"Rollstuhlsport vereint": Das ist das Motto des Vereins Fit4Rolli, der jetzt mit dem Inklusionspreis des Bezirks Unterfranken ausgezeichnet wurde. In der Turnhalle Ost am Haßfurter Schulzentrum, in der die Vereinsmitglieder immer freitags trainieren, überreichte die stellvertretende Bezirkstagspräsidentin Maria Hoßmann am Mittwoch den mit 2.500 Euro dotierten Preis.
Unter insgesamt 42 Bewerbungen wurde Fit4Rolli in der Kategorie "Freizeit und Sport" von der Jury als Preisträger ausgewählt. "Wenn man hier in die Sporthalle kommt, merkt man, dass hier die Inklusion ganz selbstverständlich gelebt wird", sagte Hoßmann, die die Aktivitäten des Vereins als unverzichtbaren Beitrag für das Zusammenleben in der Gesellschaft sieht.
Die Freude am Rollstuhlbasketball vereint die Mitglieder
Als einen wirklich tollen Erfolg sehen auch die stellvertretende Landrätin Birgit Bayer, die Behindertenbeauftragten Gerlinde Martin (Bezirk Unterfranken), Edwin Oppelt (Landkreis Haßberge) und Michael Schulz (Stadt Haßfurt) sowie Inklusionskoordinatorin Natalie Harfst das Projekt an. Die Ehrengäste der Preisverleihung zeigten sich begeistert, wie viel Spaß der Sport im Rollstuhl macht, nachdem sie es selbst einmal ausprobieren durften.
"Wir sind ein tolles Team aus Spielern mit und ohne Behinderung, die die Freude am Rollstuhlbasketball vereint", sagt Vorsitzende Christine Petrautzki. Im Jahr 2017 gegründet treffen sich in dem Verein regelmäßig faszinierte Freizeitsportler, langjährige Ligaspieler, begeisterte Ballkünstler und aufgeschlossene Amateure zusammen mit routinierten Rollstuhlfahrern.
Gemeinsam wird der Basketballsport sitzend im Rollstuhl gelebt. Auch an Turnieren mit befreundeten Vereinen nehmen die insgesamt rund 30 Mitglieder teil. Dabei steht aber immer der Spaß am Sport und die Gemeinschaft im Vordergrund, die auch abseits des Spielfelds mit gemeinsamen Unternehmungen gepflegt wird.
Ein kindergerechter Sportrollstuhl soll es sein
Seit vielen Jahren ist Fit4Rolli auch ein fester Bestandteil des Kinderferienprogramms in Ebern. "Die Mädchen und Jungen, die uns besuchen kommen und mit uns Sport im Rollstuhl treiben, sind davon begeistert", sagt Anna-Maria Fischer, die ein Gründungsmitglied des Vereins ist. Allerdings ist die Größe der Erwachsenen-Rollstühle gerade für jüngere Kinder nicht optimal.
Deshalb freut sich Fischer, mit dem Preisgeld hier jetzt Abhilfe schaffen zu können: "Wir werden uns einen kindergerechten Sportrollstuhl zulegen." Zum normalen Betrieb des Vereins fließen nämlich keinerlei Zuschüsse. Deshalb sind die Rollstuhlbasketballer auf Mitgliedsbeiträge und Spenden von Sponsoren angewiesen.
Burgpreppacher war früher aktiver Ligaspieler
Einer der von Anfang an bei Fit4Rolli dabei ist, ist zum Beispiel Ferdinand Walter aus Burgpreppach. Der 64-Jährige, der aufgrund einer Erkrankung auf den Rollstuhl angewiesen ist, war früher auch aktiver Basketball-Ligaspieler. Die regelmäßigen Treffen mit den anderen Vereinsmitgliedern sind für Walter ein fester Bestandteil seines Lebens.
Demnächst steht auch eine größere Reise an. Dann spielen die Rollstuhlbasketballer nämlich bei einem Pokalturnier in Zschorlau im Erzgebirge gegen befreundete Organisationen, die den gleichen Zweck verfolgen. Natürlich ist dabei auch viel Hintergrundarbeit nötig.
So ist auch Sophie Petrautzki aus Bischwind am Rauheneck eine unverzichtbare Stütze des Vereins. Die Ehrenamtliche übernimmt zum Beispiel regelmäßig die Wäsche der Trikots und andere Aufgaben. Auch sie fühlt sich äußerst wohl im Verein: "Miteinander die Freizeit verbringen und Spaß haben, macht mich einfach glücklich."
Wer den Inklusionssport unterstützen möchte, kann sich auf der Website www.fit4rolli.de über die Aktivitäten informieren.