
Mit schwerem Gerät geht's der Geschichte an den Kragen: Fast sechs Jahrzehnte hat die Fahrbahn auf der Flutbrücke gehalten. Jetzt wird das ehrwürdige Bauwerk darunter von der marode gewordenen Last befreit. Seit November laufen dort die Bauarbeiten. Und weithin ist sichtbar: Das markante Bauwerk am Eingang der Kreisstadt hat sein Gesicht verändert. Nicht nur, weil das Gerüst entlang des über 200 Meter langen Bauwerks wie ein stählernes Korsett wirkt. Die starke Fahrbahnplatte wird derzeit in Stücke gesägt und vom Bauwerk gehievt.
Die Fahrbahn stammt noch aus den 1960er Jahren. Die ausgebauten Betonstücke werden zerkleinert und recycelt, zuvor allerdings untersucht, ob und inwieweit sie wiederverwertet werden können, berichtet Manfred Rott vom Staatlichen Bauamt in Schweinfurt. Abbruch und Neubau treffen sich indes am Haßfurter "Ende" der Brücke: dort wurden inzwischen die Bohrpfähle fertiggestellt, auf denen dann das Widerlager auf einer starken Betonplatte aufliegen wird.
Deutlich sichtbar sind an vielen Stellen des im Jahr 1888 errichteten Bauwerks die Schäden, die eindringendes Wasser in dem Sandsteingemäuer hinterlassen hat. Und dies bedeutet: alle Fugen des alten Bauwerks müssen überprüft und ausgebessert werden, so Rott. Nur ein Grund dafür, dass insgesamt eine Bauzeit von rund zweieinhalb Jahren für die Sanierung vorgesehen ist. Laut Rott liegen die Arbeiten im Zeitplan, größere Probleme sind bislang noch nicht aufgetreten.