zurück
Haßfurt
Haßfurter Oldtimer-Club: Kein Auto auf dieser Welt ist umweltfreundlich, weder alt noch neu
Stellungnahme des YOCH: Oldtimer haben durch ihre jahrzehntelange Nutzung einen geringeren Gesamtenergieverbrauch als moderne Fahrzeuge.
'Lebendige' Technik- und Kulturgeschichte. Und viele Erinnerungen an die 'gute alte Zeit': Oldtimer erfreuen sich großer Beliebtheit.
Foto: Silvia Gralla | "Lebendige" Technik- und Kulturgeschichte. Und viele Erinnerungen an die "gute alte Zeit": Oldtimer erfreuen sich großer Beliebtheit.
Martin Sage
 |  aktualisiert: 10.05.2023 09:57 Uhr

Ende März hat die Redaktion über die Gründung des Young- und Oldtimer Clubs Haßfurt (YOCH) berichtet. Der Club fühlt sich in dem Artikel in einem Punkt missverstanden, wie nun aus einer Stellungnahme des YOCH hervorgeht. In dem Beitrag hatte es geheißen: "An der Umweltfreundlichkeit ihres Hobbys hegen die Sammler keinen Zweifel." Diese Aussage sei gänzlich falsch, erklärt jetzt Georg Hofmann im Namen des Clubs.

"Kein Auto auf dieser Welt ist umweltfreundlich, weder alt noch neu", heißt es in der Stellungnahme. Moderne Autos würden als umweltfreundlich dargestellt, weil man einige Schadstoffkomponenten wie Stickoxide, unverbrannte Kohlenwasserstoffe oder Kohlenmonoxid reduziert habe. "Das hat man sich allerdings mit Mehrverbrauch und erhöhtem CO2-Ausstoß erkauft", schreibt Hofmann, der jahrzehntelang als Ingenieur in der Autoindustrie gearbeitet hat. Zudem seien die Autos größer und schwerer geworden, was den Verbrauch und Ausstoß an Kohlenstoffdioxid zusätzlich erhöht habe. "Wo ist da die Umweltfreundlichkeit und der Fortschritt?", fragen sich die Autofreunde.

Moderne Kraftfahrzeuge können Energieverbrauch für Produktion "nicht überkompensieren"

Hofmann und der YOCH glauben nicht daran, dass neue Autos durch einen Verbrauchsvorteil an Treibstoff während ihrer Nutzungsdauer den Verbrauch an Ressourcen und Energie für ihre Entwicklung und Produktion überkompensieren. Das sei mit Sicherheit nicht der Fall, denn die habe dieses Verkaufsargument noch nie genutzt, "sondern uns deren erhöhten CO2-Ausstoß als umweltfreundlich verkauft".

"Elektronische Bauteile altern auch im Lager"

Zudem hätten moderne Fahrzeuge durch den hohen Elektronikanteil eine wesentlich geringere Nutzungsdauer als Oldtimer, was sich negativ auf die energetische Gesamtbetrachtung auswirke. "Denn elektronische Bauteile altern im Auto ebenso wie im Lager und haben eine begrenzte Lebensdauer", heißt es in der Stellungnahme.

Oldtimer seien nachhaltig, weil der Wasser- und Energieverbrauch bei ihrer Herstellung einmalig war, "sie aber noch in Betrieb sind und durch ihre lange Nutzungsdauer von 30 und weit mehr Jahren einen deutlich geringeren Gesamtenergieverbrauch haben", stellt der Young- und Oldtimer Club Haßfurt abschließend fest.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Haßfurt
Martin Sage
Autobranche
Autofans
Georg Hofmann
Kraftstoffe
Oldtimer
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • astrid.maenner@gmx.de
    "Das hat man sich allerdings mit Mehrverbrauch und erhöhtem CO2-Ausstoß erkauft" So ganz kann ich die Rechnung nicht nachvollziehen. Mein 72er Käfer hat damals 14 l/100km Super gebraucht. Und das bei 50 PS. Ohne Katalysator.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • harake
    Da war er wohl sehr schlecht eingestellt. Ich hatte damals, 73, einen vom Baujahr 1960. Der brauchte 7 l/100 km.

    Es stimmt schon, dass die Herstellung sehr viele Ressourcen verbraucht und deshalb eine längerfristige Nutzung umweltfreundlicher ist.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten