Schon klar, eine einzelne Kommune kann den Klimawandel nicht stoppen. Das kann nicht einmal eine ganze Nation. Jede Gemeinde kann aber einen Beitrag dazu leisten, dass sich die Erde nicht weiter aufheizt. Immer noch zu idealistisch? Dann vielleicht so: Jeder Landstrich kann zumindest Maßnahmen zum Eigenschutz ergreifen, ob es nun um Austrocknung oder Überschwemmungen geht.
Landrat Wilhelm Schneider hat recht, die Kommunen im Landkreis Haßberge müssen sich Gedanken machen, auf welche Weise sie Unwettern wie am Freitag künftig besser begegnen wollen. Denn die extremen Wetterereignisse häufen sich.
Es geht nicht um Vorwürfe, sondern um Konsequenzen
Unbestritten: Es gibt Naturgewalten, denen auch der moderne Mensch nichts entgegenzusetzen hat. Es wäre unfair und unsinnig zu behaupten, Überschwemmungen wie am Freitag hätte man verhindern können. Es geht nicht um Vorwürfe, sondern darum, sobald die aktuelle Krise überwunden ist, Konsequenzen aus den jüngsten Hochwässern zu ziehen und auf lokaler Ebene die typischen Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
Bewusstsein schaffen für die Priorität des Themas
Zum Beispiel: Bachläufe renaturieren, Flächen entsiegeln, kritisch auf den Flächenverbrauch durch Bau- oder Gewerbegebiete schauen, für mehr Grün in und um die Siedlungen herum sorgen und weitläufige Überflutungsbereiche schaffen.
Es muss sich im Bewusstsein von Lokalpolitik und Bürgerschaft verankern, dass der Schutz vor Unwettern kein nettes Thema am Rande ist, sondern Priorität auf der Tagesordnung genießt. Und die Ausgaben dafür keine Spinnerei sind, sondern helfen, Schaden an Leib, Leben und Gütern zu verhindern. Vielleicht begreift dann sogar mancher Nachbar, dass der Schottergarten für ihn selbst und seinen Heimatort nicht der richtige Weg ist.