Im Alter von 71 Jahren ist am Wochenende überraschend Hermine Wüchner gestorben, eine ehemalige Stadträtin von Hofheim und vielfältig engagierte Bürgerin. Für Hermine Wüchner war klar, dass die Gesellschaft ohne ehrenamtliches Engagement nicht bestehen kann. So sah sie es als ihre Aufgabe, in ihrem Tun Glaube, Liebe und Hoffnung in der Gemeinschaft lebendig werden zu lassen.
Die Musik und der Glaube prägten ihr Leben. Sie hatte schon als Kind ein Gefühl für die Musik und erlangte durch eine gute musikalische Ausbildung hervorragende Fertigkeiten im Klavier- und Orgelspiel sowie in der Chorleitung.
Die Kinder lagen ihr am Herzen
Die Kinder für Musik zu begeistern, das lag ihr sehr am Herzen und war Kern ihres Handelns, denn sie wusste, dass Gesang und Musik eine wichtige Rolle bei der geistigen Entwicklung spielen. Durch sie konnten viele Kinder ihre musikalischen Fähigkeiten entdecken. Doch auch der gemischte Chor hatte für sie höchste Priorität. So verstand sie es, fast 50 Jahre lang als Chorleiterin ihren Sängerinnen und Sängern Spaß am Singen zu vermitteln, sodass bei unzähligen Auftritten der Funke auf das Publikum übersprang.
Fast ihr ganzes Leben engagierte sich Hermine Wüchner in der Kirche, hielt Religionsunterricht und Schülergottesdienste, gestaltete Andachten, organisierte kirchliche Veranstaltungen und spielte mit Bravour die Orgel. Alljährlich buken sie und ihr Team anlässlich der Hofheimer Kirchweih Waffeln, wobei der Erlös der Hausgemeinschaft St. Anna in Hofheim oder zahlreichen anderen sozialen Zwecken zugutekam. Die ehrenamtliche Mitarbeit machten ihr Freude und stiftete Sinn.
Von 1978 bis 1996 war Hermine Wüchner lokalpolitisch tätig
Große Liebe zu Hofheim und Interesse für die Entwicklung der Stadt waren ausschlaggebend, dass sie sich von 1978 bis 1996 für die CSU im Stadtrat von Hofheim engagierte. Dies war zur damaligen Zeit noch eine Männerdomäne. 1989 erhielt Hermine Wüchner für ihre zehnjährige Tätigkeit als Stadträtin den Ehrenteller, 1997 wurde ihr die kommunale Dankesurkunde verliehen.
Hermine Wüchner hat zahlreiche ehrenamtliche Aufgaben aus Glaubensüberzeugung in der Stadt übernommen und diente damit nicht nur ihrem Gott, sondern den Menschen.
