Eine Radtour, welche Klaus Rother aus Ebern mit seiner Frau Helene unternahm, endete vor kurzem jäh mit einem bösen Sturz am Bahnübergang zwischen Ebern und Lind, nahe der Hetschingsmühle. Klaus Rother blieb beim Queren des dortigen Bahngleises, das mit Blinklicht und einer Halbschranke gesicherten ist, mit dem Vorderrad seine E-Bikes in der Schiene hängen und stürzte. Er sieht an diesem Ort eine Gefahrenquelle für Radfahrer.
"An diesem Tag regnete es plötzlich und wir traten in die Pedale, um schnell nach Hause zu kommen", sagt Klaus Rother. Wie es genau zum Sturz kam, weiß er gar nicht so genau. Plötzlich habe er auf der Straße gelegen, hatte Abschürfungen an Schulter, Hüfte, Arm und Bein davongetragen. "Ein Helm ist bei mir obligatorisch, den trage ich immer beim Radfahren", so der 63-jährige Eberner. Rother vermutet, dass er auf der nassen Schiene mit dem Vorderrad seines E-Bikes ausgerutscht und in das Gleis gekommen ist – was unweigerlich zum Sturz führte.
Eine schriftliche Anfrage bei der Pressestelle der Deutschen Bahn in München ergab, dass der Bahnübergang im Bereich der Hetschingsmühle bei Ebern regelkonform errichtet wurde. Wie die Sprecherin der Bahn weiter mitteilte, sei der Bahnübergang im Jahr 2016 mit einer Halbschranke technisch gesichert worden.
Um das Bauwerk auf potenzielle Gefahrenquellen hin zu überprüfen, fände außerdem alle zwei Jahre eine Begehung mit Vertretern der Polizei, der Gemeinde, dem Straßenbaulastträger, dem Eisenbahnbundesamt und der Deutschen Bahn statt.
Ungünstiger Winkel zur Fahrbahn
Das mag rechtlich und technisch zwar alles seine Richtigkeit haben. Dennoch bleibt ein Gefahrenpotential für Radfahrerinnen und Radfahrer bei der Schienenführung an der Hetschingsmühle vorhanden. Das liegt daran, dass das Gleis an besagter Stelle in einem ungünstigen Winkel zur Fahrbahn verläuft.
Wer direkt in Fahrrichtung darüber radelt, kommt mit dem Vorderrad seines Fahrrads nahe in den Bereich der Gleisvertiefung, die etwa fünf Zentimeter beträgt. Einem Sturz kann man nur sicher entgehen, wenn man beim Heranfahren an das Gleis versucht, die beiden Gleisspuren möglichst im rechten Winkel zu überqueren. Wer das macht, gelangt aber auf die Gegenfahrbahn.
Die Bahn gibt keine konkrete Antwort
Plant die Bahn nun also, die Gefahrenstelle zu beheben? Eine konkrete Antwort auf diese Frage gibt die Pressesprecherin der Deutschen Bahn nicht. Die letzte Begehung an der Bahnüberquerung habe im Herbst 2021 stattgefunden, heißt es. Die nächste Begehung sei für Herbst dieses Jahres geplant. Sowie: Beim letzten Mal sei einstimmig beschlossen worden, dass keine baulichen Veränderungen oder zusätzliche Warnhinweise, etwa für Fahrradfahrerinnen und -fahrer, angebracht werden.
Ob sich im Herbst daran etwas ändert? Das bleibt fraglich, nachdem die Bahn keine Stellung dazu bezieht. Erhöhte Vorsicht, vorausschauendes Denken und Handeln ist zwar generell nie verkehrt – und wohl auch weiterhin im Bereich des Bahnübergangs an der Hetischingsmühle notwendig.
Mal ein Fahrtraining buchen, da bekommt man beigebracht, eigenverantwortlich zu agieren
Da wundert mich nichts mehr, dass wir immer mehr den Abgrund entgegen steuern