Genau vor einer Woche schloss der Haßfurter Rewe-Markt in der Schweinfurter Straße seine Fleischtheke. Grund war der Verdacht einer Corona-Infektion bei einer Mitarbeiterin. Der Markt reagierte umgehend und schloss die Fleischtheke vorsorglich. Alle neun Mitarbeiterinnen wurden auf das Virus getestet und in Quarantäne geschickt. Allerdings verliefen sämtliche Tests negativ. Am kommenden Montag stehe die Fleischtheke den Kunden wieder wie gewohnt zur Verfügung, teilt Rewe-Pressesprecherin Ursula Egger mit.
Die Ware, die sich zur Zeit der Schließung noch in der Auslage befand, wurde – sofern sie lagerfähig war – in der Selbstbedienungsabteilung im Markt gelagert. Verpackte Produkte wurden in andere Märkte gebracht, was weder lager- noch umlagefähig war, wurde laut Egger entsorgt.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung, die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit und die US Food and Drug Administration wiesen, so Egger weiter, darauf hin, dass es derzeit keinen Nachweis für eine mögliche Übertragung des Virus durch Lebensmittel oder Lebensmittelverpackungen gebe. Auch seien bisher keine Infektionen mit SARS-CoV-2 durch den Verzehr von Fleischwaren oder den Kontakt mit kontaminierten Fleischprodukten bekannt. Außerdem seien landwirtschaftliche Nutztiere, die zur Fleischproduktion dienen, nach gegenwärtigem Wissensstand nicht mit dem SARS-CoV-2 infizierbar.
Wichtig sei, dass sich Coronaviren in oder auf Lebensmitteln nach jetzigem Wissenstand nicht vermehren könnten, so der Lebensmittelkonzern in seiner Mitteilung. Die Viren benötigten dafür einen "lebenden tierischen oder menschlichen Wirt".
Ratschläge für die Küche
Selbstverständlich seien beim Umgang mit frischem Fleisch grundsätzlich die allgemeinen Hygiene- und Zubereitungsregeln zu beachten. Das heißt, man solle sich gründlich die Hände waschen, nachdem man rohes Fleisch angefasst und geschnitten hat und verschiedene Schneidebretter für Fleisch und andere zu verarbeitende Zutaten verwenden oder aber das Schneidebrett und Schneidewerkzeug gut reinigen. Ratschläge, wie das Tragen von Handschuhen oder Desinfizieren der Hände bei der Zubereitung, seien hingegen "völlig übertrieben, im Hinblick auf Corona definitiv unnötig und sogar bedenklich, da neue Risiken entstehen", so Egger abschließend.