Die tiefen Temperaturen der vergangenen Tage haben am Montag für einen außergewöhnlichen Einsatz in der Kreisstadt gesorgt: Ein Eisbrecher des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts kümmerte sich um den zugefrorenen Hafen von Haßfurt. Das rund 26 Meter lange Spezialschiff mit dem Namen "Von Grassmann" arbeitete sich mit seinen über 650 PS mühelos durch die rund zehn Zentimeter dicke Eisschicht, um die Zufahrt zum Becken sowie die Anlegestelle freizulegen.
"Normalerweise hätten wir nicht handeln müssen", erklärt Eva Brückner, Leiterin des Außenbezirks Haßfurt des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes. "Aber weil der schwimmende Revisionsverschluss in den Hafen gelegt werden soll, mussten wir das Eis brechen." Rund 50 Flusskilometern und fünf Schifffahrtsschleusen zwischen Schweinfurt und Viereth liegen in ihrer Verantwortung. Ein Revisionsverschluss ist ein provisorisches Tor und kommt vor allem bei der Wartung der Wehre zum Einsatz, wie etwa bei der Mainschleuse von Ottendorf.
Wären die Temperaturen weiterhin so niedrig geblieben, wäre Eisbrecher "Von Grassmann" wohl im Main-Donau-Kanal zum Einsatz gekommen, erklärt Brückner weiter. Anders als der Main ist der Kanal kein Fließgewässer. Die Eisbrecher halten die Schiffahrtsstraße frei oder schleppen Binnenschiffe durch den zugefrorenen Kanal.