Die Corona-Herbstwelle hat auch den Landkreis Haßberge zunehmend im Griff. So gab das zuständige Gesundheitsamt am Montag den Tod von zwei weiteren Menschen bekannt, die in Zusammenhang mit einer Infektion mit dem Virus gestorben sind. Seit Ausbruch der Pandemie im Frühjahr 2020 zählt die Behörde damit 163 Corona-Tote im Haßbergkreis.
Das Infektionsgeschehen in der Region hatte zuletzt deutlich zugelegt, seitdem kühlere Temperaturen die Menschen nach drinnen locken. Das geht auch aus den Zahlen des Robert-Koch Instituts (RKI) hervor. Demnach lag die Sieben-Tage-Inzidenz im Haßbergkreis am Montag bei einem Wert von 772,4. Im Vergleich zur Vorwoche (10. Oktober: 723,7) ist sie damit um 48,7, im Vergleich zum Vormonat (19. September: 206,5) sogar um 565,9 Punkte gestiegen.
Haßbergkreis über dem bundesweiten Durchschnitt
Auch beim bundesweiten Blick auf die Zahlen liegt der Haßbergkreis deutlich über dem Schnitt. So betrug die Sieben-Tage-Inzidenz am Montag hier 680,9. Und der Freistaat Bayern? Der ist derzeit einer der Infektionstreiber in der Bundesrepublik mit einer Inzidenz von 821,6. Bayernweit belegt der Landkreis Haßberge deshalb noch einen Platz im unteren Mittelfeld.
Das Gesundheitsamt Haßberge meldete an diesem Montag 663 Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Damit erhöht sich die Gesamtzahl der bestätigten Fälle seit Ausbruch der Pandemie im Frühjahr 2020 auf 43.219 (Stand: 17. Oktober, 7 Uhr). In 42.534 Fällen sind die Betroffenen inzwischen wieder genesen. 522 Bürgerinnen und Bürger sind aktuell infiziert.
Lage in den Krankenhäusern bleibt angespannt
Der Corona-Herbst droht inzwischen auch die Krankenhäuser wieder an ihre Grenzen zu bringen. Viele Kliniken steuern angesichts steigender Hospitalisierungszahlen gar auf eine Überlastung zu, klagen Verbände. Im Landkreis Haßberge werden nach Auskunft des Gesundheitsamtes derzeit elf Corona-Patienten oder -Patientinnen stationär in einer Klinik behandelt – und damit eine Person weniger als noch vor einer Woche. Vor einem Monat (19. Oktober) allerdings zählte das Gesundheitsamt noch drei Menschen, die sich aufgrund einer Corona-Infektion in stationärer Behandlung befanden. Auch hier macht sich also inzwischen die sich aktuell aufbauende Herbst-Welle bemerkbar.
Um den Schutz vulnerabler Gruppen in der kalten Jahreszeit zu verbessern, hat die Bundesregierung neue Regelungen erlassen, die am 1. Oktober in Kraft getreten sind. So gilt für den Zutritt zu Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen neben der FFP2-Maskenpflicht auch eine Testnachweispflicht. Expertinnen und Experten erwarten für Herbst und Winter weiter steigende Fallzahlen. Ob es erneut Kontaktbeschränkungen geben wird, darüber herrscht jedoch weiter Unklarheit.