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HAßFURT
Frischer Wind für die Kirche
Neue Pfarrerin: Sabine Hopperdietzel kümmert sich um die evangelische Kirchengemeinde Haßfurt. Die Geistliche möchte den Glauben offen und auf fantasievolle Weise leben.
Das ist sie, die neue Pfarrerin in Haßfurt: Sabine Hopperdietzel zitierte in der Predigt zu ihrer offiziellen Einführung aus dem Buch Josua.
Foto: Christiane Reuther | Das ist sie, die neue Pfarrerin in Haßfurt: Sabine Hopperdietzel zitierte in der Predigt zu ihrer offiziellen Einführung aus dem Buch Josua.
Christiane Reuther
 |  aktualisiert: 29.03.2021 10:47 Uhr

Ich habe es bis heute nicht bereut, Pfarrerin zu werden, sagt Sabine Hopperdietzel. Am Sonntagnachmittag nahmen die evangelische Kirchengemeinde Haßfurt die Theologin mit großer Freude als ihre neue Pfarrerin auf. Während des Gottesdienstes in der Christuskirche, der vom Posaunenchor musikalisch umrahmt wurde, erhielt Sabine Hopperdietzel aus den Händen von Dekan Jürgen Blechschmidt (Rügheim) die offizielle Ernennungsurkunde. Beim anschließenden Empfang im Gemeindehaus begrüßten sowohl die kleinen als auch die großen Kirchenmitglieder die neue Geistliche mit herzlichen Worten.

Wirken als Vollzeitkraft

„Ich möchte für die Gemeinde da sein“, erzählte Hopperdietzel im Gespräch mit dieser Redaktion. Sie folgt auf Doris Otminghaus, die als Pfarrerin zu Jahresbeginn in die Kirchengemeinde Westheim/Eschenau wechselte (wir berichteten). Seit Anfang Oktober besetzte Hopperdietzel zunächst eine Dreiviertelstelle und seit Beginn des Jahres ist sie als Vollzeitkraft angestellt. Inzwischen hat die 46-Jährige nach eigenen Angaben erste Kontakte im Gemeindeleben. Gemeinsam mit dem neu gewählten Kirchenvorstand wird die Pfarrerin überlegen, wie das Gemeindeleben aussehen soll und was für jeden einzelnen wichtig ist. Die neue Arbeit geht die Mutter von drei Kindern motiviert an. „Ich möchte gemeinsam Glauben leben, fantasievoll und auf offene Weise.“ Für das neue Aufgabengebiet in den Haßbergen wünscht sie sich ein gutes Miteinander. Die neue Stelle bezeichnete Hopperdietzel als Neuland, sowohl für sie und ihre Familie als auch für die Kirchengemeinde. „Neu und ungewohnt“, so müsse es auch dem Volk Israel ergangen sein, wie Hopperdietzel in ihrer Predigt bekräftigte, unterlegt mit Zitaten aus einem Teil des Buches Josua.

Impulse auch für Ökumene erhofft

Dekan Jürgen Blechschmidt stellte den Dienst der neuen Pfarrerin unter Gottes Segen. Zur Kirchengemeinde zählt neben der Kreisstadt zudem Augsfeld, Buch, Prappach, Mariaburghausen, Ober- und Untertheres, Sailershausen, Wagenhausen, Wonfurt und Wülflingen. Blechschmidt sprach von einem besonderen Tag der Freude, da nach kurzer Vakanz die Pfarrstelle neu besetzt werden konnte. Der Dekan bezeichnete Hopperdietzel als engagierte, kompetente und erfahrene Seelsorgerin, die seiner Meinung nach frischen Wind in die Kirchengemeinde und die Ökumene bringe.

Sabine Hopperdietzel verbrachte ihre Kindheit in einem Dorf bei Ulm und die Jugendzeit in Dillingen an der Donau. In Dillingen ließ sie sich damals von einer Jugendgruppe begeistern. Hier sammelte sie Erfahrungen im lebendigen und vielseitigen Gemeindeleben. Durch den Kontakt zu Menschen, die ihr den Glauben als etwas Wertvolles nahebrachten, sei der Wunsch gewachsen, Theologie zu studieren. Zunächst verbrachte sie ein Jahr in Kopenhagen in einer Teestube für Flüchtlinge und Gastarbeiter der Dänischen Missionsgesellschaft. Hier gewann die Theologin einen tiefen Einblick, wie schwierig es sein kann, als Ausländer in einem fremden Land zu leben. Aber gleichzeitig erlebte sie spannende Momente, in denen sie Menschen anderer Kulturen und deren Religion kennenlernte.

Gaststudium auf den Philippinen

Danach hat Sabine Hopperdietzel ihr Studium in Erlangen begonnen. Zwischenzeitlich reizte es die damals junge Studentin, noch einmal etwas ganz Anderes zu wagen. Sie ging zu einem Gaststudium nach Dumaguete auf den Philippinen und erlebte dort, wie unterschiedlich im jeweiligen Kontext christlicher Glaube gelebt wird. Das Vikariat erfolgte in Neusitz, in der Nähe von Rothenburg ob der Tauber, wo sie einige Monate im Rothenburger Bürger- und Pflegeheim als Seelsorgerin tätig war.

Anschließend führte der Weg der Pfarrerin durch verschiedene Kirchengemeinden, wie Velden-Neuhaus (Fränkische Schweiz), Haag (Landgemeinde in Oberfranken), Haunsheim/Bachtal und als Vertretung in Lauingen. „Ich freue mich, in der Kirchengemeinde Haßfurt angekommen zu sein“, sagt die Pfarrerin. Gemeinsam mit ihrem Mann Hartmut, der seit September 2015 Leiter der Dr.-Auguste-Kirchner Realschule in Haßfurt ist, und den drei Kindern Sarah, Tim und Elisa wohnt sie momentan noch in Wülflingen und zieht nach der Renovierung des Pfarrhauses nach Haßfurt.

Lokalpolitik feiert mit

Sabine Hopperdietzel freut sich auf eine gemeinsame Zeit, offene Türen und auf viele persönliche Begegnungen, die sich beim anschließenden Empfang im Gemeindehaus zahlreich ergaben. Hier leiteten die Kinder der Kindertagesstätte in den zweiten Teil der Feierlichkeiten ein. Vertreter aus Politik, Kirche, Schule und Gesellschaft überbrachten Grußworte, darunter Landrat Wilhelm Schneider. Er wünschte der neuen Pfarrerin für ihre Aufgabe viel Kraft und Ausdauer sowie die große Gabe, immer die richtigen Worte zu den Herzen der Menschen zu finden. Haßfurts Bürgermeister Günther Werner übermittelte in seinen Grußworten Glückwünsche des Stadtrates und der gesamten Stadt.

Mit großer Freude nahmen die Kirchenmitglieder Sabine Hopperdietzel als ihre neue Pfarrerin auf.
Foto: Christiane Reuther | Mit großer Freude nahmen die Kirchenmitglieder Sabine Hopperdietzel als ihre neue Pfarrerin auf.
Auch die Kleinsten bereiteten der neuen Pfarrerin Sabine Hopperdietzel einen herzlichen Empfang.
Foto: Christiane Reuther | Auch die Kleinsten bereiteten der neuen Pfarrerin Sabine Hopperdietzel einen herzlichen Empfang.
 
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