
Es ist eine ungünstige Kombination: Die Oberschwappacher Dorfkirche braucht neue Bänke, doch die Pfarrei St. Barbara muss bei der Sanierung des Gotteshauses ohnehin aufs Geld achten. Ein Radiobeitrag könnte nun aber dabei helfen, neue Bänke zu finden. Nachdem Bayern 1 am Mittwoch mehrfach darüber berichtet hatte, dass die Kirchengemeinde jemanden sucht, der passende Bänke günstig abzugeben hat, sind bereits mehrere Angebote eingegangen.
Alte Bänke: Das Holz ist in alle Richtungen verzogen
"Es sieht sehr gut aus, dass wir was bekommen", sagt Udo Vogt, Organist der Pfarrei St. Barbara. Aktuell läuft die Sanierung der Kirche, wobei viele Ehrenamtliche mit anpacken. Dabei habe sich herausgestellt, dass die Bänke aus den 60-er Jahren, die bisher in dem Gotteshaus standen, nicht mehr zu gebrauchen seien, berichtet Vogt. "Die sind aus Mahagoni-Holz, und das ist in alle Richtungen verzogen", erklärt Vogt.

Eine Restaurierung wäre unverhältnismäßig teuer, meint der Organist, zumal sie vom Stil her ohnehin nie in die Barockkirche gepasst hätten. Die Hoffnung der Kirchengemeinde: Vielleicht hat ja irgendeine andere Pfarrei noch irgendwo alte Bänke herumstehen, die in einem guten Zustand sind und stilistisch besser zur Oberschwappacher Kirche passen. Doch wie sollte man zueinanderfinden, wenn niemand weiß, dass in Oberschwappach Bänke gesucht werden?
Gesucht: Zehn Bänke, die zusammenpassen sollen
So kam die Idee, sich an den Bayerischen Rundfunk zu wenden. Mit großem Erfolg: Im Lauf des Vormittags berichtete der Radiosender mehrmals über die Suche der Pfarrei und dann auch über die ersten Angebote, die eingegangen waren. Unter anderem wurde da ein Pfarrer aus Oberfranken interviewt, der nur zu gerne ein paar Bänke aus der Auflösung einer Kapelle loswerden wollte, die ihm aktuell den Platz in seiner Garage wegnehmen.
Auch wenn er die Bänke sogar verschenkt hätte, kommt dieses Angebot für die Oberschwappacher wohl nicht infrage, denn das wären lediglich sechs Bänke gewesen. "Wir bräuchten zehn", sagt Udo Vogt. "Und unterschiedliche Bänke reinzustellen, würde nicht gut aussehen." Doch er zeigt sich optimistisch, dass etwas Passendes dabei sein wird. Bis Mittwochnachmittag seien bereits vier oder fünf Angebote eingegangen, teilweise von Gemeinden, die die stolze Zahl von 30 Bänken abzugeben haben.
Angebote aus Österreich und dem Allgäu
Und das auch aus recht weit entfernten Orten. So gebe es auch ein Angebot aus der Nähe von Wels in Österreich. Besonders interessant findet Udo Vogt aber eines aus dem Allgäu. Denn: Dorthin waren einst die barocken Bänke verkauft worden, die vor den ohnehin nicht ganz passenden 60-er-Jahre-Bänken in der Schwappacher Kirche standen. Wäre es somit möglich, dass die alten Bänke nach vielen Jahrzehnten wieder dahin zurückkommen, wo sie hergekommen sind? "Wir würden sie jedenfalls sofort wiedererkennen", sagt Vogt lachend.