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Gesundheitspark in Zeil: Auch im Alter selbstbestimmt leben
In Zusammenarbeit mit der Sozialstiftung Bamberg will der Landkreis Haßberge geeigneten Wohnraum für ältere Menschen schaffen - mit einem innovativen Gesamtkonzept.
Auf diesem Luftbild des Zeiler Hafens sind rechts die alten Gewächshäuser der ehemaligen Gärtnerei Burger zu sehen. Hier soll bald der Gesundheitspark entstehen.
Foto: René Ruprecht | Auf diesem Luftbild des Zeiler Hafens sind rechts die alten Gewächshäuser der ehemaligen Gärtnerei Burger zu sehen. Hier soll bald der Gesundheitspark entstehen.
Peter Schmieder
 |  aktualisiert: 12.09.2022 15:12 Uhr

Altenpflege-Einrichtungen gibt es bereits einige im Landkreis Haßberge. Doch nicht jeder Mensch, der aus Altersgründen nicht mehr so mobil ist wie früher, möchte deswegen gleich in ein solches Heim ziehen. Für diejenigen, die nicht mehr ganz alleine zurechtkommen, aber dennoch ein weitgehend selbstbestimmtes Leben führen wollen, soll nun in Zeil eine Möglichkeit dazu entstehen. An diesem "Gesundheitspark" will sich auch der Landkreis Haßberge beteiligen.

Raum für 400 Bewohner auf 11 000 Quadratmetern

Am Dienstag stellte Wilfried Neubauer, Vorstandsmitglied der Haßbergkliniken und Geschäftsführer des MVZ Ebern-Haßfurt, das Thema im Ferienausschuss des Landkreises vor. Dieser tagt derzeit anstelle des Kreistages, um in Zeiten der Pandemie nicht das komplette Gremium zusammenholen zu müssen.

Über den geplanten Gesundheitspark wurde der Ausschuss in der Sitzung allerdings lediglich informiert. Landrat Wilhelm Schneider hatte die Beteiligung des Kreises an dem Projekt bereits zuvor in Form einer dringlichen Anordnung beschlossen. Vorangegangen waren mehrere nichtöffentliche Kreistagssitzungen, in denen das Gremium bereits über die Pläne diskutiert hatte.

Auf einer rund 11 000 Quadratmeter großen Fläche, auf der derzeit noch die Gewächshäuser der ehemaligen Gärtnerei Burger stehen, soll das Projekt verwirklicht werden. Geplant ist Wohnraum für rund 400 ältere Menschen.

Landkreis will auch Plätze für Kurzzeitpflege schaffen

Dabei sind "innovative Formen des Wohnens" geplant. Es sollen sowohl Wohnungen für Menschen entstehen, die barrierefrei, aber ansonsten komplett selbstständig leben können und wollen, als auch Wohnraum für Menschen, die eine intensivere Betreuung brauchen, bis hin zu einem Bereich für Demenzkranke. Wohngemeinschaften mit ambulanter Betreuung soll es dabei ebenso geben wie Tagespflege und stationäre Pflege. Dazu kommen Büros und diverse Dienstleistungsangebote, von Praxen bis hin zu gastronomischen Angeboten.

Einen weiteren Punkt, um den es den politisch Verantwortlichen geht, erläutert Wilfried Neubauer im Gespräch mit dieser Redaktion: "Der Landkreis will damit auch das Kurzzeitpflegeangebot verbessern." Denn auch Menschen, die sich dafür entschieden haben, einen pflegebedürftigen Angehörigen zu Hause zu versorgen, brauchen manchmal eine Auszeit, für die ihnen aber kaum ein Zeitfenster bleibt. Für sie könnte die Schaffung von Kurzzeitpflegeplätzen eine große Entlastung darstellen. 25 davon sollen im Gesundheitspark entstehen.

Investor beliebt vorerst anonym

"Der Landkreis bemüht sich schon lange, da Abhilfe zu schaffen", sagt Neubauer. "Mit diesem Projekt kann dem Anliegen entsprochen werden." Und diese Bemühungen seien damit nicht beendet. Wenn möglich, wolle der Kreis Haßberge in Zukunft noch weitere Plätze für die Kurzzeitpflege schaffen.

Den Bau des Gesundheitsparks übernimmt ein Investor. Um wen es sich dabei handelt, dazu wollen sich die Beteiligten noch nicht öffentlich äußern. Betreiben möchte ihn dann eine zu diesem Zweck gegründete Gesellschaft, an der sich die Sozialstiftung Bamberg zu 51 Prozent und der Landkreis Haßberge zu 49 Prozent beteiligen. Bei der Sozialstiftung handelt es sich um die Organisation, die unter anderem auch das Klinikum Bamberg betreibt.

Es wird noch einige Jahre dauern

Und wie lange soll es dauern, bis die Gebäude stehen und der Betrieb beginnen kann? Jedenfalls müsse bis dahin noch viel passieren, erklärt Neubauer. "Jetzt ist erst mal die Stadt Zeil gefordert", sagt er. Die müsse die Flächennutzung gestalten, anschließend müsse der Investor den Bedarf ermitteln, es folgen Ausschreibungen und eine längere Bauzeit. "Wir reden schon von einem Drei-Jahres-Zeitraum", meint Neubauer, betont aber, dass es sich dabei um eine grobe Schätzung handle, über die er noch nicht mit dem Investor oder anderen Beteiligten gesprochen habe. Er könne sich vorstellen, dass das Projekt bis Ende 2023 oder Anfang 2024 in die Einrichtungs- und Betriebsphase kommt.

 
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