
Die evangelischen Kirchengemeinden Oberhohenried und Römershofen haben nach einem Jahr Vakanz endlich wieder eine Pfarrerin. Kathrin Wagner hat am 1. März das Amt übernommen. Am Palmsonntag wurde nun in der Kirche St. Michael in Unterhohenried der Ordinationsgottesdienst gefeiert. Dekan Jürgen Blechschmidt freute sich, auch Landrat Wilhelm Schneider und Haßfurts Bürgermeister Günther Werner begrüßen zu können. Aufgrund der Coronaauflagen und des begrenzten Platzangebots wurde die Feier auch live auf YouTube übertragen. Über 300 Gläubige wohnten dem Gottesdienst virtuell bei.
Lobende Worte der Regionalbischöfin
"Bei der Ordination ruft Christus Sie in die Beziehung mit ihm, er sendet Sie, sein Evangelium öffentlich zu verkündigen mit Worten und mit den Sakramenten, und er segnet Sie für diesen Dienst und für Ihr ganzes Leben", sagte Dorothea Greiner, Regionalbischöfin des Kirchenkreises Bayreuth. Zugleich bescheinigte sie Kathrin Wagner eine natürliche Autorität, Organisationstalent und eine rasche Auffassungsgabe. Mit ihrer Fähigkeit, praktische Vollzüge klar zu durchdenken, habe die junge Pfarrerin Führungstalent. Somit sei sie für die Stelle perfekt geeignet. Die Ordinationshandlung vollzog Greiner unter der Assistenz von Wagners Mentor Dekan Friedrich Schuster, Eleonore Hauck und Alfred Weinberger.
Zurück in die Heimat
"Wir kommen gleich im Dreierpack", freute sich Kathrin Wagner in ihr Heimatdekanat Rügheim zurückkehren zu dürfen. Zusammen mit Mann Wolf und dem kleinen Sohn Arthur kehr wieder Leben ein in das Pfarrhaus in Oberhohenried. Die 32-Jährige ist in Eschenau aufgewachsen, legte das Abitur am Regiomontanus-Gymnasium in Haßfurt ab und lernte dort auch ihren Mann kennen. Es folgte ein Freiwilliges soziales Jahr in einer Einrichtung für körperlich und geistig behinderte Erwachsene in Ulm. "Während dieses Jahres konnte ich für mich wertvolle Erfahrungen sammeln, die mich in meinem Wunsch bestärkten Theologie zu studieren", so Wagner. Dazu beigetragen habe auch ihr christlich geprägtes Elternhaus. Wagners Vater war Lektor und Leiter des Posaunenchores, in dem sie als Jugendliche selbst mitspielte. Die Teilnahme an Gottesdiensten, Beerdigungen, Gemeindefesten und Kinderbibeltagen hätte wie selbstverständlich zum Leben von Kathrin Wagner gehört.
Jeder, der will, darf sich einbringen
Während des Studiums, abwechselnd in Neuendettelsau und Erlangen, hat Kathrin Wagner ihren Mann in seinem Heimatort Holzhausen geheiratet. Während ihres Vikariats durfte sie in der Kirchengemeinde Langenzenn mit den Kirchengemeinden Keidenzell, Roßendorf und Laubendorf zumindest dem Fränkischen treu bleiben. Ein wichtiges Anliegen ist es der Pfarrerin, in ihrem neuen Wirkungskreis, dass sich jeder, der möchte, in die Gemeindearbeit einbringen kann: "Je vielfältiger die Menschen sind, die sich engagieren, desto bunter und lebendiger wird auch unser Gemeindeleben sein."

Im Namen des Landkreises Haßberge und dem Kreistag übermittelte Landrat Wilhelm Schneider persönlich seine Glückwünsche zur Ordination: "Als buchstäblich "eine von uns" werden Sie nicht viel Eingewöhnungszeit brauchen, um sich hier zusammen mit ihrer Familie wohlzufühlen". Schneider dankte auch Pfarrerin Claudia Winterstein, die die Kirchengemeinde während der Vakanz mitbetreut und diese Doppelbelastung hervorragend gemeistert habe. Walter Appel überreichte Kathrin Wagner im Namen der Kirchengemeinden Oberhohenried und Römershofen einen Frühlingsstrauß und freute sich auf eine gute Zusammenarbeit.
Musikalisch umrahmt wurde die Feier vom Posaunenchor Sylbach, von Bezirkskantor Matthias Göttemann an der Orgel sowie der Sängerin Steffi Triebs.