha | Der Landkreis Haßberge befindet sich auf einem guten Weg: Wind- und Solarparks sollen im Kampf gegen den Klimawandel helfen. Doch es gibt noch einiges zu tun.
Peter Schmieder
 |  aktualisiert: 10.05.2023 09:39 Uhr

Im Jahr 1975 sang Rudi Carrell "Wann wird's mal wieder richtig Sommer". Heute wirkt dieser Text aus der Zeit gefallen: Wer will sich nach so einem heißen, trockenen Sommer wie im Jahr 2022 denn noch ernsthaft beschweren, dass es zu viel Regen und zu wenig Sonnenschein gebe?

Der Deutsche Wetterdienst hat 2022 als "außergewöhnliches Wetterjahr" bezeichnet. Auch im Landkreis Haßberge war das spürbar. Ist das also ein Beleg für den Klimawandel und der Beweis dafür, dass diejenigen, die ihn weiterhin leugnen, die offensichtliche Realität nicht erkennen wollen? Ganz so einfach ist es nicht, denn was den Klimawandel angeht, wird nicht immer ganz fair diskutiert. Und das von beiden Seiten.

Die Realität ist komplexer als es sich manche vorstellen

Es wäre falsch, bei jedem einzelnen Sturm, der Schäden anrichtet, und bei jedem einzelnen heißen und trockenen Sommermonat zu sagen: "Seht her, das ist der Beweis für den Klimawandel!" Genauso falsch wäre es, an so eisigen, schneereichen Tagen, wie wir sie im Dezember erlebt haben, gleich zu sagen: "Seht her, es wird ja doch noch kalt! Wo ist jetzt eure angebliche Erderwärmung?" Beide Seiten deuten gerne auf einzelne Ereignisse, dabei ist die Realität viel komplexer.

Fakt ist: Es gibt einen menschengemachten Klimawandel. Hier sind sich alle Forschenden, die wirklich Ahnung von der Materie haben, einig. Das heißt aber nicht, dass jeder Sturm und jede Hitzewelle eine Folge davon ist. Die Forschung sagt: Insgesamt steigt die Durchschnittstemperatur und Extremwetterereignisse werden häufiger.

Der Landkreis ist auf einem guten Weg

Das heißt: Auch vor dem Klimawandel gab es Orkane und trockene Sommer. Und auch in Zukunft wird es kalte Winter und Schnee geben. Welches konkrete Wetterereignis nun eine Folge des Klimawandels ist, lässt sich im Einzelfall kaum sagen. Entscheidend sind die Durchschnittswerte über viele Jahre und die Zahl der Wetterextreme. Und die sprechen eine deutliche Sprache: Der Klimawandel existiert.

Damit ist klar: Die Menschheit muss reagieren. Jede und jeder einzelne sollte schauen, an welchen Stellschrauben man individuell drehen kann, und auch die Politik muss viel tun. Oder, um es mit den Worten von Greta Thunberg zu sagen: "Hört auf die Wissenschaft!" Glücklicherweise befindet sich der Landkreis Haßberge hier auf einem guten Weg: Solarparks, Windparks und ein geplantes Regionalwerk sind schon einmal Schritte in die richtige Richtung.

"Schulhofmentalität" bringt uns nicht weiter

Ganz falsch ist das häufig vorgebrachte Gegenargument, Deutschland könne sowieso nichts ausrichten, weil es andere Länder auf der Welt gibt, die ebenfalls zu wenig tun. Das klingt schon sehr nach einer "Schulhofmentalität": "Warum soll ich was Sinnvolles tun? Sollen doch erst mal die anderen was machen!" Dabei sollten wir erkennen, dass jeder Schritt in Richtung Klimaschutz sinnvoll ist und zumindest ein Stückchen weiterhilft.

Übrigens: Rudi Carrell hat sich damals die Melodie zu seinem "Sommer-Hit" nicht selbst ausgedacht. Die hat er vom amerikanischen Folksänger Steve Goodman geklaut, dessen Original "City of New Orleans" aus dem Jahr 1971 ein durchaus ernstgemeinter Protestsong gegen die Stilllegung von Eisenbahnverbindungen war. Wenn man bedenkt, welche Rolle öffentliche Verkehrsmittel im Kampf gegen den Klimawandel spielen könnten, ist Goodmans Text also deutlich zeitgemäßer.

 
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