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Hofheim
Hofheim: Die Trocknungsanlage für Klärschlamm hat den Probebetrieb aufgenommen
Die ersten 25 Tonnen kamen kurz vor Ostern aus der Verbandskläranlage Lisberg. Es geht um regionale Wertschöpfung, Energiesicherheit und Phosphorrückgewinnung.
Der Probebetrieb der Klärschlammtrocknung im Landkreis Haßberge startet. Mit dabei: Zweckverbandsvorsitzender Dieter Möhring (links) und Matthias Krapp sowie Kristina Pointner von Drynamic Concept.  
Foto: Kristina Pointner | Der Probebetrieb der Klärschlammtrocknung im Landkreis Haßberge startet. Mit dabei: Zweckverbandsvorsitzender Dieter Möhring (links) und Matthias Krapp sowie Kristina Pointner von Drynamic Concept.  
Sabine Weinbeer
 |  aktualisiert: 13.04.2024 02:42 Uhr

Seit nunmehr 2017 beschäftigen sich der Landkreis Haßberge und seine Kommunen mit dem Thema "Interkommunale Klärschlammentsorgung". Kurz vor Ostern war es soweit: Der Probebetrieb der Klärschlammtrocknungsanlage auf dem Gelände der Biogasanlage Hofheimer Land wurde aufgenommen.

"Heute war ein wichtiger Meilenstein für die Umwelt", sagte Zweckverbandsvorsitzender Bürgermeister Dieter Möhring (Aidhausen), der mit seinem Stellvertreter, dem Priesendorfer Bürgermeister Matthias Krapp dabei war, um diesen bedeutenden Schritt für die Region zu verfolgen.

"Wir freuen uns über die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der für das Stromstoffmanagement beauftragten Firma HSG, die die ersten 25 Tonnen Klärschlamm aus der Verbandskläranlage Lisberg hat anliefern lassen", erklärte Krapp. Bei dem Zweckverband Klärschlammentsorgung Haßberge sowie der Bioenergie Hofheimer Land bedankte sich Kristina Pointner, Geschäftsführerin der Betreiberfirma Drynamic Concept. "Dieser Erfolg zeigt, dass wir gemeinsam einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz leisten können", sagte sie.

Die derzeitigen globalen Entwicklungen und die daraus resultierenden Erkenntnisse würden die gemeinsame Entscheidung noch bestätigen, künftig den Fokus wieder mehr auf eigene regionale Wertschöpfung zu legen.

Aus Schlamm wird Brennstoff für GKS Schweinfurt

Das Prinzip der Kooperation ist die Trocknung des Klärschlamms mit regional erzeugter regenerativer Energie, um daraus einen Brennstoff zu machen. Dieser wird dann im Kraftwerk des GKS Schweinfurt anstelle von Steinkohle eingesetzt und erzeugt CO2-neutral Wärme für die Wärmeversorgung der Stadt Schweinfurt.

Zusätzlich soll aus der Verbrennungsasche künftig der wertvolle Phosphor, der als Dünger dringend benötigt wird, zurückgewonnen werden. Phosphor ist ein endliches, aber lebensnotwendiges Element. Ein erheblicher Anteil der konventionellen Phosphatdünger könnte durch Phosphorrückgewinnung aus den durch die Verbrennung erzeugten Aschen ersetzt werden.

Es bestehen noch Restkapazitäten für andere Kommunen

Dies hatten die Gründungsmitglieder des Zweckverbandes frühzeitig erkannt. Nach der Gründung des Zweckverbandes zur gemeinsamen Entsorgung von rund 3600 Tonnen entwässerten Klärschlammes pro Jahr im Februar 2023, wurde nun ein weiterer Schritt für eine zukunftsfähige Klärschlammentsorgung für die Region konsequent umgesetzt. Aktuell sei die Anlage, so Kristina Pointner, mit dieser Menge gut ausgelastet. Es bestünden aber noch Restkapazitäten, um noch einige Kommunen, die den Gedanken dieser Kreislaufwirtschaft auch mittragen möchten, aufnehmen zu können.

 
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