Schon als die Freiwillige Feuerwehr Ziegelanger im Februar 2012 ein Versorgungsfahrzeug anschaffte, war dieses nicht mehr das neueste Modell: Die Erstzulassung des gebrauchten Wagens war im Jahr 1997. Nun sind die Mängel an dem Feuerwehrauto so gravierend, dass es derzeit stillgelegt ist, seit es im Februar 2018 keine TÜV-Plakette mehr bekommen hatte. Die Reparaturkosten wären für den alten Gebrauchtwagen zu hoch gewesen.
Der Zeiler Stadtrat beschloss am Montag, 20 000 Euro für eine Ersatzbeschaffung im Haushalt zu berücksichtigen. Die weiteren anfallenden Kosten, beispielsweise für den Einbau von Funk und Blaulicht, wird der Feuerwehrverein übernehmen. Begründet wurde diese Entscheidung auch mit der Rolle, die die Feuerwehr Ziegelanger und das Versorgungsfahrzeug im Gesamtkonzept der Zeiler Feuerwehr spielen. Hier übernehmen die einzelnen Wehren jeweils unterschiedliche Spezialaufgaben. Bei größeren Einsätzen könne das Ziegelangerer Auto für den Schlauch- und Materialtransport eingesetzt werden. Peter Pfaff, Kreisbrandinspektor und selbst Mitglied des Zeiler Stadtrates, betonte zudem die herausgehobene Stellung der Ziegelangerer Floriansjünger: "Sie halten uns den Atemschutz aufrecht."
Dennoch gab es bei der Abstimmung im Stadtrat Widerspruch und zwei Gegenstimmen. Marcus Fröhlich verwies dabei auf die angespannten Finanzen der Stadt und das Haushaltskonsolidierungskonzept. Auf den Einwand, dass es sich bei Geld, das in die Ausrüstung der Feuerwehr investiert wird, um Pflichtaufgaben zur Grundsicherung handle, entgegnete Fröhlich, eine Kommune mit einem so angespannten Haushalt wie Zeil sei auch bei solchen Aufgaben verpflichtet, "aufs nötigste zu sparen".
Tränenreicher Abschied
Einstimmig segnete der Stadtrat dagegen die Jahresabschlüsse 2015 und 2016 der Zeiler Stadtwerke ab, die Gewinne von insgesamt rund 247 000 Euro werden der allgemeinen Rücklage der Stadtwerke zugeführt. Zu diesem Anlass erschien letztmalig Günter Bier, der Leiter der Stadtwerke, im Gremium. Eigentlich hatte er bereits in der vergangenen Woche seinen letzten Arbeitstag, ab dem 1. März ist er offiziell im Ruhestand. "Es war immer eine angenehme Arbeit mit dir", sagte Bürgermeister Thomas Stadelmann. Schade sei, dass Bier, der sich in seiner langen Amtszeit stark für eine Nutzung des Zeiler Hafens eingesetzt hatte, die Früchte dieser Arbeit nicht mehr im Amt miterleben werde.
Eine offizielle Verabschiedung werde noch folgen, kündigte der Bürgermeister an und begründete damit, warum er Günter Bier in der Sitzung noch kein Abschiedsgeschenk überreichte. Bier selbst las einen Brief vor, den ihm Energieberater Günter Lieberth zum Abschied geschrieben hatte, wobei dem scheidenden Stadtwerke-Chef die Tränen kamen.
Zum Schluss kündigte Bürgermeister Stadelmann an, dass im April Bürgerversammlungen stattfinden sollen. Genaue Termine könne er aber bisher noch nicht bekanntgeben, da einige davon noch nicht feststehen.
Einen weiteren Bericht aus der Sitzung des Zeiler Stadtrats finden sie hier.
