Die Liste „Freie Wählergemeinschaft Gemeinwohl“ in Burgpreppach traf sich am Montag in Leuzendorf. Es galt, die Bewerber auf einen Gemeinderatsposten zu nominieren und den 48-jährigen Jörg Denninger als Bürgermeisterkandidaten zu küren. Im randvollen Versammlungssaal der „Alten Schule“ in Leuzendorf ging alles zügig vonstatten. Die 38 Stimmberechtigten erteilten dem Kandidaten für das Bürgermeisteramt ihre Unterstützung. Die geheime Wahl erbrachte 100 Prozent „Ja“ für Denninger.
Ende des Jahres 2000 kam der Diplomingenieur für Holztechnik nach Studium und beruflicher Tätigkeit in seine Heimatgemeinde zurück. Seit 16 Jahren ist er selbstständiger Bauspar- und Versicherungsfachmann und wohnt in Ibind, 2008 wurde er in den Gemeinderat gewählt. Nach Meinung des Kandidaten gibt es in naher Zukunft viele Felder zu bearbeiten. „Wir müssen bürokratische Hürden entschärfen, es muss einfacher werden, Gewerbe anzusiedeln.“ Dies gelte sowohl für Firmen als auch für private Bauwerber. Überzogene Erschließungskostenforderungen seien da nicht förderlich.
Denninger spricht von einer verbesserten Kostenkontrolle, er denkt dabei an Projekte wie Radweg und Rathaussanierung. Besonders am Herzen liegt ihm, dass im Gemeinderat künftig „besser zusammengearbeitet wird“. Bei einigen Entscheidungen des Amtsinhabers und Mitbewerber um das Amt, Hermann Niediek, sei das Gremium in jüngster Vergangenheit ungefragt vor vollendete Tatsachen gestellt worden.
Mit seiner zweiten Kandidatur zeigt sich Denninger kämpferischer denn je: „Wir brauchen dringend neue Köpfe in der Gemeindeführung!“ Die Zusammenarbeit im Gremium habe sich, entgegen der Versprechungen vor der vergangenen Kommunalwahl, eher schwierig gestaltet und ein konstruktives Miteinander habe gefehlt. Dies hätten seine Ratskollegen der Fraktion „Gemeinwohl“ und er schon mehrmals angesprochen und in jüngerer Vergangenheit auch öffentlich kritisiert. Worauf sich die Zusammenarbeit der Fraktionen zwar verbessert habe, aber hier gebe es noch Luft nach oben.
Eine kleine Gemeinde wie Burgpreppach brauche einen gut funktionierenden Gemeinderat, der sich abstimmt und aktiv zusammenarbeitet. Schließlich seien die Anforderungen für den ländlichen Raum nicht geringer geworden. Im Gegenteil: Es gelte nach wie vor, die Marktgemeinde für junge Familien attraktiv zu gestalten und möglichst jede bestehende Infrastruktureinrichtung zu erhalten. Bei allen Investitionen ist es laut Denninger unabdingbar, die finanzielle Situation Burgpreppachs nicht aus den Augen zu verlieren, um handlungsfähig zu bleiben. „Wir werden bereits getroffene unabwendbare Entscheidungen und Projekte weiterführen müssen, mit konsequenter Kostenkontrolle sollten sich aber positive Entwicklungen fördern lassen“, sagt Denninger.
Anerkennender Applaus
Von Denninger anmoderiert, stellten sich die insgesamt 24 Kandidaten für die Liste nach den Ausführungen des Bürgermeisterkandidaten den Anwesenden vor. Unter den Listenkandidaten befindet sich auch Werner Thein aus Ueschersdorf, der darüber hinaus für die FDP/Freier Bürger als Bürgermeisterkandidat antritt und so kurioserweise mit Denninger in Konkurrenz tritt.
Für ihr Bestreben, in Zukunft als potenzielles Ratsmitglied Verantwortung übernehmen zu wollen, ernteten die Kandidaten anerkennenden Applaus. Mit der kommenden Kommunalwahl wollen die Kandidaten einen Neuanfang starten und ein offenes, konstruktives Miteinander am Ratstisch einläuten.
Dies sollte – wenn es nach den Kandidaten geht – schon im Vorfeld bei einem fair geführten Wahlkampf deutlich werden. Beispielsweise wurden zur anstehenden Kommunalwahl schon im Vorfeld gemeinsam mit der GLB Infoveranstaltungen zu gemeinderelevanten Themen organisiert.